Auf die einfachsten Wörter nicht kommen....
Passiert es euch auch manchmal, dass ihr euch unterhaltet oder einen Brief oder Beiträge schreibt und man kommt auf das einfachste Wort nicht und schließlich entscheidet man sich dieses Wort zu umschreiben oder ein anderes Wort zu finden, was eben die gleiche Bedeutung hat? Mir passiert das sehr oft und mein Mann ärgert mich immer und meint, dass ich eben alt werde. Aber auch ihm passiert dies schon mal.
Bei mir kann ich aber Alterserscheinungen ausschließen, weil ich diese "Gabe" schon lange habe, dass ich manchmal auf die einfachsten Wörter nicht komme. Woran liegt dies? Ist es Unkonzentration? Ist es, weil man einfach zu viel im Kopf hat oder ist es wirklich eine Art Alterserscheinung, obwohl ich das schon in meiner Schulzeit hatte?
Wie kann man trainieren, dass es nicht mehr so oft passiert? Woran liegt das, dass man auf die wirklich einfachsten Wörter manchmal nicht kommt? Passiert es euch auch schon mal, dass ihr wie der "Och vor dem Berg" steht und nicht wisst, wie ihr euch ausdrücken sollt? Wie löst ihr dann diese Blockade?
Tut mir leid, dass ich dir diese Diagnose stellen muss, aber du beschreibst den klassischen Fall einer amnestischen Aphasie. Das ist ein Schaden im Sprachzentrum und ganz typisch ist, dass man diese Wortfindungsstörungen durch Herumwursteln, Umschreiben, Geblubber und Gefuchtel zu kompensieren versucht. Täusche ich mich oder höre ich da leichtes Gelächter im Hintergrund?
Im Grunde dürfte das eine Störung des Kurzzeitgedächtnisses sein. Ursachen gibt es viele: Traumata, Schlaganfälle, Gehirnblutungen, Tumore, enzündliche Prozesse im Körper, Vergiftungen. Mal zu heftig mit dem Kopf irgendwo aufgeschlagen?
Aber mal ernsthaft, mir geht das auch manchmal so und manchmal ist es auch einfach nur die fehlende Gelassenheit in einer Situation. Andererseits fehlen mir auch oft Wörter und dann denke ich kurz nicht darüber nach und 30 Sekunden späte ist es da. Manchmal dauert das aber auch deutlich länger und man fragt sich: 'Wieso bin ich nicht gleich darauf gekommen?' Allerdings bin ich auch schön öfter im Leben einfach nur auf der Fresse gelandet. Gründe für eine - wie heißt das noch gleich, Moment mal, Dingenskirchen - ach so, 'Wortfindungsstörung', gäbe es also genug.
Ich glaube, dass das mehr oder weniger ausgeprägt jeder hat. Jeder kennt bestimmt ein paar Situationen, wo man nach einem Wort gesucht hat. Gründe dafür können sehr vielseitig sein. Wenn es natürlich sehr häufig vorkommt, dann kann es natürlich auch eine Sprachstörung sein. Bei gelegentlichem Auftreten würde ich davon aber noch nicht sprechen.
Ich habe zum Beispiel nach meiner Matura ein Jahr lang in einer französischen Familie in Frankreich gewohnt. Dort habe ich natürlich fast ausschließlich französisch gesprochen. Auch in dem Sprachkurs in dem ich gewesen bin, gab es fast keine deutschsprachigen Teilnehmer. Zum Lernen der französischen Sprache war das natürlich ganz toll.
Als ich nach dem Jahr dann nach Hause gekommen bin, habe ich sehr häufig nach Wörtern gesucht. Das konnten dabei die banalsten Wörter sein. Ich war schon so auf die andere Sprache eingestellt, dass ich dann im Deutschen oft ein wenig nachdenken musste.
Dieser Grund wird bei dir zwar auch mehr oder weniger wegfallen, aber ich wollte damit zeigen, dass es durchaus verschiedenste Gründe und Ursachen geben kann. Inwiefern man so etwas trainieren kann, weiß ich nicht konkret. Aber es ist sicher hilfreich verschiedene Wortspiele zu machen. Da gibt es ja eine große Bandbreite von Möglichkeiten. Angefangen von Tabu bis Scrabble oder einfach öfters Kreuzworträtsel oder dergleichen lösen.
Es gibt da auch noch zahlreiche andere Spiele, die allgemein den sprachlichen Ausdruck fördern. Gerade Tabu finde ich für deinen beschriebenen Fall sehr passend, weil man eben Begriffe mit anderen Worten erklären muss und aber einige Schlüsselbegriffe nicht nennen darf, weil sie eben tabu sind.
Ich glaube auch, dass diese Ausfallerscheinungen bei jedem mehr oder weniger zutage treten. Ich musste gerade schmunzeln, als ich deinen Beitrag gelesen habe, den in dem Beitrag, den ich vorher selber über Markisen erstellt habe, habe ich bestimmt fünf Minuten gebraucht, bis mir das Wort "Verblendung" bzw. Blende wieder eingefallen ist. Ich glaube allerdings auch nicht unbedingt, dass diese Aussetzer etwas mit dem Alter zu tun haben. Vielmehr vielleicht damit, dass man einfach viel zu viel auf einmal im Kopf hat. So jedenfalls könnte es bei dem Thema Beitragschreiben sein.
Vor einigen Jahren ist es mir so ähnlich ergangen. Ich war ein Jahr in Spanien und mir sind damals, als ich wieder in Deutschland war, immer zuerst die spanischen Wörter eingefallen bis mir dann irgendwann auch die deutschen Wörter wieder eingefallen sind. Das verbinde ich dann auch mit zuviel im Kopf haben.
Klar können auch verschiedene Krankheitszustände zu einem Verlust des Kurzzeitgedächtnisses führen, aber daran glaube ich eben nicht, weil diese Aussetzer die meisten Leute kennen, die nicht alle immer gleich krank sind und zum anderen diese Gedächtnisverluste sich nicht nur auf einzelne Worte beziehen würden, sondern um ganze Sätze und Inhalte.
Beim Schreiben von Beiträgen oder Nachrichten ist mir so etwas noch nicht aufgefallen, aber wenn ich mich unterhalte, dann passiert das schon öfters mal. Manchmal nervt das ziemlich, manchmal kann es auch lustig sein. Ich verwende bei solchen "Sprachstörungen" dann das immer passende "Dings" oder "Dingens". Blöd wird es nur, wenn man dann drei "Dingens" in einem Satz benutzt.
@tournesol: Das von dir beschriebene Verhalten kenne ich auch, aber dafür gibt es andere Gründe als für das "normale" Vergessen von Wörtern. Da ich selbst längere Zeit im Ausland war, ging es mir genauso. Wenn man nun länger kein Deutsch spricht, vergisst man halt ein paar Wörter. Dafür werden dann gerne mal englische oder in deinem Fall eben französische Wörter verwendet.
Dieses Suchen nach einem bestimmten Wort oder Begriff kenne ich auch, aber nicht erst seit heute, sondern schon eine ganze Weile. Ich habe das immer darauf geschoben, dass mir zuviel Gedanken im Kopf rumschwirren. Im vergangenen Jahr habe ich dann mal einen Arzt gefragt, woran das liegen könne. Er ließ ein MRT vom Gehirn machen. Das Ergebnis war, dass weder ein Tumor noch etwas anderes Auffälliges zu sehen war.
Insofern kann ich dich beruhigen dass du nicht die Einzige mit solchen Problemen bist. Aber ich kann das nachvollziehen, dass es sehr nervig ist. Wenn dieses Problem beim Texte schreiben auftaucht, geht das ja noch. Schlimmer ist es, wenn du dich mit jemandem unterhältst und du suchst nach Worten. Mir wurde gesagt, ich solle ruhiger werden. Na ja, das geht nun mal nicht auf Kommando.
Ich habe immer sehr schnell gedacht und gesprochen, ohne besonders willentlich darüber nachzudenken. Das habe ich etwas geändert. Ich spreche bewußt ein wenig langsamer, dann ist das Problem nicht mehr ganz so gravierend. Versuch es mal. Ein wenig langsamer heißt bei mir aber nicht, das ich nun wie eine lahme Ente spreche, sondern ich spreche jetzt normal. Wenn mir ein Wort nicht einfällt, benutze ich eben ein anderes oder umschreibe das, was ich meine. Die deutsche Sprache ist so vielfältig, dass man sich das erlauben kann.
Mir passiert das auch sehr oft, allerdings liegt das bei mir sehr daran, das ich den ganzen Tag englisch spreche und ich dann, wenn ich mal was deutsches schreiben möchte oder auch sagen möchte einen Aussetzer habe. Ich rede dann quasi auf deutsch und wenn mir das deutsche Wort nicht einfällt ersetze ich es durch das englische. Dabei wurde ich schon total oft schräg angesehen und mir wurde dann auch schon unterstellt ich mache dies nur um mich wichtig zu machen, was ja nun in keiner Weise so ist.
Bevor ich im Ausland gelebt haben, hatte ich eigentlich nie dieses Problem, doch nun fällt mir manchmal schon das leichteste Wort nicht mehr ein, ich finde das teilweise wirklich nervig, denn so verliere ich auch sehr oft den Faden, wenn ich eben was erzähle oder aber auch im Brief nieder schreibe. Ich glaube jedoch nicht das es am Alter liegt, wenn dann schon eher an der Konzentration.
Ich denke, das passiert bei vielen Anderen auch, nicht nur du. Bei mir kommt es auch öfters vor, dass ich auf das einfachste Wort nicht drauf komme. Ich weiß auch nicht genau woran das liegt, aber bei Gespächen glaube ich, dass es von der Nervosität kommt.
Kathie1401 hat geschrieben:Mir passiert das auch sehr oft, allerdings liegt das bei mir sehr daran, das ich den ganzen Tag englisch spreche und ich dann, wenn ich mal was deutsches schreiben möchte oder auch sagen möchte einen Aussetzer habe. ...
Ja das ist ein interessanter Effekt, der bei mir auch nach spätestens zwei, drei Wochen im englischsprachigen Ausland einsetzt. Dann wenn man wirklich gewzungen ist, hauptsächlich englisch zu kommunizieren und sogar schon englisch träumt und unter der Dusche englisch mit sich selbst spricht. Das dürfte allerdings was anderes sein, als die oben von mir angesprochene amnestische Aphasie.
Ich habe das auch manchmal, aber wirklich nur ganz selten. Ich denke auf jeden Fall im normalen Maße. Aber bei manchen Leuten ist mir das schon wirklich krass aufgefallen. Wenn ich dann mit denen rede hören die dauernd auf zu reden um nach irgendeinem Wort zu suchen. Ich weiß allerdings schon was sie sagen wollten und sage Ihnen das Wort dann vor, weil ich keine Lust habe solange darauf zu warten bis geantwortet wird. Ich find es ganz lustig, aber auch ziemlich anstrengend, und die Leute müssen sich ein Bisschen verarscht vorkommen
Mag sein, dass das bei solchen Leuten sowas Ähnliches wie krankhaftes Stottern ist, statt wirklich zu stottern reden sie halt langsamer, sodass es sich nicht wie stottern anhört. Eigentlich ist stottern ja nur ne übereilte Wortfindungsstörung. Aber solange es sich in Grenzen hält ist das denke ich kein Problem, jeder vergisst mal ein Wort Zum Beispiel habe ich gestern den Namen eines Mezzo-Mix-Konkurrenten vergessen von denen ich ne Cola gekauft habe... aber das ist auch kein gebräuchliches Wort, von daher ist das schwer zu sagen
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