Trennung- bin total verzweifelt

vom 18.02.2011, 09:25 Uhr

Mein Mann und ich sind seit zwei Jahren ein Paar und seit 5 Monaten verheiratet. Tja was soll ich sagen wir haben es mit unserer Dickköpfigkeit und Fehler hin und her Geschiebe geschafft unsere Ehe innerhalb dieser Zeit in die Binsen zu hauen. Nach einem riesigen Krach und der Feststellung dass ich mir Gefühlsmäßig absolut nicht mehr sicher bin zieht er heute vorrübergehend aus.

Ich weiß dass es für uns beide vermutlich das Beste ist und vermutlich der einzige Weg zu retten was noch da ist, aber ich habe dennoch furchtbare Angst vor diesem Schritt. Der Gedanke allein zu sein ist für mich Schrecklich. Zudem kommt das ich nicht weiß wie ich es meiner Tochter erklären soll. Sie wird am Dienstag drei Jahre alt, ich habe heute bereits versucht ihr das ein bisschen zu erklären (sie hat mir ein Taschentuch gebracht und meinte alles wird gut :shock: ) aber ob sie das alles schon versteht und verkraftet? Und was sag ich ihr an ihrem Geburtstag? Seine Familie kommt nicht, obwohl meine Tochter dort immer als Enkelkind willkommen war (anhand der Daten sollte klar sein das es sein Stiefkind ist, ich erwähne es aber lieber nochmal ;)). Es wird ihr das Herz brechen wenn Oma und Opa nicht kommen. Ich muss dazu sagen das meine Familie nur recht spärlich ist und der Kontakt zu ihnen kaum vorhanden. Sie hat also nur noch mich.

Meinen Job muss ich auch kündigen, ich kann nur am Wochenende arbeiten und habe nun keine Betreuung mehr für meine Kleine. Ich hab das Gefühl gerade geht alles den Bach runter. Wenn wir uns endgültig trennen stehe ich vor dem Nichts. Keine Familie, kein Job, ich weiß gerade echt nicht wie es weiter gehen soll. Ich weiß weiterhelfen könnt ihr mir da auch nicht, aber es tat gut sich das mal von der Seele zu schreiben. Danke fürs lesen. ;)

» Kullerkeks86 » Beiträge: 188 » Talkpoints: 33,39 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich kann gut verstehen, wie du dich fühlen musst. Wenn ich mir vorstelle, dass es zwischen meinem Partner und mir plötzlich so wäre und ich das Haus verlassen müsste, dann wüsste ich auch erstmal nicht weiter. Zwar haben wir keine Kinder, aber immerhin sind wir auch schon 7 Jahre zusammen.

Hast du denn eine Freundin, die für dich da sein könnte und mit dir etwas Zeit verbringt und dir helfen könnte, dein Leben ein bisschen neu zu organisieren? Wieso kommen denn die Eltern deines Mannes nicht zum Geburtstag? Eine Trennung ist sicherlich schlimm, aber das Kind sollte doch darunter nicht leiden. Da solltest du mal mit deinem Mann reden. Du schreibst ja auch, dass es sich vielleicht nur um eine Trennung auf Zeit handelt oder etwa um eine räumliche Trennung? Vielleicht tut euch beiden der Abstand gut und ihr könnt eure Verhältnisse neu ordnen. Deine Tochter sollte allerdings da raus gehalten werden. Sie ist schließlich noch sehr klein und wird sicher einiges verstehen, aber auch nicht alles. Sie wird dann sicher nicht verstehen können, wieso ihre Großeltern und ihr " Papa " nicht an ihrem Geburtstag da sind. Da finde ich wichtig, dass du das mit deinem Mann und seinen Eltern nochmal besprichst.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Hallo Nelchen,

ja zum Glück kommt morgen eine Freundin vorbei die uns ein bisschen das Wochenende vertröstet. Ich würde mich zwar am liebsten im Bett verkriechen, aber denke das hilft meiner Tochter nicht weiter.

Ja wir trennen uns erst mal auf Zeit um uns klar darüber zu werden was wir wollen und noch für einander empfinden. Er selbst kommt wohl noch zu ihrem Geburtstag. Ich habe meinem Mann bereits gesagt das seine Eltern dennoch herzlich eingeladen sind und ich es sehr traurig fände wenn sie nicht kommen, allerdings rechnet er nicht damit. Seine Begründung ist das es ihnen auch weh tut, sollten wir uns trennen würden sie den Kontakt wohl ganz abbrechen lassen. Verstehen kann ich dieses Verhalten ehrlich gesagt auch nicht, aber ehrlich gesagt ist meine Schwiegerfamilie auch höchst sonderbar. Mein Mann möchte seltsamerweise auch alle seine Sachen (einschließlich Möbel) mitnehmen, obwohl er fest der Meinung es wird alles wieder. Alles sehr merkwürdig hier. Wenn ich meinen Mann nicht kennen würde, würd ich glauben Er macht sich heimlich aus dem Staub.

» Kullerkeks86 » Beiträge: 188 » Talkpoints: 33,39 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ihr seid doch erst seit 5 Monaten verheiratet, warum könnt ihr nicht versuchen, alles nochmal zu regeln, damit es nicht so ausgehen muss? Ihr habt ein kleines Kind, ihr seid noch so jung und jetzt soll alles plötzlich vorbei sein?

Du hast sehr wenig darüber erzählt, was bei euch passiert ist und warum es soweit gekommen ist. Dennoch denke ich, dass es vielleicht noch nicht vorbei sein muss. Könnt ihr nicht noch einmal miteinander reden? Sind eure Differenzen unüberbrückbar? Wenn dem so wäre, müsste es doch schon vor eurer Hochzeit so schlimm gewesen sein, warum habt ihr dann geheiratet?

Ich verstehe diese ganze Situation nicht und frage mich auch, warum dein Mann alles mitnehmen will. Du musst auch noch deinen Job aufgeben, von was willst du dann leben? Ich denke immer, bevor man so etwas macht, sollte man sich nach Alternativen umsehen. Mir klingt das, was du so erzählt hast, einfach danach, als ob ihr zu leichtfertig alles aufgebt. Ich will euch das natürlich nicht vorwerfen, aber es kommt für mich so rüber. Ist das wirklich so?

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Hallo Vampirin,

tja so recht verstehen kann ich auch nicht wie uns das passieren konnte. Es ist als wäre der Alltag bereits nach der Hochzeit über uns eingebrochen. Mein Mann meinte er könne sich nun auf seinen Lorbeeren ausruhen, um die Beziehung kümmern? Fehlanzeige. Wir haben schlagartig nebeneinander hergelegt. Mein Mann lies sich immer mehr gehen, jeder Versuch ihn darauf anzusprechen, etwas zu ändern wurde schlagartig abgeblockt. Entweder musste ich mir anhören ich hätte Stimmungsschwankungen oder aber er verhielt sich wie ein trotziges Kleinkind und redete gar nicht mehr. Mich hat das ganze einfach nur noch angekotzt und ich habe mich zurückgezogen. Es kam immer häufiger zum Streit und mittlerweile zweifel ich an meiner Liebe. Ich habe die ganzen 5 Monate über an meiner Beziehung gehangen aber wenn nur einer kämpft geht einem bald die Kraft aus. Ich finde es auch alles sehr schlagartig gerade weil auch so viel daran hängt. Aber vielleicht hilft es uns ja. Ich verstehe die Welt im Moment selbst auch nicht mehr.

Und ja es hat ab und an auch vor der Hochzeit Reibereien gegeben. Ich habe mir allerdings immer gesagt jeder hat Fehler, es könnte ja auch schlimmer sein. Mittlerweile empfinde ich unsere Ehe als Fehler und denke es war total überstürzt. Eins weiß ich auch gewiss, sollten wir uns trennen kommt mir kein Mann mehr ins Haus oder in die Nähe meiner Tochter.

» Kullerkeks86 » Beiträge: 188 » Talkpoints: 33,39 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Du bist noch sehr jung, ich glaube, so eine Aussage ist ebenso überstürzt, wie du deine Eheschließung empfindest. Über so etwas solltest du dir jetzt auch noch keine Gedanken machen, denn die Einstellung wird sich bestimmt ändern, wenn alles eine Weile vorbei ist.

Wenn es tatsächlich so schlimm war und du deine Ehe als Fehler empfindest, solltest du langsam anfangen, dich mit den Konsequenzen zu beschäftigen. Wenn du es als Fehler empfindest, solltest du auch die völlige Trennung in Betracht ziehen. Zwar seid ihr euch da offensichtlich noch nicht so sicher, aber ich denke, wenn du so fühlst, wird das über kurz oder lang das Ergebnis sein. Ich weiß zwar, dass das einfach gesagt ist, aber ich bin immer der Meinung, man sollte sich auch über die schlimmsten Konsequenzen im Vorfeld bewusst sein.

Nur überlege dir das mit deinem Job sehr gut. Wenn du andere Möglichkeiten hast, zum Beispiel in Form von einer Betreuung für dein Kind, nimm lieber so etwas in Anspruch. Wenn du auf eigenen Beinen stehen willst und deinem Kind auch etwas bieten möchtest, solltest du wenigstens in Teilzeit weiter arbeiten können.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Du solltest dich in dieser Not- und Krisenlage jetzt erst einmal auf die existenzsichernden Dinge konzentrieren. Hier können Familie (was bei dir vielleicht schwierig wird) und Freunde vielleicht kurzzeitig Hilfestellung leisten, aber das ist auf Dauer in der Regel keine Lösung. Vor allem sind die natürlich zunächst auch alle völlig verunsichert. Versuche schnellstens Hilfe über zuständige Organisationen oder Ämter zu finden. Rufe bei deiner Stadt, z. B. im Bürgerbüro oder auch bei der Seelsorge oder bei kirchlichen Trägern an und informiere dich. Ich weiß nicht, ob es z. B. überall ein 'Amt für soziale Dienste' gibt (das Internet wird dir helfen), ich weiß aber, dass die in vielen Fällen zuständig sind und da spielen natürlich auch solche Dinge wie Kinderbetreuung eine Rolle. Kündige nicht voreilig den Job, vielleicht kannst du zunächst mal Urlaub vereinbaren, bis du die Dinge irgendwie geregelt hast, vielleicht unbezahlten Urlaub. Das alles geht jetzt erstmal vor. Ansonsten gilt, schnellstens informieren, was du im Fall der Fälle wann tun musst und kannst, vielleicht kann dich ja eine Freundin begleiten.

Was sich da zwischen deinem Mann und dir ergibt, da kriege jetzt erstmal keine Panik. Was heute als Endstation erscheint, ist es in zwei Wochen vielleicht schon gar nicht mehr. Auch was jetzt zwichen euch gesprochen wird, oder was du oder er fühlen, muss nicht das Ende des Liedes sein. Solche gefühlskalten Phasen macht jeder mal durch. Das kann sich auch wieder völlig drehen. Vor allem darf man nicht jedes Wort oder jede Tat auf die Goldwaage legen, auch wenn es verletzend erscheint. Menschen machen in solchen Situationen Fehler, sagen die falschen Dinge, handeln nicht mehr rational. Versuche in Gesprächen mit deinem Mann nicht auszuflippen, sei ehrlich, taktiere nicht, klammere nicht, dränge nicht, signalisiere aber, dass du weiterhin offen bist (wenn du da eine Möglichkeit siehst). Auch in dieser Situation können dir vielleicht solche Organisationen wie 'Pro Familia' weiterhelfen. Keine Ahnung, wie du zur Kirche stehst, aber auch da mag es Hilfe geben, ohne dass man dich gleich missionieren wird.

Es wird wohl jetzt zunächst unvermeidbar eine Zeit der Trennung geben. Versuche einen Weg der Existenzsicherung zu finden, das geht jetzt vor. Rede nach ein paar Tagen darüber in vernünftigem Ton mit deinem Mann. Er muss auch Sorge für das Kind tragen. Vielleicht findest du auch einen unbeteiligten Dritten als Mediator. Eure Ehe und Partnerschaft scheinen ja noch jung zu sein, insofern ist die Möglichkeit eines Resets durchaus drin. Also einfach nochmal bei 0 anzufangen - aber ein Weg dorthin braucht natürlich Zeit.

Ich drücke dir die Daumen, dass du mit deiner Kleinen durch diese Krise kommst. Auch wenn der Berg momentan unbezwingbar erscheint, gehe ihn rauf, es wird sich lohnen.

» ToniGard » Beiträge: 201 » Talkpoints: -2,27 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Es ist schon komisch, dass die Eltern deines Mannes dann eher an ihr eigenes Wohl denken, als an das von eurem Kind. Wenn ihnen das Kind doch so viel bedeutet, sollte die erstmal vorübergehende Trennung sie doch nicht davon abhalten, deine Tochter zu besuchen. Vielleicht solltest du selbst mal mit seinen Eltern reden.

Es ist schon komisch, dass er alle seine Möbel mit nimmt, wenn es nur auf Zeit ist. Frage ihn doch nochmal direkt, wieso er dann alles mit nimmt. Ich denke, dass es richtig ist, dass eine Freundin zu dir kommt. Du musst schließlich nicht nur für dich, sondern auch für deine Tochter da sein. Sie wird es sicher nicht verstehen, wenn sich ihre Mutter nur im Bett verkriecht.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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