Nichtmaterielle Geschenkidee für Kinder

vom 10.02.2011, 21:37 Uhr

Leider ist es so, dass ich von meiner Familie viele Kilometer weg wohne und sie nur selten sehe. Gerade um die Kinder meines Bruders tut es mir leid, da ich sie beide sehr gern habe und sie mich auch - so wirkt es zumindest immer, wenn ich sie sehe. Es ist aber nicht sehr oft, dass wir uns sehen, was ich sehr schade finde.

Gerade mit meiner Nichte verbindet mich etwas, was ich nicht erklären kann. Da stimmt wohl einfach die Chemie und sie hat, obwohl sie mich Wochen oder gar Monate nicht gesehen hat, keinerlei Hemmungen und ist auch nicht zurückhaltend oder gar schüchtern. Ich bin jedesmal innerlich sehr berührt.

Meine Nichte ist inzwischen 4 Jahre alt und ich möchte gern diese spezielle Verbindung aufrecht erhalten und ihr und auch meinem Neffen zeigen, dass sie mir nicht egal sind und dass ich sehr oft an sie denke. Natürlich gibt es ab und zu mal ein Brief, eine Karte oder ein kleines Geschenk für beide Kinder. Mir ist das aber nicht genug.

Schon seit längerem habe ich überlegt, ob ich meiner Nichte und meinen Neffen nicht einfach wöchentlich oder monatlich einen Brief schreibe und diese Briefe dann sammle. Wenn sie alt genug sind, würde ich ihnen diese Briefe gern übergeben. Inhaltlich dachte ich, schreibe ich ihnen einfach, wie es mir geht oder dass ich an sie denke, was ich getan habe, so eine Art "harmloses Tagebuch".

Allerdings bin ich gerade etwas verunsichert, ob das überhaupt so eine gute Idee ist und ich möchte nun gern Eure persönliche Meinung dazu hören. Fändet Ihr so etwas in Ordnung, wenn Eure Tante oder Euer Onkel Euch solche Briefe geschrieben hättet? Würdet Ihr es okay finden, wenn die Tanten/ Onkeln Euer Kinder so etwas auf die Reihe bringen würdet oder findet Ihr so etwas eher daneben?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Mal abgesehen davon, dass du das Schreiben solcher Briefe vielleicht nicht so lange durchhalten wirst, obwohl du es dir jetzt vielleicht fest vornimmst, da es doch recht zeitaufwendig ist, finde ich die Idee zwar sehr einfallsreich, aber ich glaube nicht unbedingt, dass deine Nichte und dein Neffe diese Briefe später einmal lesen werden. Zum einen ist bei vielen Jugendlichen das Lesen nicht mehr angesagt und zum anderen bist du zwar die Tante, aber ich könnte mir selber nicht vorstellen, dass ich Interesse daran hätte, zu lesen, was meine eigene Tante einmal vor einigen Jahren über mich gedacht hat oder was sie gemacht hat. Ich glaube, das ist weniger spannend für die Kinder.

Für dich werden diese Briefe vermutlich mehr Bedeutung haben, wie letztendlich für die Kinder. Deshalb würde ich dir eher vorschlagen, dass du selber für dich ein Tagebuch schreibst und deiner Nichte und deinem Neffen eher ab und zu einfach, so wie du es auch jetzt schon machst, einen Brief schreibst und ihnen etwas schenkst. Das halte ich für sinnvoller. Du kannst sie ja auch hin und wieder anrufen. Davon haben sie dann mehr, weil sie dir gleich berichten können, was sie so erleben und du ebenfalls ihnen erzählen kannst, dass du sie vermisst.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Mit telefonieren haben es die Beiden nicht so, zumal es auch immer so ist, dass ich diejenige bin, die dahinter telefonieren muss. So macht es ja dann auch keinen Spaß und sie dazu zwingen, mit mir zu reden, möchte ich auch nicht. Es wäre ja nicht so, dass ich regelmäßige Telefonate nicht schon probiert hätte. Aber es bringt ja nichts, wenn das Gespräch dann gerade mal 2 Minuten dauert und man weitergereicht wird.

Natürlich hat man als Jugendliche andere Interessen, als merkwürdige Briefe von einer verschrumpelten Tante zu lesen. Aber ich fände es wohl in einem Alter ab etwa 20 oder 25 Jahren aufwärts gar nicht so unspannend, was meine Tanten oder meine Onkel ihrerzeit so getrieben haben.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ich denke, dass es für die beiden keine enorm große Bedeutung haben wird deine Briefe zu lesen, sie freuen sich sicherlich darüber wenn sie sie bekommen, aber vermutlich werden sie dann auch das Gefühl haben von dir in den letzten Jahren vernachlässigt worden zu sein. Wenn du nur für dich quasi Briefe schreibst mit der Absicht sie ihnen irgendwann einmal zu geben, wissen die beiden ja nichts davon und werden sich innerlich von dir distanzieren.

Deine Nichte ist doch in einem Alter, in dem es ihr sicherlich viel Freude bereiten würde von dir bunte Postkarten zu bekommen. Ihre Mutter könnte sie bei ihr ins Zimmer hängen, so dass sie immer vor Augen hat, dass du an sie denkst. Denk dir etwas Nettes aus, vielleicht zusammenhängende Postkarten, selbstgebastelte Postkarten, Postkarten auf denen ein Foto von euch beiden zu sehen ist oder vielleicht verschickst du auch einen kleinen Gutschein für etwas, das ihr unternehmt wenn ihr euch das nächste Mal seht, darauf kann sie sich freuen und vorallem hat sie dann auch etwas von dir.

Das mit dem Tagebuch finde ich allerdings auch einen interessanten Vorschlag. Vielleicht finden sie es wirklich spannend in 20 Jahren ein bisschen in ihrer Kindheit herumzuforschen und freuen sich über einige Aufzeichnungen von dir. Du kannst ja ausprobieren inwieweit dir das Tagebuchschreiben liegt und ob und die intensiv du es fortführen möchtest.

» Monella » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich glaube, dass es auch ein wenig darauf ankommt, wie du das Tagebuch schreiben wirst. Wenn du mehr oder weniger darin beschreibst, was du in der jeweiligen Woche gemacht hast und dass dann schreibst du eben auch kurz, dass du an sie dazwischen immer wieder an sie gedacht hast, dann wird es denke ich für deine Nichte und deinem Neffen später einmal nicht so spannend.

Allerdings kann so ein Tagebuch denke ich einmal im schlimmsten Fall einfach für dich eine liebe Erinnerung sein. Ich würde in dem Buch eher reinschreiben, wie es war, wenn du sie einmal besucht hast oder so, auch wenn das nicht so häufig ist. Ich kenne selber eine ähnliche Situation. Meine Schwester wohnt auch über 500km von mir entfernt. So sehe ich meinen Neffen auch nur etwa zwei bis dreimal im Jahr.

Aber ich denke, wenn du da mehr oder weniger über diese Zeit deine Gedanken aufschreibst, ist es noch interessanter als wenn sie mehr oder weniger deinen Wochenablauf lesen wo sie selber ja kaum vorkommen. Wenn du dazwischen aber vielleicht doch einmal mit ihnen telefonieren solltest und da gab es zum Beispiel eine lustige Aussage oder sonstiges dann kannst du das zwischendurch ja auch noch in dieses Büchlein schreiben.

Oder wenn du irgendwo einmal sein solltest wo du besonders fest an sie denkst, weil du den Ort irgendwie mit ihnen verbindest kannst du das ja auch kurz zwischendurch schreiben. Also es sollten eher diese Gelegenheiten sein. Ein wöchentliches Tagebuch würde ich da aber nicht schreiben. Zumindest nicht in deiner Situation als Tante.

Meine Firmpatin ist selber Oma und die schreibt ihren Enkelkindern persönliche Märchen und Geschichten, die sie aber eben auf die familiäre Situation bezieht. Dazu muss man sicher auch ein wenig Talent haben, aber das finde ich durchaus eine nette Idee und da kann ich mir schon vorstellen, dass die Enkelkinder das später einmal gerne lesen werden. Und auch wenn du eine nette Verbindung zu deiner Nichte und deinem Neffen hast, ist eine Oma dann denke ich aber doch noch ein wenig was anderes als eine Tante.

Dass du es nicht lange durchhalten wirst, muss nicht unbedingt sein. Ich habe bei meinem Sohn auch in der 5. Lebenswoche ein Tagebuch angefangen. Mittlerweile ist er 25 Monate alt und ich habe lückenlos jeden einzelnen Tag beschrieben was wir gemacht haben, wie es ihm gegangen ist, was er dazu gelernt hat und so weiter. Ob er es später lesen wird, weiß ich nicht, aber falls nicht, ist es zumindest für mich eine nette Erinnerung.

In der Pubertät glaube ich übrigens auch nicht, dass solche Briefe oder so ein Tagebuch besonders spannend sein wird. Ich denke, dass solche Aufzeichnungen eher erst ab 20 wenn nicht sogar noch später interessant sind. Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass ein guter Zeitpunkt der Übergabe wäre, wenn deine Nichte oder dein Neffe selber Kinder bekommen. Da ist man diesbezüglich denke ich am ehesten interessiert.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Meine Nichte ist inzwischen 4 Jahre alt und ich möchte gern diese spezielle Verbindung aufrecht erhalten und ihr und auch meinem Neffen zeigen, dass sie mir nicht egal sind und dass ich sehr oft an sie denke. Natürlich gibt es ab und zu mal ein Brief, eine Karte oder ein kleines Geschenk für beide Kinder. Mir ist das aber nicht genug.

Die Verbindung kannst du aber nicht aufrecht erhalten, wenn du die Briefe nicht losschickst, sondern einbehälst, bis sie älter sind. Warum schreibst du ihnen nicht jetzt wöchentliche Briefe mit kleinen Kindergeschichten, die Mama oder Papa ihnen vorlesen können, wenn sie abends zu Bett gehen? Ich würde den Briefkontakt nicht auf "ab und zu" begrenzen, sondern regelmäßig machen. Vielleicht so, dass sie zu jedem Wochenende einen Brief erhalten.

Ich denke, ich fänd es eher daneben, wenn ich zur Kinderzeit nur mal sporadisch einen Brief oder eine Karte bekommen hätte und dann, wenn ich Erwachsen bin einen Haufen Briefe bekomme. Du willst doch mit deiner Nichte und deinem Neffen in innigerer Verbindung bleiben. Die kannst du aber so nicht aufrecht erhalten. Du solltest dich öfters bei ihnen bemerkbar machen. Kinder können schnell vergessen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Die Idee, dass du deiner Nichte etwas "schenken" möchtest ist zwar schön, aber ich denke nicht, dass so eine "Briefesammlung" da das richtige Medium ist. Aber eine andere Idee hätte ich vielleicht für dich, auch persönlich, vielleicht noch kreativer, und direkt für ein Mädchen im Alter deiner Nichte "greifbar":

Mach einfach von dem, was du "interessantes" erlebst ein paar Fotos, sammele dazu noch einige lustige Kleinigkeiten wie "Andenken" und mache Collagen oder Mobiles daraus. Da hat sie was von der Tante, sieht sie auch gegebenenfalls auf den Bildern, und wenn ihr euch wieder trefft könnt ihr auch selber mal so etwas zusammen basteln, wenn ihr zusammen etwas unternehmt, wie einen Zoobesuch oder so etwas zum Beispiel.

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» fushicho » Beiträge: 371 » Talkpoints: 17,15 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Die Idee von fushicho finde ich sehr nett. So hat deine Nichte auch jetzt viel mehr von dir und so Fotostorys gefallen ihr sicher total! Die kann sie sich dann ja auch aufheben und daraus mehr oder weniger eine Sammlung machen. Die sieht sich deine Nichte später sicher auch sehr gerne wieder an, eben weil sie sich dann sicher auch zurück erinnert, dass sie diese Geschichten als Kind schon gerne gehabt hat.

Auch wenn du zu deiner Nichte mehr Bezug als zu deinem Neffen hast, würde ich allerdings entweder für beide solche Geschichten mit Fotos und Collagen machen oder sie sollten sich zumindest an beide richten. Wenn du unbedingt willst, dass sie später oder eben auch jetzt schon erfahren, wie du so lebst wenn du nicht bei ihnen bist, kannst du diese Geschichten ja durchaus auf deine Situation schreiben. Und wenn sie zum Beispiel gerne in den Zoo gehen, kannst du ihnen ja auch eine Geschichte über einen Zoo in deiner Nähe schreiben oder dergleichen.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Vielen Dank für Eure tollen Anregungen, da sind wahrlich eine Menge Ideen mit dabei. Gerade die Postkartenidee gefällt mir sehr gut und ich glaube, die werde ich auch umsetzen. Dazu werde ich dann vielleicht ein Kasten oder ähnliches kaufen, in denen man dann diese Postkarten sammeln kann, wenn sie nicht aufgehängt werden sollen.

Über eigene Geschichten hatte ich auch schon nachgedacht, ein wenig kann ich ja schreiben. Jedoch habe ich nicht immer die Geduld und die Nerven dazu, Geschichten zu Ende zu schreiben. Noch dazu schweife ich gern mal ab. So etwas ginge dann vielleicht einmal bis zweimal im Jahr - das könnte ich als zusätzliche "Gedächtnisstütze" nutzen.

Natürlich soll mein Neffe auch etwas erhalten, auch, wenn ich nun eher von meiner Nichte geschrieben habe. Ich mag ja beide und sie sollen ja auch beide wissen, dass ich an sie denke. Ich möchte da keinen außen vorlassen. Oder ich schicke ihnen beide unterschiedliche Karten, das ginge auch noch. In welchem Zeitrahmen wäre es am besten, diese Karten zu verschicken? Da habe ich schon gedacht, ich könnte immer passend zum Monatsanfang und vielleicht auch zur Jahreszeit etwas schicken und eventuell dann noch, wenn wirklich etwas aufregendes passiert ist.

Diese Collagen finde ich auch eine nette Idee, aber ich fürchte, dafür bin ich zu wenig kreativ. Allzu aufregend ist mein Leben ja nun nicht, so dass ich diese Collagen dann unbedingt füllen könnte. :wink: Fotogeschichten fallen von daher auch weg, wobei ich die Idee für eine Geschichte zu Weihnachten oder zu einem Geburtstag nicht schlecht finde. Da hätte ich ja genügend Zeit, Ideen zu sammeln und diese dann auch umzusetzen.

Das Tagebuch finde ich ja auch sehr witzig. Das würde ich auch schreiben, wenn ich sie mehr sehen würde. So etwas ist sicher für Eltern oder für Verwandte, mit denen man sich regelmäßiger und vor allem in kürzeren Abständen trifft, ideal. Bewundernswert, tournesol, dass Du es seit der 5. Woche so durchziehst.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


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