Zur Bundeswehr als Berufssoldat attraktiv?

vom 18.02.2011, 15:04 Uhr

Ich persönlich hatte ebenfalls darüber nachgedacht dem Bund für die Zeit eines Grundwehrdienstes beizutreten. Für mich wäre es auch eine sehr wertvolle Erfahrung gewesen und unter der Bedingung nicht ins Ausland zu müssen, hätte das früh Aufstehen geregelte Abläufe lernen und der Gleichen für mich auch keinerlei Problem gewesen. Jedoch habe ich mich informiert, was ich hiermit auch jedem wärmstens Empfehle!

Nach der Reform der Bundeswehr und dem Wegfallen des allgemeinen Wehrdienstes, ist es mittlerweile so, dass während deiner freiwilligen Zeit beim Bund es durchaus möglich ist, ins Ausland zu kommen. Das ist für mich persönlich das KO Kriterium schlechthin, wenn es um eine freiwillige Zeit geht. Weiterhin solltest du dir überlegen ob der Bund für dich das Richtige ist, wenn deine Ansprüche lediglich sind, dass es nicht Langweilig werden darf. Jeder Beruf kann Spaß machen und bei den wenigsten wirst du der Welt zum Fraß vorgeworfen bevor deine Ausbildung abgeschlossen ist. Ihr denkt das ist eine Lüge ? Informiert euch ! Oftmals kommt ihr ins Ausland mit minderwertiger Ausrüstung, die Standart ist. Wenn ihr etwas wollt, dass euch auch wirklich beschützt, dann müsst ihr selbst blechen.

Weiterhin kommt es oftmals zu einem frühen Auslandseinsatz, bei dem die Legitimation in der Behauptung liegt, dass die Ausbildung dort abgeschlossen werde. Wenn jedoch die Wahrscheinlichkeit besteht, dass man davon nicht mehr viel mitbekommt ist dies ebenfalls erstunken und erlogen. Ich frage mich mittlerweile, ob junge Menschen wie ich wirklich so wenig informiert sind, dass sie diesen Weg wirklich als Option sehen, denn ich könnte mit der Liste an negativen Dingen endlos fortfahren. Ich werde euch das allerdings nicht zumuten :-) .

» Fenni » Beiträge: 175 » Talkpoints: 1,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich empfehle dir, mal über den Beruf als Feuerwehrmann nachzudenken. Da hast du das, was du suchst. Du hast handfeste Arbeit und Aktion. Allerdings mußt du einigermaßen fit sein. Es geht nicht nur um Brandbekämpfung und Einsatz an einer Gefahrenstelle. Du wirst auch ausgebildet als Rettungssanitäter und - falls du willst - auch als Rettungsschwimmer. Als Rettungssanitäter wirst du im Notfall zupacken müssen, bei Unfällen jeglicher Art. egal ob im Straßenverkehr, bei anderen Unfällen oder sonstigen Katastrophen. Ebenso sind Rettungssanitäter für normale Notfälle zuständig. Feuerwehrleute sind Beamte.

Vielleicht hättest du Spaß an solcher Arbeit. Infrage käme gegebenenfalls auch noch der Beruf des Polizeibeamten. Du müßtest mal überlegen, ob das grundsätzlich auch für dich was wäre.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


SuperGrobi hat geschrieben:ToniGard, sorry, aber du scheinst absolut keine Ahnung von dem zu haben, worüber du schreibst! Ich nehme an, dass du deine Meinung aus all den negativen Berichten gebildet hast, richtig?
Aus persönlichen Berichten und aus diversen Elaboraten der nationalen und internationalen Presse und diverser NGOs - zum Thema Bundeswehr kann sich aber noch ein Freund äußern.

SuperGrobi hat geschrieben: Und das, was du über die Polizei schreibst, ist auch völliger Blödsinn.
Wieso? Der TO suchte einen Job mit Action und möglichst weg vom Büro, etwas handfestes. Und hier wäre der Job bei der BFE doch genau eine Möglichkeit. 'BFE Polizei' bei Google in die Bilder- oder Videosuche und man kann sich ein Bild von deren Arbeit machen. Natürlich gehen die nebenbei auch noch der normalen Polizeiarbeit nach. Polizeiarbeit hier im Land halte ich für durchschnittlich sinnvoller als irgendwelche sinnfreien 'Brunenbohrereinsätze' im Ausland. Was daran ist jetzt 'völliger Blödsinn'?

SuperGrobi hat geschrieben:auch bei der Bundeswehr gibt es sowohl positive als auch negative Aspekte, die man bei der Berufswahl berücksichtigen sollte.
Die Sache mit dem Zinksarg? So wie ich den TO verstanden habe, sucht er Action und nicht einen zivilen Beruf bei der Bundeswehr.

Nochmal, die Bundeswehr ist kein 'nomaler' Arbeitgeber. Schon das zu glauben, die Urväter dieser Idee rotieren in den Gräbern. Sie ist Staatsorgan zur Landesverteidigung. Das ist ein gewaltiger Unterschied. Es droht jedoch im Zuge allgegenwärtiger Privatisierung, dass auch hier der Aspekt der Wirtschaftlichkeit eine immer größere Rolle spielen wird. Was das in Zukunft bedeuten wird, kannst du dir ja mal ausdenken. Ich verweise auf den sog. 'militärisch-industriellen Komplex' der USA und seine internationalen Folgen. Die Konflikte auf der Welt werden mit Sicherheit nicht weniger werden.

Was man jetzt versucht, man will bei der Bundeswehr den Wasserkopf verkleinern und die kämpfende Truppe vergrößern, denn da wird es in Zukunft mangeln. Und hier fängt man nun an, Kanonenfutter zu suchen. Man will den Laden auch für Schulabbrecher bzw. Geringqualifizierte öffnen. Das ist, wie bei allen Armeen dieser Welt, es sind immer eher die sozial Schwachen, die den Kopf für das Vaterland hinhalten müssen - oder etwa nicht? Und den Laden für Ausländer öffnen, darüber denkt man auch nach, was das bedeutet, kann man sich überall dort anschauen, wo Söldner eingesetzt werden. Leider findet man wenig darüber in der deutschen Presse.

Mir passt das grundsätzlich nicht, mir passt auch nicht, mit welchen Mitteln die Bundeswehr für sich wirbt, denn ein Abenteuerspielplatz, so wie es in der Werbung gerne gezeigt wird, ist das ja wohl nun wirklich nicht.

» ToniGard » Beiträge: 201 » Talkpoints: -2,27 » Auszeichnung für 100 Beiträge



blogger135 hat geschrieben:.. Weil das mit den Zivilisten ist einfach totaler Quatsch. So redet nun mal meiner Meinung nach jeder der keine Ahnung davon hat.
Du willst aber jetzt nicht sagen, dass in bewaffneten Konflikten, kriegsähnlichen Umständen, mancher sagt sogar Krieg, vor allem die Zivilbevölkerung leidet. Natürlich kommt das bei weitem nicht immer raus, aber vieles kommt eben dann doch an die Öffentlichkeit. Ein noch harmloser Bericht ist z. B. dieser hier vom Afghanistan Rights Monitor. Aktuell wird übrigens gerade ein Fall der letzten Tage untersucht. In Asadabad (im Osten Afghanistans) sollen 64 Zivilisten bei Einsätzen von NATO und afghanischer Armee getötet worden sein, sehr viele Kinder, Jugendliche und Frauen. Das kann man weder wegdiskutieren, noch verhindern. Nur in den Werbefilmchen der Bundeswehr und in den bunten Anzeigen, da spielt das natürlich keine Rolle.

blogger135 hat geschrieben: .. Außerdem muss er das schon mit seiner Familie oder seiner Mutter besprechen. Wer sagt denn dass die Eltern den immer dagegen sind?
Die Mutter möchte ich sehen, die ihr eigenes Kind unter Jubelrufen in den Krieg schickt.

blogger135 hat geschrieben:In Deutschland hat die Bundeswehr leider einen sehr schlechten Ruf bei der eigenen Bevölkerung
Na ja, sie arbeiten ja mit Hochdruck dran und das fängt ja schon in der Schule an. Du vergleichst die Bundeswehr mit einer Berufsarmee wie der der USA. Das kannst du nicht machen, weil die Entstehungsgeschichte eine ganz andere ist. Der Ruf der Bundeswehr fing vor allem von da an an zu leiden, wo klar wurde, dass wir eben nicht Brunnen bohren, sondern einen ziemlich unsinnigen Krieg in Afghanistan führen. Vorher war das eine in die Zivilgesellschaft integrierte Armee. Seit dem Abspaltungsprozess, seit wir angefangen haben, Soldaten im Ausland kämpfen und töten zu lassen, seitedem ist das Ansehen erheblich gesunken. Dass wir die Bundeswehr und ihre Soldaten nie heldenhaft verehrt haben, das dürfte wohl (zurecht) historisch bedingt sein.

blogger135 hat geschrieben:Und Befehle muss man im zivilen Leben auch befolgen. Wir haben in unserer Gesellschaft nun mal Regeln und Pflichten an die wir uns zu halten haben. Ein Holzfäller der von seinem Chef gesagt kriegt welche Bäume er zu fällen hat kann auch nicht einfach irgendwelche anderen umsägen wie es ihm gerade passt.
Ernst gemeint? Hat es die Bundeswehr mit ihrem Marketing schon so weit geschafft? Als Soldat verzichtest, bzw. beschränkst du mit deiner Unterschrift wesentliche deiner Grundrechte, als da wären die freie Meinungs- und Willensbildung und dein Recht auf körperliche und geistige Unversehrtheit und Leben. Verweigerst du den Gehorsam, wirst du bestraft. Du musst das Töten lernen, gegebenenfalls töten und damit dein ganzes Leben zurechtkommen. Ich sehe da keine Parallelen zum Beruf des Holzfällers. Aber so absolut gar keine.

» ToniGard » Beiträge: 201 » Talkpoints: -2,27 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Die Bundeswehr ist auch einen Büroarbeiterverein. ;) Die wenigsten Soldaten haben so ein Leben wie die vom KSK oder die Ausbilder in der Grund Ausbildungseinheit. Viele gammeln einfach den ganzen Tag in der Gegend herum, wie zum Beispiel bei der ABC-Abwehrtruppe. Andere sitzen im Büro zum Beispiel bei den Sanitätseinrichtungen, in der Materialgruppe oder im Stab. Oder du wirst als Sporthallenwart eingeteilt, auch einen verdammt interessantes Leben. lol.

Dann plötzlich der Kontrast. Die Soldaten, körperlich nur noch fit wenn sie sich selbst in Form halten, werden für Afghanistan vorbereitet und rübergeschickt. Die Meisten haben hier kaum ein Risiko. Bist du jedoch für eine Aufgabe außerhalb der Basis vorgesehen (circa 10 % aller Soldaten in Afghanistan), dann hast du ein Problem. Ein verdammt hartes Leben und ein extremes Risiko für deine Gesundheit, sowie ein begrenztes Risiko für dein Leben erwarten dich hier.

» TuDios » Beiträge: 1475 » Talkpoints: 4,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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