Was wollen Märchen uns mitteilen?
Märchen sind für Erwachsene und Kinder aufgeschriebene und meist überlieferte Volksmärchen, die mündlich immer weitergegeben wurden oder uralte Erzählungen. Früher gab es den Beruf des Märchenerzählers. Der zog von Ort zu Ort, hörte hier und dort neue überlieferte Sagen oder Erzählungen, sammelte viele Kinder und Erwachsene um sich und begann, das Gehörte mit ausschmückenden Worten zu erzählen.
Die Gebrüder Grimm sammelten diese Erzählungen überall, im ganzen Land und machten ein Märchenbuch daraus. Eigentlich war das Märchenbuch für Erwachsene gedacht. Denn nicht jedes Märchen geht gut aus. Manche Märchen sind grausam und böse. Kindern muß man Erklärungen liefern und sehr sorgfältig unter den verschiedenen Märchen wählen, was Kinder altersgerecht verkraften können.
Die lebendige, geheimnisvolle Zauberwelt der Märchen mit ihren Elfen, Feen, Zwergen, Dämonen, Prinzen, Königen, Hexen und Helden hat einen realen Hintergrund. Sie alle vermitteln uns eine Botschaft, die wir entschlüsseln müssen. Das Wesentliche eines Märchens wird duch die verschiedenen Figuren und durch die Handlung ausgedrückt.
Grausamkeiten geschehen, Missgunst und Neid erleiden Schiffbruch, genau wie der Hass. Aber es gibt auch phantasievolle Märchen, die unterhaltsam sind und eine gute Botschaft vermitteln. Wenn Kinder immer wieder ein bestimmtes Märchen noch einmal hören wollen, beschäftigt sie irgendetwas darin oder sie identifizieren sich mit einer bestimmten Person Viele Märchenfiguren suchen ihr Glück und tun Gutes, andere werden bestraft, weil sie böse sind oder etwas Böses getan haben.
Märchen wollen helfen die eigene Persönlichkeit zu entfalten, sie wirken erzieherisch. Das Kind lernt, dass Diebstahl sich nicht lohnt, dass es die Konsequenzen selbst zu tragen hat. Oder am Beispiel von "Frau Holle" kann es lernen, dass die fleissige Goldmarie belohnt wird und die faule Pechmarie, die uneinsichtig ist und nichts tut bestraft wird. Fazit: Nur wer etwas leistet, wird dafür belohnt.
So hat jedes Land seine eigenen unverwechselbaren Märchen. Sie sind ein Teil der jeweiligen Kultur. Wie steht ihr zu Märchen? Lest ihr auch als Erwachsener ab und zu mal ein neues Märchen, vielleicht von Hauff? Oder erzählt ihr euren Kindern Märchen und lest sie ihnen vor?
Heute muss ich sagen, dass ich keine Märchen mehr lese. Früher, als ich noch ein kleines Kind war, hatte ich jedoch eine große Anzahl von verschiedenen Märchen. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie meine Oma oder auch meine Mutter mir Abends vor dem Einschlafen ein Märchen vorgelesen hat. Natürlich haben Märchen immer etwas schlichtes und auch kindhaftes. Ich könnte mich heute eigentlich nicht mehr mit Märchen auseinander setzen, da diese mir in der Regel als viel zu "plump" erscheinen.
Meiner Ansicht nach sind Märchen also mehr etwas für kleinere Kinder. Märchen versuchen immer eine Moral zu vermitteln und so, wie bereits von dir erwähnt, zu erziehen. Märchen haben somit für mich gerade in Anbetracht dessen, dass man kleinen Kindern mit ihnen eine Menge lehren kann, einen positiven Erziehungsaspekt.
Wenn ich einmal Kinder haben sollte, so bin ich mir zu einhundert Prozent sicher, dass ich ihnen die selben oder auch andere Märchen vorlesen werde, die auch mir vorgelesen wurden. Ich verbinde mit Märchen viele schöne Erinnerungen meiner Kindheit und würde mich daher freuen, wenn auch meine Kinder diese eines Tages haben.
Obwohl ich heute dem Lesen von Märchen zu persönlichen Zwecken eher abgeneigt bin, muss ich jedoch gestehen, dass ich sehr gerne Märchenverfilmungen gucke. Nicht, um daraus eine Moral zu ziehen, die sie aber sehr wohl vermitteln, sondern einfach um einen schönen Film zu genießen, der mich wiederum auch an meine Kindheit erinnert.
Ich habe nichts gegen Märchen und habe einige wenige als Kind auch gerne und immer wieder gehört. Trotzdem finde ich, dass man die Aussagekraft eines Märchens nicht überbewerten sollte, denn besonders bei kleinen Kindern, kommt diese Aussage so gut wie gar nicht an. Handelt es sich um einfache Märchen, dann ist das in Ordnung, aber sind es schon etwas anspruchsvollere Sachen, als Fabeln beispielsweise, dann können Kinder da meistens noch gar nicht richtig mitdenken und haben am Ende leider nichts von der Botschaft. Was Märchen für Erwachsene angeht, so bin ich noch nicht wirklich davon überzeugt, dass dies das richtige Mittel ist, um etwas zu vermitteln. Märchen, wie immer man es auch sehen will, haben letzten Endes doch etwas kindliches an sich und die wenigsten Erwachsenen haben Lust, sowas zu lesen. Märchen sind oftmals recht anspruchslos zu lesen und langweilen daher auch schnell. Und wenn es eben um Erwachsene geht, dann erwarten diese meisten auch lieber etwas anspruchsvolleres und interessanteres, als eine Geschichte von einem Zwerg und einer Prinzessin oder so.
Ansonsten bin ich eigentlich der Meinung, dass Märchen eine recht gute Möglichkeit sind, um bestimmte Botschaften zu übermitteln, die Menschen durch eben diese Geschichte mehr verinnerlichen, als wenn man es ihnen einfach so sagt. Für mich ist unter anderem auch die Bibel ein Märchenbuch, nur leider wollen das viele noch nicht wirklich wahrhaben und anstatt die Geschichten als das zu interpretieren, was sie sind, nämlich wirklich nichts anderes als Märchen, das uns etwas mitteilen will, analysieren sie lieber weiter und weiter hinein und nehmen die Geschichten wörtlich.
Ich kenne noch viele Märchen weil meine Oma sie mir früher jeden Tag vorgelesen hat. Ich habe sie dafür geliebt, denn ich fand Schneewittchen und die sieben Zwerge auch beim zwanzigsten Mal vorlesen auch immer noch schön und aufregend.
Leider sterben Märchen von Generation zu Generation immer mehr aus. Im Zeitalter des Fernsehers und des Interenets werden Kinder lieber vor die Flimmerkiste gesetzt und sich weniger mit ihnen beschäftigt. Kaum jemand nimmt sich heute noch die Zeit seinen Kindern Märchen vorzulesen. Bei den heutigen Kindersendungen geht es doch auch meistens schon um irgendwelche Kämpfe und fiktive bunte Figuren, die außergewöhnliche Sachen machen können. Natürlich sind Märchen auch ausgedachte Geschichten, aber ich finde sie kindgerechter als viele Kindersendungen die im Fernseher gezeigt werden.
Ich finde es einfach schade, dass viele Kinder keine Märchen mehr kennen. Sie regen zur Fantasie und zur Vorstellung von den beschriebenen Bildern an wodurch die Kreativität der Kinder erweitert wird.
Mir fällt gerade auf, dass die Threadfrage gar nicht zu den Fragen passt, die am Ende des Textes gestellt werden. Ob es eine bestimmte Sache ist, die Märchen uns mit auf den Weg geben wollen kann ich mir nicht vorstellen. Sie sind schließlich nur erfundene Geschichten die zur Unterhaltung dienen. Einen tieferen Sinn kann ich nicht darin erkennen, wenn dem bösen Wolf der Bauch aufgeschnitten und mit Wackersteinen gefüllt wird.
Märchen sind einfach strukturiert, selbst Dreijährigen wird sofort klar wer gut und wer böse ist. Im Märchen bekommt das Böse seine Strafe und gute Taten werden belohnt, auch die Moral der Geschichte zum Schluss kann jeder sofort verstehen ohne dass sie noch einmal direkt angesprochen wird.
Märchen sind für kleine Kinder ideale Wegbereiter, sie gehören einfach zum Repertoire. Kluge Eltern sollten sich wirklich jeden Tag die Zeit nehmen um mindestens eine Geschichte vorzulesen. Den Kindern gefallen diese Geschichten eigentlich immer, man braucht beim Vorlesen eigentlich nur in ihre Gesichter zu schauen. Selbst größere Kinder die mit Märchen groß geworden sind und schon selber Lesen können holen später oft noch ihre Märchenbücher hervor um sich von den Geschichten verzaubern zu lassen.
Als Erwachsener finde ich es persönlich sehr faszinierend dass es diese Art von Geschichten rund um die ganze Welt gab und das auch schon seit Uhrzeiten. Der Aufbau ist in jedem Land gleich und nur die handelnden Personen sind den örtlichen Gegebenheiten angepasst. Sie spiegeln eigentlich fast zeitlos die Sehnsüchte und Wünsche der Menschen wieder. Selber lese ich heute keine Märchen mehr, aber unsere Oma mit ihren fast 90 Jahren borgt sich immer noch regelmäßig unsere Märchenbücher aus. Wir haben unserem Sohn damals fast jeden Tag vorgelesen und er hatte auch eine große Auswahl an Hörspielkassetten.
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