Verknickte Post- was kann man tun?

Frau X. ging heute nichtsahnend wie täglich an ihren Briefkasten. Schon während sie auf ihren Briefkasten zusteuerte, sah sie, dass ein großer weißer Umschlag aus dem Briefkasten raus schaute. Der erste Gedanke war, warum muss der Postbote solche großen Umschläge mit aller Gewalt in den Briefkasten quetschen.

Frau X. schloss ihren Briefkasten auf und entnahm mühsam die Sendung. Frau X. war der Meinung, es wird wohl irgendeine Werbesendung sein und nicht so wichtig sein. Erstaunt stellte sie fest, dass ihre Adressangaben handschriftlich gemacht worden sind und die Chancen, dass sie nur eine Werbesendung erhalten hatten sanken somit. Und Frau X. erwartete auch keinerlei Post und auch rückläufige Bewerbungsunterlagen, die nun oftmals in großen Umschlägen versendet werden, wurden nicht erwartet.

Frau X. öffnete neugierig ihre Sendung. Schon beim Aufpacken stellte sie fest, dass der Inhalt sehr fest ist. Also nicht nur eine Zeitschrift oder ähnliches wurde in dem Umschlag vermutet. Der Inhalt der Sendung war ein Kalender. Einer dieser Fotokalender. Diese Fotokalender sind ja nicht ganz günstig und wurden von dem Versender ja auch liebevoll zusammen gestellt und Frau X. ist nun natürlich leicht angepisst.

Im Wohnhaus von Frau X. sind die Briefkasten in einer Reihe angebracht und es ist an sich kein Problem, größere Sendungen auf die Briefkästen zu stellen. Die meisten Austräger machen das an sich auch. Frau X. kann an sich nicht verstehen, warum die Sendung, die eindeutig sehr stabil war ( der Kalender hat einen dicken Pappdeckel) noch mühsam geknickt wurde, um sie irgendwie in den Briefkasten zu bekommen. Und an sich macht es doch keinen Unterschied, ob die Sendung nun raus schaut oder oben drauf steht. Wenn wer die Post klauen will, wird der die auch aus dem Briefkasten ziehen. Zumindest wenn die Sendung eh raus hängt.

Frau X. ist ziemlich verärgert, weil sie sich halt echt fragt, warum der Postausträger so mit Sendungen umgehen muss. Wie gesagt, die Sendung war ziemlich fest und es war schon einige Kraft nötig um den Umschlag überhaupt zu knicken. Quer üben den Kalender ist nun ein richtiger Knick und der Kalender wird sich so auch nicht aufhängen lassen. Außerdem ist es ärgerlich für den Versender, der ja auch Zeit und Geld darein investiert hat. Ach ja die Sendung kam von einer befreundeten Familie. Also war es keine gewerbliche Sendung.

Was kann Frau X. da unternehmen? Lohnt es sich überhaupt, sich irgendwo zu beschweren? Und wer wäre wenn der richtige Ansprechpartner?

Es kommt drauf an, was man unter "lohnen" versteht. Ich würde schon sagen, dass es sich lohnt, da etwas zu unternehmen. Und wenn der Postbote nur eins auf den Deckel bekommt, beim nächsten Mal ist er bestimmt vorsichtiger. Großartig was passieren wird aber wohl nicht.

Frau X sollte sich den Briefumschlag und den Kalender schnappen und zur nächsten Postfiliale gehen. Dort kann sie sich beschweren und sollte vielleicht sogar einen Ersatz verlangen. In der Filiale wird man das Problem aufnehmen und kann auch den entsprechenden zuständigen Postboten herausfinden.

Frau X kann auch einen Brief an die zuständige Stelle schreiben und sich dort drin am besten mit Fotos beschweren. Die Post reagiert auf Beschwerden per Brief recht schnell. Zwar bekommt man außer einem Entschuldigungsschreiben und einigen Entschuldigungs-Briefmarken nicht wirklich was, aber das ist ja immerhin schon was aufgrund des Ärgers.

Ich weiß nicht wie das Verhältnis zwischen Frau X und dem Briefträger ist. Ich wohne auf dem Land und da läuft man dem Briefträger zwangsläufig ab und zu mal über den Weg. Es ist also sehr familiär. In diesem Falle könnte Frau X dem Briefträger doch persönlich Bescheid geben, dass sie ihre Briefe ungeknickt haben möchte. Natürlich sollte sie dies auf eine nette und freundliche Art tun, sonst fühlt sich der Briefträger auf den Schlips getreten und der nächste Brief ist noch verknickter.

Ist das direkte Gespräch mit dem Briefträger nicht möglich bleibt dir nur ein Schreiben an die Post zu verfassen, in dem du bittest deine Briefe unbeschädigt zu erhalten. Die Erfolgschancen kann ich schlecht einschätzen, weil ich Methode eins nur einmal praktiziert habe.

Soweit ich weiß ist der Briefträger verpflichtet die Sendung in den Briefkasten zu tun, denn oben drauf stellen dürfen die Postzusteller gar nicht machen. Jedoch kenne ich es nur so, das wenn etwas nicht wirklich in den Kasten passt, der Postzusteller klingelt und dem Empfänger die Post so übergibt. ich glaube ich würde mich bei der Post einfach mal beschweren.

Geld gibt es sicher nicht zurück oder eine Entschädigung, aber man sollte so was dennoch melden und nicht einfach auf sich beruhen lassen. Am besten würde ich das schriftlich mit einem Beweisfoto an die Zuständige Filiale oder an den Hauptsitz schicken.

Wenn es eine Briefsendung ist und diese nicht in den Briefkasten passt, dann kann der Briefträger wirklich versuchen sie in den Briefkasten zu quetschen, wenn nicht auf dem Brief steht "Bitte nicht knicken". Ich hatte das Problem mal mit einer teuren Nagerzeitung und die kam immer geknickt hier an, obwohl die Zeitungen eher Sammlerwerke sind, die man auch verwahrt und nicht nach dem man sie gelesen hat wegwirft. Ich habe auch versucht mich zu beschweren. Ich habe von der Post nur zu hören bekommen, dass der Versender dann als Paket oder Päckchen versenden muss.

Sicher ist es ärgerlich, wenn so etwas passiert und ein netter Postbote hätte ja klingeln können. Briefsendungen, die von Hermes kommen, werden übrigens nicht in den Briefkasten gesteckt, sondern in einer Hermestüte an die Klinke gehängt und so, dass jeder an die Tüte rankommen könnte. Ob das besser ist, weiß ich auch nicht.

Der Fotokalender hätte als Päckchen versendet werden sollen. Dann hätte der Postbote geklingelt und die Sendung nicht in den Briefkasten geworfen. Dann wäre die Sendung nicht zerknickt angekommen. Beschwerden lohnt sich also gar nicht, weil die Post sich immer rausreden wird und ein einfacher Brief ist ja nun mal nicht versichert.