Moralische Bedenken bei privaten Schnäppchenverkäufern?
Jeder der bei Ebay oder im Internet was verkauft MUSS einfach damit rechnen, das der Artikel für wenig Geld weggeht und gerade deswegen sollte man keine Bedenken hat etwas zu ersteigern, ich mache das auch und ich schäme mich nicht dafür!. Ich kann doch nichts dafür wenn die Beschreibung des Artikels mangelhaft ist oder das Bild per Handy gemacht wurde.
Früher habe ich selber die Artikel einfach so bei Ebay "reingeknallt", mittlerweile gestalte ich es echt toll und schön, mache viele Bilder und ich bekomme echt sehr viel mehr Geld dafür, daher denke ich "jeder ist seines Glückes schmied".
Ich hätte ebenfalls keine Bedenken. Wenn jemand sein Produkt nicht um einen Euro loswerden möchte, muss es eben zu einem höheren Startpreis einstellen oder es eben attraktiver gestalten. Wenn du es nicht kaufst, dann wird es eben jemand anderer machen.
Was du mit den ersteigerten Produkten machst, bleibt auch zur Gänze dir überlassen. Das Produkt gehört dann dir. Ob du es selber verwendest oder versuchst, es zu einem besseren Preis wieder zu verkaufen, bleibt ganz dir überlassen. Da brauchst du wirklich kein schlechtes Gewissen haben!
Hallo!
Ich habe bisher nur ca. 2 Mal was bei ebay verkauft, beides waren Bücher für den Startpreis von einem Euro. Gingen natürlich auch beide Bücher für den einen Euro weg
Das ist natürlich schon etwas ärgerlich, aber wie bereits vorher einige Male erwähnt wurde: Wenn ich bei ebay etwas ab 1 Euro reinsetze, nehme ich das Risiko in Kauf, dass es nur für den einen Euro weggeht! Und dann habe ich halt Pech gehabt.
Deswegen verkaufe ich ungern bei ebay, bzw verkaufe dort nur Sachen, wo es mir "egal" ist, wieviel ich dafür bekomme. Hauptsache ich werde was los und krieg etwas dafür. Lieber verschicken und einen Euro dafür bekommen, als in den Müll werfen und nichts bekommen.
@derpunkt, Du hast sicher einige wichtige Fragen angesprochen, die jeder für sich selbst klären sollte, wenn er auf diese Frage eine Antwort finden möchte. Aber gerade der Punkt Übervorteilung hat mich doch stutzen lassen; denn meiner Meinung nach könnte sich in einem solchen Fall der Verkäufer schon zur Wehr setzen und müsste das nicht hinnehmen. Fraglich ist natürlich, ob Scham nicht so eine Gegenwehr verhindert. Und fraglich ist auch, ob bei solchen Angeboten, wie sie auf Auktionsplattformen zu finden sind wirklich eine Übervorteilung des Verkäufers stattfindet. Immerhin bietet der etwas zu seinen Bedingungen an und muss nicht auf die Bedingungen des Käufers eingehen.
Ich selbst finde nicht, dass man bei solchen Schnäppchen Gewissensbisse haben muss. Immerhin sind die Schnäppchenjäger im Internet nicht neu und daher weiß inzwischen jeder worauf er sich einlässt, wenn er etwas online verkaufen will. Selbst blutige Anfänger mit denen ich zu tun habe, überlegen sich schon zuvor, wo denn ihre persönliche Schmerzgrenze liegt und geben dann lieber einen Mindestpreis an, der sich damit deckt.
Aber auch aus der Sicht des Verkäufers gesehen, finde ich nicht, dass man da Gewissensbisse haben muss. Sowohl beruflich als auch privat habe ich schon Dinge verkauft, die teilweise nur mein Kosten deckten. Das fand ich aber als Verkäufer völlig in Ordnung, weil mir bewusst war, dass ich unter Umständen denn gerade meine Selbstkosten decken würde, ich aber nicht auf eine eventuelle Wertsteigerung warten wollte.
Was mich aber auch sehr erstaunt, wieso man zwischen privaten und hauptberuflichen Verkäufern unterscheidet. Wieso sollte man denn mit dem einen Mitleid haben, mit dem anderen nicht? Gerade bei kleineren Unternehmen steht doch im Endeffekt auch nur eine Person hinter dem Ganzen, die mit dem Unternehmen ihren Lebensunterhalt verdienen will. Bei größeren Unternehmen sieht das wieder anders aus, aber auch da stehen zig Leute da, die wiederum ihren Lebensunterhalt verdienen wollen und eine oder mehrere Personen, die ihr Risiko belohnt sehen wollen.
Soweit ich weiß, ist man bei Ebay ja nicht unbedingt gezwungen den Startpreis von 1 Euro als selbstverständlich anzusehen. Wenn ich einen Artikel habe, von dem ich überzeugt bin, dass dieser auch mehr Wert ist, dann setzte ich den Startpreis einfach höher an. Sobald ich einen 1 Euro als Startpreis hinterlege muss mir doch auch bewusst sein, dass ich mich gegebenenfalls auch mit diesem zufrieden geben muss. Sonst soll man halt gleich einen Festpreis festlegen und die Sache hat sich gegessen.
Sorgen oder Gewissensbisse musst du nicht haben. Zumal du die günstig ersteigerten Sachen, so wie sich das bei dir angehört hat, auch wieder aufwertest bevor du sie wieder verkaufst. Die sprichst ja davon, dass sich nicht jeder gerade viel Mühe gibt mit der Erstellung von Artikelbeschreibungen, Fotos & der Präsentation. Wenn du dieses nun aber alles ändern möchtest, dann ist das mit einem gewissen Zeitaufwand verbunden. Zeit die du opferst und ein Produkt gut zu platzieren. Ich finde das völlig okay.
Ich finde auch nicht, dass man sich darum wirklich Sorgen machen müsste, dass ist tatsächlich an dieser Stelle einfach falsch. Wenn man etwas bei Ebay verkaufen möchte, dann sollte man sich über die Konsequenzen im Klaren sein, sich vielleicht auch beraten lassen, sich die Anleitungen bei Ebay durchlesen und es eben vernünftig angehen. Und wenn da einige Experten einfach zu blöd für sind und dann am Ende teure Gegenstände für einen Euro verkaufen, dann ist das allein ihre Schuld und da kann man nichts für. Wer sich mit Ebay nicht auskennt, der soll auch nicht damit spielen. Diesen Gegenstand dann aus Rücksicht nicht zu kaufen, wäre albern und das würde ich auf gar keinen Fall tun, sondern mich schlicht und einfach über das Schnäppchen freuen.
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