Krebs bald häufigste Todesursache?

vom 06.02.2011, 21:27 Uhr

Zurzeit erkranken ca. 350.000 bis 400.000 Menschen in der Bundesrepublik Deutschland an Krebs. Nach den Herz- Kreislauferkrankungen ist Krebs die zweithäufigste Todesursache mit ca. 200.000 Todesfällen pro Jahr, wobei bedingt durch die weiter ansteigende Lebenserwartung die Zahl der krebsbedingten Todesfälle zunimmt. Durch die verbesserte Prävention und Therapie bei Herz- und Kreislauferkrankungen ist damit zu rechnen, dass in 10 bis 15 Jahren Krebs zur häufigsten Todesursache in Deutschland wird.

Was meint ihr dazu? Wie wird sich das entwicklen, zumal schon heute viele Medizinphysiker fehlen, die Krebs behandeln?

» Fredda » Beiträge: 39 » Talkpoints: 21,95 »



Mich würde es überhaupt nicht wundern, wenn Krebs irgendwann die Todesursache Nummer eins wäre, denn Krebs ist ein Überbegriff, wie auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, der sehr viele unterschiedliche Tumorarten einschließt. Da Zellen auch mehr zum Entarten neigen, je älter man wird, ist es recht logisch, wenn die Krebserkrankungen weiter steigen, da ja die Bevölkerung im Durchschnitt auch immer älter wird.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Solange es kein genomprotektives Mittel gibt ist es logisch, dass die Zahl der Krebsfälle bei zunehmender Umweltverschmutzung, steigender Lebenserwartung und verbesserten Therapien für andere Erkrankungen zunehmen wird. Das führt dann auch dazu, dass das Krankheitsbild mehr Menschenleben fordern wird.

Zudem ist ein streuendes Karzinom mit einer ziemlich hohen Wahrscheinlichkeit ein Todesurteil, nicht so wie eine Herzkrankheit, deren Verlauf man bis zum Tod meistens noch lange hinauszögern und immer besser mit Mechanik und Elektronik ausgleichen kann. Ich halte es für denkbar, dass es in einigen Jahrzehnten tatsächlich funktionierende Kunstherzen gibt.

Wie eine erfolgversprechende Krebstherapie aber aussehen könnte, dass ist schwer zu sagen. Chemotherapie, Strahlentherapie, usw. bauen immer darauf, dass die Krebszellen stärker darunter leiden als die normalen Zellen. Gezielt die Krankheit zu behandeln ist hier meist - im Gegensatz zu vielen anderen Erkrankungen - bislang nicht möglich. Das macht die Sache meiner Meinung nach sehr schwierig. Und häufig führt selbst nach einer erfolgreichen Therapie ein wiederkehrender, resistenter, Tumor dann doch noch zum Tod des Patienten. Die Todesrate und die Behandlungskosten bei Krebs sind enorm. Und die auslösenden Umweltfaktoren verbreiten sich in unserer Gesellschaft. Ich glaube, dass deine Prognose richtig ist.

» TuDios » Beiträge: 1475 » Talkpoints: 4,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe schon seit langer Zeit die befürchtung, dass Krebs im Laufe der Zeit eine immer größere Bedeutung haben wird. Ich bin jetzt 18 Jahre alt und habe bereits zwei Freunde/Bekannte, die nicht sehr viel älter sind als ich. Beide haben bereits Krebs im Anfangsstadium.

Meiner Meinung nach war Krebs bis vor einigen Jahren eigentlich nie das "große" Krankheitsbild. Natürlich stiegen die Lungenkrebspatienten in ihrer Anzahl seit der "Erfindung" der Zigarrette, welche dann industriell angefertigt wurde. Jedoch sehe ich heute neben dem Konsum von Tabbak noch eine ganz neue Gefahr, von der noch niemand weiß, wie sie sich auf die Menschen auswirkt.

Meine Generation ist die erste, die seit "Kindertagen" verschiedenster Strahlung durch elektrische Geräte ausgesetzt ist. Egal ob es sich dabei jetzt um die Strahlung von Handys oder sonstigen Geräten handelt. In gewisser Weise ist man doch heute eigentlich durchgehend einer minimalen Strahlung ausgesetzt. Auch wenn gesagt wird, dass diese so minimal sei, dass sie ungefährlich ist, kann ich mir das auf langfristiger Sicht nicht vorstellen.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



So einfach, wie du das darstellst, ist das leider nicht. Krebs mag zur Todesursache Nr. 1 werden, aber was heißt das? Es ist so, dass zwar die absoluten Zahlen der Krebststerbefälle in Deutschland steigen, allerdings auch immer mehr Menschen diese Krankheit überleben werden. Also: Weil Krebs eher im Alter, als in jungen Jahren auftritt und wir immer länger leben, muss die Zahl der Krebsneuerkrankungen und damit auch Krebssterbefälle notwendigerweise steigen.

Momentan steigt die Zahl krebskranker Männer enorm an. Das liegt aber daran, dass im 2. Weltkrieg viele Männer gefallen sind und es damit lange weniger alte Männer gab. Diese Gruppe wird jetzt größer, also haben wir mehr krebskranke Männer. Betrachtet man nur die absoluten Zahlen an Erkrankungen und Sterbefällen, würde man völlig die Fortschritte bei Vorbeugung, Früherkennung und Behandlung verkleistern.

Man kann also die statistische Tatsache, dass Krebs eventuell Todesursache Nr. 1 wird, auch positiv sehen. Wir sterben dann halt weniger an anderen Krankheiten. Aber warten wir mal ab, was sich da noch aus der Seuche Adipositas mit der dazugehörigen Diabetes entwickelt.

» Meerbuscher » Beiträge: 398 » Talkpoints: -14,49 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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