Dem Arzt widersprechen?
Völlig richtig, Vampirin - und ein guter Arzt hat auch keine Probleme, dir genauer zu erklären, wozu etwas "gut" oder "nötig" ist. Wenn er mit solchen Nachfragen "überfordert" ist, hält er sich offenbar für einen unfehlbaren Halbgott in weiß und hat damit seinen Beruf verfehlt.
Insbesondere disqualifizieren sich Ärzte bei mir, wenn sie "Fließbandarbeit" machen, Symptom X = Medikation Y. So etwas ist grundlegend falsch, es müssen Ursachen bekämpft werden, nicht Symptome (in diesem Fall hat Dr House recht wenn er sagt "ein Arzt sollte Krankheiten behandeln, nicht Patienten"). Ein Arzt, der zB nicht bei einem neuen Patienten nachfragt, ob er Unverträglichketen gegen bestimmte Medikamente hat, ist schon mal unfähig, denn man kann einfach niemals "generalisieren" dass irgendetwas "was bei allen anderen bisher geklappt hat" sicher helfen wird.
Mein Hausarzt ist nicht nur Internist, sondern auch noch Facharzt für Naturheilkunde, und da bin ich sehr froh drum. Abgesehen von meiner Geburt war ich erst einmal im Krankenhaus, wo er mich eben weil es ein Notfall war hingeschickt hatte, und sonst hätte er es auch nicht getan. Diese 6 Tage haben mir geholfen, aber das war eine Ausnahmesituation - ansonsten schreibt er kaum Rezepte aus, wozu auch, er gibt eher Tips, je nachdem, sei es eine leichte Ernährungsumstellung, das ein oder andere "Hausmittel" oder nimmt eine Akupunkturbehandlung vor. Wenn Medikamente verordnet werden, sind diese in der regel auf pflanzlicher/homöopathischer Basis. Wenn mir dieser Arzt wirklich mal "Chemie" verordnen würde, denke ich, dass es auch Sinn macht. Aber bei anderen bezweifle ich sowas schon mal aus Prinzip.
Bedenkt immer, dass man eine freie Arztwahl hat. Wenn ihr euch also unwohl fühlt - und sei es nur, weil der Arzt sich nicht genügend Zeit nimmt - der hat auch noch Kollegen. Es hindert euch niemand, diese auch auszuprobieren, und gerade einem Arzt muß man vertrauen können. Kann man das nicht, ist es der falsche Arzt. Wenn ihr also ein Gefühl habt, dass da etwas "falsch" läuft, zögert nicht, zu hinterfragen, und, wenn es keine befriedigende Antwort gibt, den Arzt zu wechseln.
Hi, ja das ist dein Recht! Keiner außer Dir darf Entscheidungen treffen, die mit deinem Körper zusammentreffen. Eine Blutprobe finde ich aber nicht als übertrieben. Am Besten, du lässt dich beraten. Ich bin zwar auch kein Arzt oder kenne mich in dem Bereich aus, aber wenn der etwas (außer vielleicht einer Blutprobe) Spanisch vorkommt, dann geh zu einem anderen Arzt mit deinem Problem und wenn er die selben Test macht, dann ist alles auf jeden Fall in Ordnung.
Wie schon viele geschrieben haben, darfst du deinem Arzt natürlich widersprechen! Du kannst zu einem Arzt gehen um dir Rat und seine Meinung zu holen, aber das was er dir dann rät musst du keineswegs machen! Wieso auch? Du bist für deinen Körper alleine verantwortlich.
Wenn dir ein Ratschlag eines Arztes komisch vorkommt oder wenn du dabei einfach kein gutes Bauchgefühl hast, dann würde ich dir raten einfach die Meinung eines weiteren Arztes einzuholen. Nur auf Meinungen vom Internet oder Freunden würde ich mich allerdings auch nicht verlassen. Dann bräuchte man wohl ja gar nicht zu einem Arzt gehen, wenn man seine Meinung sowieso nur und ständig hinterfragen würde.
Ich selber habe die Meinung oder den Ratschlag von diversen Ärzten schon oft abgelehnt oder eben nicht angenommen. Sowohl bei mir selber als auch bei meinem Sohn. Ich habe mir zum Beispiel vor ein paar Jahren mein Kreuzband gerissen. Zunächst hat ein Arzt gemeint, dass er mir empfiehlt das zu operieren. Ich habe mir dann eine andere Meinung eingeholt und der andere Arzt hat dann genau das Gegenteil gemeint. Er hat mir von einer Operation abgeraten und er hat gemeint, dass ich das mit einer Pyhsiotherapie und ein wenig Training durchaus auch so hinbekommen kann.
Im Endeffekt habe ich mir dann mehrere Meinungen angehört. Mir war es da wichtig, dass ich mich da ausführlich informiere, weil es doch immerhin um mein Knie ging. Das klingt zwar relativ unwichtig, aber für mich ist es schon wichtig, dass man möglichst lang mobil ist und dass ich in meiner Bewegungsfreiheit möglichst nicht eingeschränkt bin.
Im Endeffekt habe ich mich dann gegen eine Operation entschieden. Somit habe ich mich auch gegen den Ratschlag mancher Ärzte entschieden. Hätte ich mich aber für eine Operation entschieden, hätte ich mich im Endeffekt ebenfalls gegen die Meinung der anderen Ärzte entschieden. Also so gesehen, muss man sich oft sowieso selber entscheiden.
Auch bei meinem Sohn habe ich mir wegen seiner Neurodermitis schon zahlreiche Meinungen unterschiedlichster Ärzte eingeholt. Auch in diesem Bereich wird man immer wieder auf sehr unterschiedliche Meinungen stoßen. Wenn man zu mehreren Ärzten geht, merkt man erst, dass es einfach nicht den einen richtigen Weg gibt, sondern dass es eben zahlreiche Therapiemöglichkeiten gibt.
Oft ist es dann zwar schwer, weil man sich eben selber für einen Weg entscheiden muss und man kann nie wissen ob der der Richtige ist. Wenn man sich nur auf die Meinung eines einzigen Arztes verlässt und ihm nie widerspricht, weil man seine Meinung eben als die einzige Weisheit sieht, dann braucht man sich natürlich auch weniger Gedanken machen wie man was machen soll. Dann ist es natürlich auch leicht auf den Arzt böse zu sein, wenn die Therapie dann doch nicht so toll war. Im Endeffekt ist man aber selber schuld, weil man wie gesagt selber für seinen Körper verantwortlich ist.
In deinem Fall geht es um eine Blutabnahme. Wenn dir dein Arzt nicht näher erklärt, warum er die machen möchte, würde ich sie auch nicht machen. Wenn du generell kein Problem mit Blutabnahmen haben solltest, dann würde ich sie schon machen, weil es ja wie gesagt keine Therapie in dem Sinn ist sondern eine Untersuchung zur Feststellung einer Diagnose. Aber wie gesagt, auch das bleibt im Endeffekt deine alleinige Entscheidung! Verlasse dich auf dein Bauchgefühl, dann wirst du bestimmt richtig entscheiden!
Selbstverständlich hast du das Recht, Untersuchungen beim Arzt zu verweigern. Du bist schließlich freiwillig dort. Wenn du nicht willst, dass dir Blut entnommen wird, darf das auch keiner tun, der Arzt würde sich sonst strafbar machen. Du solltest dir jedoch darüber bewusst sein, dass eine Blutentnahme oder andere Untersuchung unter Umständen notwendig ist, um bestimmte Krankheiten zu finden oder auszuschließen. Kein Arzt führt solche Untersuchungen zum Spaß durch.
Anders ist es natürlich, wenn du nicht in der Lage bist, dein Einverständnis zu geben bzw. abzulehnen, also wenn du irgendwo bewustlos in der Ecke liegt, dann wird der Arzt auf jeden Fall handeln.
Anders ist es auch dann, wenn eine richterliche Anordnung vorliegt. Nehmen wir mal an, du bist betrunken Auto gefahren und dir soll zur Bestimmung der Alkoholkonzentration Blut abgenommen werden. Das kannst du dann natürlich auch nicht verweigern. Kannst du zwar schon, aber das ist wirklich nicht zu empfehlen und hat sowieso keinen Erfolg.
Patienten können generell jede Art von Untersuchung oder Behandlung ablehnen. Nicht umsonst gibt es auch die freie Ärztewahl, so dass man zum Arzt seines Vertrauens gehen kann. Möchte dieser eine Untersuchung machen, die man selber als nicht sinnvoll erachtet, sollte man am besten mit dem Arzt darüber reden und ihn fragen, was es denn für einen Sinn macht, wenn man diese Untersuchung über sich ergehen lässt. Ist der Grund nicht plausibel genug oder hat man Zweifel an der Methode, bleibt es jedem selber überlassen auch einmal "nein" zu sagen.
Ob man Untersuchungen anzweifeln sollte, ist allerdings oftmals fraglich. Denn normalerweise kennt sich der Arzt so gut aus, dass er weiß, wann eine Untersuchung oder Behandlung sinnvoll ist und wann nicht.
Bei deiner Frage, ob man den Ärzten auch widersprechen kann, würde ich dir sofort raten einen anderen Arzt auf zu suchen. Das klingt für mich danach das nicht mit dir etwas abgesprochen wird, sondern einfach nur alles gemacht wird. Und das ist auf keinen Fall in Ordnung. Natürlich darfst du in so einem Fall dem Arzt widersprechen, doch ich würde dir dringend zu einem anderen Arzt raten.
Ich war auch schon in der Situation dass ein Arzt immer etwas machen wollte, dass ich nicht wollte. Das Resultat ist das, dass ich jetzt einen anderen Arzt habe. Und bei diesem Arzt ist alles anders. Er spricht alles mit mir ab und veranlasst keine Untersuchungen einfach nur so. Es ist für mich viel angenehmer. Auch muss ich sagen das ich hier in der Gegend wo ich jetzt wohne mich bei den Ärzten viel wohler fühle, denn diese benehmen sich nicht wie die Götter in Weiß sondern als normale Menschen. Das ist leider nicht immer so.
Wenn es um eine Blutabnahme geht, würde ich die nicht verweigern, sondern sie machen lassen. Anhand einer Blutabnahme können gewisse Krankheiten erkannt werden, die dann einer Behandlung bedarf. Das ist aber auch kein Ding, eine Blutabnahme machen zu lassen. Anders sieht es dann mit der entsprechenden Therapie aus.
Ich hatte ja vor 2 Wochen eine Zystenentfernung, weil die Zyste mir Probleme gemacht hatte. Da gab es leider keinen anderen Weg, als diese entfernen zu lassen und entsprechende Wege einleiten zu lassen. Sicher hätte ich dem entgegen gesprochen, wenn es eine andere Möglichkeit gegeben hätte oder wenn die Zyste nicht Probleme bereitet hätte.
Und doch habe ich manchmal den Eindruck, dass den Ärzten es gar nicht gefällt, wenn man sich selbst mit Therapien beschäftigt. Ich hatte meinen ersten Diabetologen mal auf die Insulinpumpe angesprochen und er hat sie bei mir gleich abgelehnt, ohne mich überhaupt anzuhören oder diese gar mal mich ausprobieren lassen. Eine Insulinpumpe kann zunächst Probe getragen werden und dann kann man sich überlegen, ob sie etwas für einen ist oder ob es doch besser bei der normalen Therapie zu bleiben. So habe ich dann meinen Diabetologen gewechselt, der mit mir gemeinsam mehrere Möglichkeiten erörtert hat und dann auch die Zustimmung zu der Pumpe gegeben hat.
All die Dinge, die mein erster Diabetologe prophezeite - mehr an Gewicht zu nehmen, unregelmäßiger essen und zunehmen, sind nicht eingetreten. Im Gegenteil - ich halte mein Gewicht, obwohl weniger definitiv nett wäre. Und auch das Essen hat sich nicht verändert, eher achte ich schon mehr drauf.
Man kann natürlich seinen Arzt nicht dazu bringen, eine Therapie einzuschlagen, die er nicht gutheißt. Aber dann kann man sich einen anderen Arzt suchen, bei dem man sich besser aufgehoben fühlt oder sich eine zweite Meinung einholen. Heutzutage ist es ja schon etwas schwerer, zumindest als Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse. Aber manchmal ist es auch unabdingbar.
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