Künftig private Kontrolleure gegen Parksünder?

In Deutschland ist es zur Zeit doch so, dass derjenige der falsch parkt nicht in übergroßer Angst leben muss, dafür mit einem Knöllchen bestraft zu werden. Dazu fehlen einfach Personen in den Rathäusern, die dann umfangreiche Kontrollen durchführen könnten. Für die Kommunen wäre das aber schon sehr einträglich, bei den derzeit überwiegend leeren Kassen also eine willkommene Einnahme. Daher wurde auf dem Verkehrsgerichtstag in Goslar von einem Vertreter des Deutschen Städte- und Gemeindebundes vorgeschlagen Privatunternehmen in die Kontrollen einzubinden, die dann motiviert von Prämien Jagd auf Parksünder machen könnten.

Die Automobilclubs wie ADAC, ACE und AvD sind, naturgemäß, gegen derartige Vorschläge. Da in erster Linie wirtschaftliche Interessen der Antrieb seien, würde wohl rund um die Uhr nach Parksündern Ausschau gehalten. Ob das dann wirklich zu weniger Verstößen führt, müsste erst bewiesen werden. Dass solche Privatiers unter Umständen auch für unverhältnismäßig mehr Arbeit sorgen, beweist der im Thread "Knöllchen Horst" wird ignoriert geschilderte Fall.

Wenn in meiner Stadt nun auch noch private Firmen die Parksünder kontrollieren, wäre das schlimm. Die Politessen und auch männliche Kontrolleure arbeiten in großer Anzahl hier. Ich habe selbst schon gesehen, dass sie sich in bestimmten Straßen hinter einen Pfeiler stellen und blitzartig hervorkommen, wenn es gilt, ein Knöllchen zu verteilen. Das ist unglaublich aber wahr.

Mir selbst ist es im vergangenen Jahr passiert, dass ich mich zum Arzt habe fahren lassen, weil ich nicht mehr allein konnte. Ich war gerade ausgestiegen, da kamen sie hinter eine Säule hervor. Da ich sofort ins Krankenhaus musste, bin ich später mit dem Bescheid zur Verwaltung gegangen und habe den Fall geschildert. Dort sagte man mir, dass in solch einem Fall es nicht üblich wäre, zu kassieren. Die Strafe brauchte ich nicht bezahlen, musste aber vorab die Krankenhausunterlagen vorlegen.

Künftig? Die Idee ist doch gar nicht so neu. Das kommt mir nämlich schon ziemlich bekannt vor. Es gibt doch bereits Parkplätze, bei denen die Strafzettel von privaten Firmen kommen und die Gebühren für das falsche Parken dann auch entsprechend anders sind. Die Firma heißt irgendwas mit Konterpark oder so.

Dass rund um die Uhr nach Verstößen Ausschau gehalten wird, sehe ich übrigens nicht als Nachteil. Wer sich nicht an die Regeln hält und zu geizig ist, sich ein Parkticket zu kaufen, der muss eben mehr Geld bezahlen. Finde es sogar ziemlich gut, wenn so etwas mehr überwacht wird.

Es mangelt nicht wirklich an Personal. Nur das wird man eher dort finden, wo es sich lohnt, also wo man die meisten Parksünder antreffen kann. Das hat in der Vergangenheit schon zu den tollsten Dingen geführt. Denn auch diese Leute müssen leider eine Quote erfüllen und haben entsprechenden Leistungsdruck.

Bestes Beispiel aus meinen Erfahrungen heraus war eine Großbaustelle mitten Erfurt. Dort wurden sogar die Knöllchen durch den Bauzaun verteilt, weil halt diese Stelle üblicherweise einem Park- und Halteverbot unterlag. Das die Baufahrzeuge eine Sondergenehmigung besassen, haben die Damen und Herren geflissentlich ignoriert.

Auch hier in Plauen gibt es einige Stellen, wo man die Ordnungshüter mehr oder weniger ständig sieht. Dort sind die Parkflächen hoch frequentiert und somit auch sehr lohnenswert, weil eben mancher Autofahrer meint, das man sich den Parkschein mal schnell sparen kann, wenn man nur mal in die Apotheke geht.

An anderen Stellen, wo man sein Auto meist länger abstellt, wird dann eher der Parkschein gezogen und somit lohnen diese Parkplätze auch weniger. Das man nun auch private Firmen ins Rennen schicken will, wird wohl eher damit zusammenhängen, das diese nur auf Erfolgsbasis bezahlt werden. Man würde also nach und nach die stadteigenen Ordnungshüter einsparen und somit Kosten sparen, aber die Einnahmen gleichzeitig erhöhen.

pepsi-light hat geschrieben:Künftig? Die Idee ist doch gar nicht so neu. Das kommt mir nämlich schon ziemlich bekannt vor. Es gibt doch bereits Parkplätze, bei denen die Strafzettel von privaten Firmen kommen und die Gebühren für das falsche Parken dann auch entsprechend anders sind. Die Firma heißt irgendwas mit Konterpark oder so.

Also unsere Stadt hat auch genug Personal und die sind eben immer dort vertreten, wo es sich in dem Moment am meisten lohnt, z.b. im Umkreis des Wochenmarktes, beim Flohmarkt und immer im Umkreis vom Bahnhof oder anderen Stellen, wo man dazu verleitet wird "mal eben " zu parken oder zu halten. Also ich denke schon, man braucht nicht mehr Personal bei uns in der Gegend.

Aber es gibt sicher Städte und Orte, wo Politessen und Co. nicht so arg vertreten sind und da könnte ich diese Maßnahme verstehen, mehr Personal einzusetzen. Es bleibt einfach abzuwarten ob sie das nun auch Dauerhaft durchsetzen wird.