Versorgung der Kinder beim Babysitten

vom 03.02.2011, 22:43 Uhr

Am Wochenende und auch manchmal unter der Woche passe ich sehr häufig auf die Kinder von einer Bekannten auf. Sie hat zwei Jungen, der eine ist sechs und der andere zehn Jahre alt. Dazu kommt noch ein kleines Mädchen von gerade einmal drei Jahren. Ich habe alle drei sehr in mein Herz geschlossen und passe wirklich gerne auf sie auf. Dies mache ich schon seit ungefähr einem Jahr, allerdings habe ich sie bis vor einigen Wochen immer bei ihnen Zuhause gehütet. Die Mutter ist nun allerdings mit ihrem neuen Freund zusammen gezogen und deswegen wollen die beiden auch ihre Ruhe und die Kinder bleiben dann solange bei mir Zuhause. Der Stundenlohn von 12 Euro passt eigentlich auch.

Nun kommen wir allerdings zu dem Problem an der Sache. Die Kinder sind oftmals viele Stunden bei mir, am Wochenende können es da schon einmal um die 5 - 6 Stunden werden. Ich passe gerne solange auf, allerdings bekommen die Kinder natürlich in dieser Zeit auch Hunger. Natürlich möchte ich die Kinder nicht hungrig lassen und ich mache ihnen dann natürlich auch etwas zu Essen. Das Problem ist jedoch, dass ich schon über eine Stunde quasi weniger verdiene, da ich dieses Geld dann in die Versorgung der Kinder stecke. Ich kaufe jedes mal wenn sie kommen einige Capri Sonnen, da sie diese auch immer Zuhause trinken, die Sachen für Spagetthi Bolognese und noch andere Kleinigkeiten wie Fruchtzwerge oder ähnliches. Das ist mir eindeutig zu teuer, da ich eigentlich auf sie aufpasse um etwas zu verdienen und nicht um in den Job noch Geld zu investieren.

Ich weiß allerdings nicht, wie ich die Mutter darauf ansprechen soll. Ich finde es irgendwie auch etwas unverschämt von mir, allerdings ist mir das allmählich echt zu teuer, da ich mittlerweile jedes Mal für die Verpflegung sorgen muss, wenn sie Kinder zu mir kommen. Bei zwei bis dreimal wöchentlich geht das schon ganz schön ins Geld .

Wie würdet ihr euch in meiner Situation verhalten? Hattet ihr vielleicht sogar schon einmal eine ähnliche Situation und wie habt ihr da gehandelt?

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Sprich sie darauf an das du Versorgungsgeld möchtest. Ich sehe da kein Problem drin, erkläre ihr den Sachverhalt, wie du ihn gerade hier erklärt hast. Das die Kinder, wenn sie so lange bei dir sind, entsprechend Durst und Hunger haben und das du ihnen das gerne zur Verfügung stellst, hierfür aber extra Geld benötigst.

Ich sehe da kein Problem drin, bin sogar eher erstaunt das die Mutter ihren Kindern nicht was mitgibt oder von selbst auf die Idee kommt.
Wenn ich mein Kind weggeben würde, ausser natürlich zu den Omas ;)), also zum babysitten, würde ich entweder etwas zu essen und trinken mitgeben oder aber ich würde von selbst 5-10 Euro da lassen, je nachdem wie lange ich denke das ich wegbleibe.

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Wäre ich in Deiner Situation würde ich ein klärendes Gespräch mit Darlegung der Fakten anstreben. Höflich aber dennoch klar den Aspekt der Versorgung der Kinder auch mit Nahrung und den damit einhergehenden Kosten sachlich erklären. Meiner Ansicht nach ist da auch nicht ein Fünkchen von "Unverschämtheit" zu erkennen, denn Du wirst für die Betreuung der Kinder bezahlt - das beinhaltet aber nicht zwangsläufig die Versorgung mit Essen und Trinken. Vielleicht ist der Mutter dieser Aspekt ja auch noch nie in den Sinn gekommen und es wird ihr eher peinlich sein, nicht schon im Vorfeld darauf geachtet zu haben. Ich denke mit einer solchen Vorgehensweise wirst Du den gewünschten Erfolg haben und das ganz ohne schlechtes Gewissen. :wink:

» Alphawoelfin » Beiträge: 15 » Talkpoints: 6,78 »



Ich würde das mit der Kindsmutter abklären. Der Stundenlohn war o.k. wenn du die Kiddies in ihrem zu Hause gehütet hast. Es ist doch ganz klar dass die Kleinen über Stunden hinweg Hunger und Durst bekommen. Und du gibst ihnen ja sicher auch gerne zu essen und zu trinken. Aber für dich ist das Ganze ja auch ein Job mit dem Du Geld verdienen willst. Ich würde das Thema einfach ganz offen und sachlich ansprechen. Die Mutter der Kinder gibt Dir sicher eine zusätzliche Pauschale zu Deinem Stundenlohn oder auch Lebensmittel die Du brauchst um die Kinder verpflegen zu können.

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» Kaffeemaus » Beiträge: 9 » Talkpoints: 4,80 »



Das es dir unangenehm ist, die Mutter/den Vater auf dieses Problem anzusprechen kann ich nachvollziehen. Das kann unter Umständen, wenn man es falsch angeht, als unhöfliche Aufforderung nach mehr Geld klingen. Und bei Geld hört der "Spaß" bei vielen bekanntlich auf. Das wiederum ist, wie du es geschildert hast, ja wohl auch dein Problem.

Ich kann es gut nachvollziehen, dass man sein Geld, für das man Arbeitet, nicht wieder in die Arbeit selbst investieren möchte. Man arbeitet immerhin nicht für die Arbeit sondern für die eigene Versorgung. Dir wird wohl also, wenn du zwangsweise nicht durchgehend Verlust machen möchtest, nichts anderes übrig bleiben, als die Eltern der Kinder darauf anzusprechen.

Wenn du ein gutes Verhältnis zu den Eltern der Kinder hast, sollte ein solches Gespräch eigentlich keine große Sache darstellen. Auch wenn nicht, kann ein klärendes Gespräch oft Wunder bewirken. Setz dich einfach mal in Ruhe mit den Eltern an den Tisch und versuche dein Problem zu erklären und dabei auch von allen Seiten zu beleuchten. Wichtig ist dabei wohl, dass du darauf achtest, dass die Eltern der Kinder dein Problem auch wirklich verstehen und nachvollziehen können.

Versuche dich doch mit den Eltern in soweit darauf zu einigen, dass du mit ihnen ausmachst, dass Sie dir Geld zum Einkauf für Verpflegung der Kinder zur Verfügung stellen, oder dir zu deiner normalen Bezahlung einen kleinen Bonus geben. Als letzte Alternative könnte ich mir vorstellen, dass du im Wohnraum der Kinder auf die Kinder aufpasst, und nicht bei dir Zuhause. (Das hätte sogar noch den Vorteil, dass du selbst dich bei der Familie durchfuttern kannst. :D )

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich kann verstehen, dass du ein ungutes Gefühl bei diesem Thema hast, denn auf das Thema Geld sind die meisten Menschen nicht sonderlich gut zu sprechen. Aber ich würde es trotzdem mal in einer ruhigen Minute mit der Mutter besprechen (möglichst nicht im Beisein der Kinder), da es dich ja sehr zu beschäftigen scheint.

Ich bin mir nicht sicher, wie ich mich an deiner Stelle verhalten würde. Einerseits hast du natürlich schon recht, wenn du sagst, dass du nicht für die Verpflegung der Kinder aufkommen musst, weil du dir durch das Babysitting etwas dazu verdienen wolltest. Andererseits ist dein Stundenlohn fürs Babysitting ja auch recht hoch (das kann je nach Gegend natürlich variieren, aber hier bei uns gäbe es niemals diese Summe), so dass die Mutter sich bestimmt einfach gedacht hat, dass da die Verpflegung der Kinder inklusive ist; wofür ja auch spricht, dass sie nichts an Verpflegung für die Kinder mit gibt. Ich denke daher, dass ich selber das Thema nicht unbedingt ansprechen würde.

Ansonsten frage ich mich auch, wie es angehen kann, dass du angeblich 12 Euro für ein bisschen Nudeln mit Sauce (Nudeln kosten 35 Cent, Sauce auch nicht viel) und etwas Saft und Joghurt ausgibst. Die Kinder werden ja wohl kaum die ganze Zeit mit essen beschäftigt sein, sofern du sie vernünftig beschäftigst. Bist du dir sicher, dass diese Summen bei jedem Besuch der Kinder anfallen? Für mich klingt das eher so, als würdest du hier etwas übertreiben. Zumal du den Kindern ja auch nicht die teure Capri Sonne kaufen musst, sondern einfach Wasser anbieten könntest.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Wenn du das ändern willst, dann bleibt dir wirklich nichts anderes übrig, als die Mutter der Kinder darauf anzusprechen. Ansonsten wird sich an der Situation wohl nichts ändern. Ich weiß nicht, wie genau da bei deinen Lohn gerechnet wurde, aber da ich selbst auch Babysitte, weiß ich, dass einige Mütter da schon von vornherein beim Lohn einige Euros dazu rechnen, da sie wissen, dass die Kinder versorgt werden müssen. Wenn die Mütter das dann aber eben nicht dazu sagen, sieht es aus wie der normale Stundenlohn.

Nehmen wir mal an, du passt zweimal die Woche für 5 Stunden auf die Kinder auf. Das macht insgesamt 10mal 12 Euro, also 120 Euro in dieser Woche. Ich weiß nicht wie viel Apettit die Kinder haben, aber gehen wir davon aus, du benötigst eine Packung Fruchtzwerge für etwa 2 Euro, jeweils eine 500g Packung Spaghetti, die man schon im Preis unter 50 Cent bekommt und jeweils zwei Packungen Fertigsoße, ich gehe mal davon aus, dass du die Soße nicht frisch zubereitest. Eine Knorr Soße nach Wahl kostet etwa 80 Cent. Demnach würdest du in dieser Woche 6,20 Euro für das Essen der Kinder ausgeben. Dein Stundenlohn beträgt dann nur noch 11, 38. Ein Weltuntergang ist das nicht, aber wenn dich das belastet, dann würde ich die Mutter auf jeden Fall fragen, ob du nicht noch ein wenig Verpflegungsgeld haben kannst, den Kassenbon solltest du ihr dann aber auch vorlegen und auch das Restgeld.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Die Rechnung stand zwar hier eigentlich nicht zur Debatte, aber ich kann das gerne mal näher erläutern. Zunächst einmal trinken die Kinder nichts anderes außer Capri Sonne. Ihnen Wasser anzubieten, klappt eher schlecht und ist ziemlich stressig. Ich habe es einmal versucht, der Kleine hat aber dann einfach gar nichts getrunken und da ich nicht will, dass sie verdursten, kaufe ich das natürlich.

Eine Packung Capri Sonne kostet um die 3 Euro bei uns. Oftmals trinken sie auch mehr als eine Packung, aus diesem Grund hole ich immer zwei. Das ist aber natürlich kein Problem, da ich diese auch für das nächste Mal verwenden kann. Die Nudeln sind eigentlich günstig mit ungefähr 60 Cent ( die ganz günstigen sind bei uns zu 90% ausverkauft ). Dann kaufe ich noch zwei Packungen Fix dazu, somit sind wir schätzungsweise bei 2 Euro für die Spaghetti bis dahin. Ich bereite diese immer mit Hackfleisch zu, so dass noch einmal mindestens 2 Euro für das Hackfleisch dazu kommen ( manchmal auch mehr, je nachdem wie der Preis gerade ist ). Dazu gebe ich noch eine Packung saure Sahne von ungefähr 50 Cent. Sind wir also bei 4,50 Euro für die Nudeln, wenn ich günstig davon gekommen bin. Dazu kaufe ich noch eine Packung Fruchtzwerge für ca 2 Euro und eine Packung Zott Monte ( ich glaube etwas um die 1,50).

Wenn die Kinder zwei Tage nacheinander zu mir kommen, mache ich natürlich etwas anderes. Den Großen kaufe ich dann meistens eine Pizza, welche 2,79 das Stück kostet und die Kleine bekommt etwas anderes wie eine Suppe oder so etwas ähnliches. Das Problem ist einfach, dass sie sehr verwöhnt sind und nur bestimmte Dinge essen. Früher hatte ich schon einmal die Debatte mit der Mutter, als ich noch bei ihnen Zuhause aufgepasst hatte. Sie meinte allerdings, dass sie nicht die Nerven hätte um da etwas zu ändern und dass ich ihnen deswegen einfach geben soll, was sie wollen. Seitdem fühle ich mich eigentlich nicht mehr dafür verantwortlich und versuche nicht etwas daran zu ändern.

Ich finde also nicht, dass der Preis übertrieben ist. Mal gebe ich mehr aus und mal weniger. Natürlich ist es in dem Laden, wo ich einkaufe auch sehr teuer aber er ist der einzige hier in der Nähe. Für alles andere müsste ich dann mit dem Bus fahren, wo ich pro Fahrt schon 2,30 Euro bezahle. Ich denke nicht, dass ich da viel günstiger wegkommen würde.

Den Stundenlohn von 12 Euro finde ich in Ordnung. Für Nachhilfe habe ich schon um einiges mehr bekommen, was viel weniger Arbeit ist. Ich würde mal sagen, dass hier 10 - 15 Euro an Stundenlohn als Babysitter normal sind. Meistens wird aber nur auf ein Kind aufgepasst und ich finde es okay, dass ich für mehr Arbeit auch etwas mehr Geld bekomme.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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