Kreatin
Kreatin ist eine Aminosäure, die in der Regel durch Fleisch und Fisch aufgenommen wird und zu 95% in den Muskeln gespeichert ist. Kreatin kann vom Körper zu ATP umgewandelt werden. ATP ist die Energie, die die Muskeln brauchen um zu arbeiten. Im Normalfall sind die ATP Speicher nach 3 Sekunden intensiver Belastung leer und die Muskeln müssen kontinuierlich neues ATP produzieren. Dieses geschieht durch Kohlenhydrate und Glycogen. Wenn man Kreatin zusätzlich zur normalen Ernährung aufnimmt, können die Muskeln bei starken Belastungen Kreatin zu ATP umwandeln, welches schneller geht als Kohlenhydrate aufzuspalten und zu verwerten. Die Muskeln eines Mannes beinhalten ca 4 Gramm Kreatin pro Kilogramm Muskelmasse. Bei zusätzlicher Einnahme von Kreatin, kann diese Menge um 25-35% gesteigert werden und bringt damit auch eine Steigerung der Leistung mit sich.
Was ich noch sagen möchte ist, dass Kreatin kein illegales Dopingmittel ist sondern ein frei käufliches Mittel zur Hilfe beim Muskelaufbau. Man kann es in vielen Supermärkten kaufen. Es wirkt nicht anabol, da man zum Muskelaufbau trotzdem hart trainieren muss um Erfolge zu sehen. Da man sehr wenig vom Kreatinpulver braucht, hält eine Dose sehr lange und dadurch ist Kreatin eines der günstigsten Supplements welches frei verkäuflich ist.
Meine Frage bezieht sich auf die richtige Einnahme von Kreatin. Viele Empfehlen eine 2 Wochen Kur mit einer Dosis bis zu 5g am Tag. Manche andere empfehlen, Kreatin dauerhaft zu nehmen bei einer Dosis von bis zu 3g am Tag. Hat jemand von euch Erfahrungen damit und kann begründen, welche Methode effektiver ist?
Also ich habe auch schon einmal eine Kreatinkur gemacht. Dabei habe ich Kreatin in Tablettenform zu mir genommen. Das ganze habe ich über 4 Wochen gamacht, in denen ich auch auf Alkohol verzichtet habe. Scheinbar soll Alkohol die Wirkung beeinträchtigen. Geholfen hat es aber nicht so stark wie ich es mir erhofft habe. Ich bin in der Zeit drei bis vier Mal die Woche ins Fitnessstudio gegangen und habe versucht Masse aufzubauen. Da ich eher ein drahtiger Typ bin und auch Fußball spiele wollte ich sowieso keine riesen Muskelberge haben, da ich mich sonst auf dem Platz kaum noch bewegen könnte und meine Schnelligkeit darunter leiden würde.
Insgesamt habe ich durch diese Kur mein Körpergewicht um 3 Kilogramm von 70 auf 73 Kilogramm steigern können. Nebenwirkungen hatte ich aber keine feststellen können. Leider habe ich nach der Kur recht schnell mein Ursprungsgewicht wieder erreicht. Ich fühlte mich in den vier Wochen aber schon kräftiger und habe höhere Gewichte nehmen können. Es kann aber natürlich auch ein psychologischer Effekt gewesen sein. Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen.
Zunächst mal ist Kreatin keine Aminosäure. Es ist eine sog. organische Säure und zwar eine Substanz, die im Körper aus Aminosäuren synthetisiert wird. Richtig ist, dass die Speicher nach wenigen Sekunden intensiver Belastung geleert sind. Will man dann weiter Leistung bringen, greift der Körper auf andere Wege der Energiebereitstellung zurück. Hier kommen aber nicht nur die von dir beschriebenen Kohlenhydrate als Lieferanten in Frage (Glycogen ist im Prinzip identisch mit Kohlenhydraten - laienhaft), sondern auch Fette. Die dahinter stehenden Prozesse nennt man Glykolyse und Lipolyse.
Du stellst dann den Zusammenhang zwischen Kreatinsupplementierung und Leistungssteigerung kritiklos dar. Das mag als Werbeversprechen auf der großen Tonne stehen, aber stimmt so nicht. Die Ansprache auf Kreatin ist sehr individuell, bei manchen bewirkt es gar nichts, andere wiederum profitieren. Zudem lohnt es natürlich auch nur in bestimmten Sportarten. Du meinst, es diene dem Muskelaufbau. Nein, es kommt durch Kreatin nicht zu einer Hypertrophie, also (laienhaft) zu einer Zunahme von Muskelfasern. Es kommt zwar zu einer Gewichtszunahme (siehe Mc.Lovin), aber die ist verursacht durch die osmotische Wirkung des Kreatin. Bei der Aufnahme in die Muskelzelle wird Wasser mit eingelagert. 3-4 kg Gewichtszunahme sind da drin. Das sieht man auch, aber es ist eben nur Wasser.
Im Bodybuilding geht man gerne so vor: Ladung über 5 Tage (25-30 g), bei 4 Einzelgaben, dann 5 Tage (15-20 g), dann geht man runter auf 10 g, nimmt die aber nur an Trainingstagen (2 Einzeldosen, eine 40 min vor dem Training, die andere direkt danach). Nach einem Monat 4 Wochen keine Einnahme, dann neuer Zyklus. Studien sagen aber auch, dass das Unsinn sei, man kann auch mit permanenten Dosen von 2-3 g täglich arbeiten und hat identische Messwerte in der Muskulatur. Natürlich wird ein Hersteller immer mehr empfehlen, aber im Grunde produziert man damit nur teuren Urin. Ich würde darauf achten, nicht zuviel zu schlucken, das könnte dann doch Probleme mit Magen-Darm geben und ich würde mehr trinken als sonst.
Da also jeder individuell reagiert, gibt es auch keine richtige oder falsche Methode, das Zeug zu schlucken. Du musst es halt versuchen und man darf auch nicht vergessen, Glaube versetzt Berge.
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