Gibt es noch die radelnden Postzusteller?

Ich selbst wohne in Greifswald, also einer normalen Stadt mit etwa 54.000 Einwohnern, also ist die Stadt nicht alzu groß. Bei mir wird die Post, also die Briefe, in sehr vielen Fällen immernoch mit dem Fahrrad ausgefahren und nur sehr selten mit einem Postauto. Die großen Pakete hingegen kommen mit einem Postauto. Eigentlich klar, denn erstens könnte man davon nicht viele auf einmal auf einem Fahrrad transportieren und zweitens wäre das auch sehr viel schwerer.

Bei uns wird die Post auch mit einem Auto gebracht. Ich wohne in einer mittelgroßen Stadt und habe hier früher auch schon mehrmals Fahrräder der Post gesehen. Seit einiger Zeit ist mir aber ein solches nicht mehr aufgefallen. Ich denke, dass die Postboten einfach viel zu viel Post transportieren müssen und diese dann nicht in ein solches Fahrrad passen würde. Die Postboten hier fahren auch nicht mit normalen Autos herum sondern mit solchen kleinen Transportern. In diese passt schon eine Menge rein.

Allerdings könnte ich mir schon vorstellen, dass in manchen Gegenden Deutschlands doch noch Fahrräder der Post unterwegs sind. Immerhin gibt es ja auch Orte, in denen man nur schlecht parken kann. Dort wären die Postboten dann mit einem Fahrrad schneller unterwegs.

In der Stadt in der ich noch vor ungefähr einem Jahr gewohnt habe, wurde die Post teilweise mit dem Auto und teilweise mit dem Fahrrad zugestellt. Da es dort etwas bergig war, sind die Postboten wohl nicht überall mit dem Fahrrad gefahren. In der Stadt wo ich jetzt wohne, wird die Post ausschließlich mit dem Fahrrad gebracht. Hier ist es aber auch überall flach.

In der Großstadt gibt es noch die guten alten Postzusteller mit dem Fahrrad, aber egal wo ich bisher außerhalb gewohnt habe. So bald es etwas weiter rausgeht aufs Land, wird die Post nur noch mit Autos ausgeliefert und nicht mehr mit dem Fahrrad. Hier kommt auch jeden Tag ein Postbote mit dem Auto angefahren und hält bei einem Haus nach dem Anderen.

Das kommt aber auch daher weil die Zustellungen auf den Dörfern, meist nicht nur auf ein Dorf begrenzt sind, sondern auf viele Dörfer ausgedehnt sind. Somit muss der Zusteller in vielen verschiedenen Dörfern die Post austragen und nicht nur in einem. Mit dem Fahrrad wäre so eine Tour mit den ganzen Briefen so gut, wie ein Ding der Unmöglichkeit.

Bei Postzustellbezirken in der Stadt, nicht nur in Großstädten, kann ich mir das eigentlich nur mit dem Rad vorstellen. Auch die Billigdienstleister jagen ihre Angestellten meistens mit dem Rad durch die Gegend. Dieses schiebn sie dann mehr, als sie es fahren,weil wir in der Stadt ja so eng zusammenleben, wie die Sardinen in der Büchse. Die fünf Meter von einem Haus zu dem anderen zu fahren lohnt sich dann wirklich nicht.

Ja, bei uns radeln die Postboten von Haus zu Haus, immer noch. Das Fahrrad hat zwei kleine Stützräder und hinten und vorne vor dem Lenker große Drahtgestelle für die Post und Reklame-Sendungen. Meist verteilt er die Post in vier bis sechs Häusern - an jeder Straßenseite je zwei bis drei - je nach Menge der Sendungen, bevor er weiterfährt. Wir haben einen sehr schnellen, zuverlässigen Postboten. Das gesamte Gebiet, in dem er die Post rumfährt, ist ziemlich groß, da muß er sich sehr beeilen. Der Postbote besitzt einen Haustürschlüssel und kann so die Post gut in die Briefkästen verteilen ohne jemanden rauszuschellen.

Anders sieht es da schon bei anderen Briefzustellern aus, die nicht der Bundespost angehören. Irgendwer schellt dauernd. Weil viele Leute arbeiten sind, schellen sie bei jedem, um hereinzukommen. Das ist schrecklich geworden.