Kosten sparen mit dem Kauf neuer Elektrogeräte?
Ich hatte letztens ein sehr interessantes Gespräch mit einer Bekannten. Grundlage des Gespräches war mein Wunsch, meine Stromkosten zu senken. Auslöser war ein Brief des örtlichen Stromversorgers, der wohl auch Stromberatung anbietet. Und ich sprach halt generell darüber mit meiner Bekannten.
Die meinte dann, die werden mich zu erst auf meinen Kühlschrank hinweisen. Dagegen argumentierte ich dann. Ich muss dazu sagen, an Elektrogroßgeräten habe ich nur eine Waschmaschine, die schon recht alt ist, aber so viel Wasche ich nicht. Einen Wäschetrockner. Gut der zieht halt Strom, ist aber im letzten Jahr gegen ein neues Modell ausgetauscht worden und zumindest in dem Bereich werden sich, im Vergleich zum Jahr davor, die Kosten sicherlich minimieren. Und dann halt den Kühlschrank. Ist kein wirklich großer Kühlschrank, mit zwei Gefrierfächer. Den habe ich im Jahr 2003 gekauft. Also wirklich alt ist der auch noch nicht. Und ich hatte den damals halt auch in einer besseren Stromklasse gekauft. Ich meine der hatte damals B. A war damals nicht zu bezahlen. Und bessere Energieeffizienzklassen gab es damals noch nicht.
Wie gesagt ging es um den Kühlschrank. Meine Bekannten meinte, die sagen mir sicherlich, dass ich da ein neues Gerät kaufen soll, mit einer besseren Energieeffizienzklasse. Ist an sich ja auch logisch. Ich meinte dann aber, ich verstehe das nicht ganz. Nehmen wir mal an, die teilen mir nun mit, mit einem bessere Gerät könnte ich sagen wir 50 Euro im Jahr sparen. Ein neues Gerät kostet mich aber locker 300 bis 400 Euro. Zumindest wenn ich die Energieeffizienzklasse A++ wählen würde, welche wohl die zur Zeit günstigste auf dem Markt ist. Um die Kosten für den Kühlschrank wieder drin zu haben, müsste der also sechs bis acht Jahre in Betrieb sein. Nur gehe ich davon aus, dass sich an den Energieeffizienzklassen sicherlich in den nächsten Jahren wieder was ändert. Also ich in spätestens zwei Jahren höchstwahrscheinlich wieder einen Stromfresser hier stehen habe. Zumindest würden mir das Energieberater sagen.
Ich frage mich also, ob der Austausch von funktionierenden Geräten, gerade halt auch, wenn man wie ich kein Geld hat, sich wirklich rechnet. Wie gesagt, in zwei Jahren wird man mir wieder zu einem Neukauf raten. Da hätte ich aber quasi die Kosten für ein neues Gerät nicht wieder drin.
Ähnlich sehe ich es mit meiner Waschmaschine. Die ist zwar nun doch schon über 10 Jahre alt. Allerdings läuft sie auch nur einmal die Woche. Eventuell zweimal im Monat auch zweimal die Woche. Sprich die Kostenersparnis mit einem neueren Gerät wäre nicht sehr hoch. Allerdings wäre ein Neugerät sehr teuer. Bei jemand der alle zwei oder drei Tage oder öfters die Waschmaschine laufen lassen muss, sieht das sicherlich anders aus.
Kann natürlich sei, dass ich nun total verquer denke. Aber spart man wirklich immer mit dem Kauf von neuen Elektrogeräte mit einer besseren Energieeffizienzklasse?
Du legst doch selber dar, dass du begriffen hast, wie die Rechnung funktioniert. Insofern ist dein Problem eigentlich kaum noch nachzuvollziehen. Rechne dir halt unter den von dir gemachten Voraussetzungen (z. B. 2 mal Wäsche je Woche) aus, wo der Break-even-Point (also die Gewinnschwelle) deiner Investition liegen wird (egal ob Waschmaschine, Trockner, Kühlschrank, Eisschrank, Mikrowelle, Dunstabzugshaube, Dampfgarer oder was auch immer).
Du rechnest den Verlust durch den Mehrstromverbrauch gegen die Kosten der Neuinvestition. 50 € Mehrstrom im Jahr heißt, ein 500 € teures Gerät amortisiert sich nach 10 Jahren. Wenn du ganz heiß bist, rechnest du noch die Zinserträge und -verluste mit rein. Wenn du es noch perfekter machen willst, dann berücksichtigst du noch, dass Strom (absehbar) jedes Jahr teurer wird. Das macht eine Menge aus, 5 % Steigerung im Jahr bedeutet, dass du nach 10 Jahren statt 0,20 € etwa 0,30 € je kwH zahlen wirst. Du musst auch berücksichtigen, dass billigere Geräte tendenziell eher einen Defekt haben. Eine einzige Reparatur haut dann das ganze Konzept kaputt. Trotzdem kann man auch einen Durchschnittsbetrag dafür im Konzept berücksichtigen. 10 Jaher sollten solche Elektrogeräte eigentlich immer halten, denn auch das musst du ja als Annahme in deiner Rechnung unterbringen. Bei billigen Waschmaschinen gibt es aber häufig viel eher Ärger. Mit Hilfe von Excel ist das aber alles keine Hexerei.
Beim Neugerätekauf sparst du immer Strom, ob du aber auch Geld sparst, das ist eine andere Frage. Insofern ist die Frage, wie du das bewertest? Es gibt Menschen, die bewerten in ihrem individuellen Bedürfnisportfolio die Befriedigung eines Umweltschutzziels höher, als den Verlust an Kapital durch eine Investition. Sparen würde ich nur an den lohnenswerten Stellen. Der so ziemlich größte Sromfresser im Haushalt ist zum einen der Wäschetrockner, zum anderen die Warmwasserbereitung (also i. d. R. das Duschwasser bzw. Badewasser). Gerade beim Duschen gibt es häufig enorme Sparpotenziale. Einen Trockner habe ich z. B. noch nie im Leben gebraucht. Es soll ja Leute geben, die 15 Minuten und mehr am Tag duschen.
Der Stromverbrauch an sich wird mit neuen, energiesparenden Geräten sicherlich oft sinken, im Vergleich zu älteren Geräten. Doch ist das nicht zu Ende gedacht.
Wie Du schon ganz richtig sagst, ist die Anschaffung solcher Geräte recht kostspielig. Wer nun auf neue Geräte setzt und sich womöglich noch uf Rtenkäufe setzt, hat am Ende kein Geld gespart, denn die Ersparnis beim Stromverbrauch wird durch Mehrkosten der Finanzierung wieder aufgefressen. Lediglich wer sowieso ein neues Gerät benötigt, könnte durch einen bessere Energieeffizienz durchaus etwas sparen.
Fein das mich jemand verstanden hat. Ich wollte an sich eher diese allgemeinen Aussagen, mit Neugeräten kommt man billiger weg, mal kritisch betrachten. Und scheinbar scheint meine einfache Rechnung ja nicht so falsch zu sein. Andere Faktoren, wie Stromerhöhung, Zinssatz etc. wollte ich bewusst nicht mit rein nehmen, um das ganze nicht zu kompliziert zu machen. Ansonsten hätte ich noch das Rechenbeispiel: Wenn man ein Neugerät über eine 0 Prozent Finanzierung kauft und eine monatliche Rate von sagen wir 30 Euro hat, dann müsste der Stromreis im Monat um 30 Euro sinken, um zumindest auf dem bisherigen Level zu sein. Hier habe ich nun bewusst nicht die Laufzeit mit einbezogen.
Mit dem Wäschetrockner ist bei mir Thema für sich. Ich würde ohne untergehen. Habe ich letztes Jahr ein knappes halbes Jahr ausprobieren dürfen und es klappte definitiv nicht. Da ich aber halt auch sehr wenig wasche, benutze ich auch den Trockner nicht so oft. Allerdings dank meines unfreiwilligem Testlauf im letzten Jahr, werde ich bei entsprechenden Temperaturen auch wieder auf den Wäscheständer ausweichen.
Mein Untertischgerät, welches ich für warmes Wasser in der Küche brauche, habe ich tatsächlich vergessen. Das zähle ich aber an sich auch nicht zu Elektrogroßgeräten. Das ist Ende 2009 gegen ein neues ausgetauscht worden. Kostenpunkt damals 300 Euro. Mir blieb leider keine andere Wahl, weil das ungenutzte Altgerät Wasser verlor und Schimmel verursachte. Wobei ich versuche das neue Gerät halt nur anzustellen, wenn ich auch heißes Wasser brauche. Alles eine Sache der Gewöhnung.
Im Badezimmer habe ich einen Durchlauferhitzer. Der gehört allerdings zur Wohnung. Bei dem bin ich am überlegen, ob ich den bei Gelegenheit auf meine Kosten gegen ein neueres Gerät austauschen lasse. Dazu muss aber auch klar sein, wie lange ich noch in der Wohnung bleibe.
Verständlich, aber das Ergebnis ist ohne das, verzerrrt. Mit Excel ist das doch kein unüberwindbares Problem.LittleSister hat geschrieben:[...] Andere Faktoren, wie Stromerhöhung, Zinssatz etc. wollte ich bewusst nicht mit rein nehmen, um das ganze nicht zu kompliziert zu machen.
Da hilft evtl. eine Zeitschaltuhr. Die Ersparnis ist allerdings eher gering. An der FH-Düsseldorf gab es mal einen großen Versuch mit den dort vorhandenen Geräten. Je nach Schaltdauer (5-15 h) gab es pro Gerät ein Einsparpotenzial zwischen ca. 25 und 40 kWh im Jahr ("dir reine Erinnerung"), wobei die am Wochenende ausgeschaltet waren - Kleinvieh halt.LittleSister hat geschrieben:[...]Mein Untertischgerät, welches ich für warmes Wasser in der Küche brauche, habe ich tatsächlich vergessen. [...]Wobei ich versuche das neue Gerät halt nur anzustellen, wenn ich auch heißes Wasser brauche. Alles eine Sache der Gewöhnung.
Unterschätztes Potenzial. Austausch ist viel zu teuer und Sache des Vermieters. Aber es gibt "Sparbrausen" und da steckt Musik drin.LittleSister hat geschrieben:[...]Im Badezimmer habe ich einen Durchlauferhitzer. Der gehört allerdings zur Wohnung. Bei dem bin ich am überlegen, ob ich den bei Gelegenheit auf meine Kosten gegen ein neueres Gerät austauschen lasse.
Ich vergleiche mal jemanden der mit Sparbrause (es gibt wenige vernünftige am Markt, die meisten sind Schrott) 5 Minuten am Tag duscht und jemand ohne Sparbrause (Wasserdurchfluss 15 Liter pro Minute), der 8 Minuten am Tag duscht (bei einer bescheidenen Temperatur von 38°C und einer Anfangstemperatur von 12°C). Geheizt wird mit Erdgas, 0,09€ je kWh, Strompreis 0,19 € je kWh, Abwasser 4,10 € je m³. Hier ergeben sich (theoretische) Einsparpotenziale von 225 € im Jahr. Und das wäre nur bei einer Person. Diese Durchlauferhitzer sind solche Burner, 15 Sekunden warmes Händewaschen entspricht ca. 1 Liter Teewasser zum Kochen bringen. (Apropos: Nudelwasser schön im Wasserkocher erhitze, statt auf dem Herd - spart auch - Kleinvieh halt).
Hallo, also in der Regel ist es so. Soweit ich weiß kann man bis zu 90% Energiekosten sparen. Dass würde sich auf die Stromkosten auswirken, somit dass sich eine neue Anschaffung lohnen tut.
Wir waren erst vor kurzem in einem Elektronikgeschäft und haben uns einen neuen Gefrierschrank gekauft. Bei diesem Kauf waren auch meine Eltern dabei. Irgendwann ging das Gespräch dann von den Gefrierschränken auf die daneben stehenden Kühlschränke über, wo meine Mutter dann meinte, dass die zwar ganz nett seine, ihr alter Kühlschrank es aber auch noch täte. Daraufhin widersprach ihr die Verkäuferin, die wohl noch vor kurzem genauso gedacht hatte wie meine Mutter, nämlich, dass sie sich keinen neuen Kühlschrank anschaffen muss, weil der alte noch voll funktionsfähig war. Sie hatte dann für ein paar Tage ein Strommessgerät zur Verfügung gestellt bekommen, wo sie dann den Energieverbrauch ihres alten Kühlschrankes mesen konnte. Als sie diese Menge dann sah, beschloss sie, sich doch einen neuen Kühlschrank zu kaufen, da der Energieverbrauch zu den neuen Energieeffizienzklassen doch schon sehr gewaltig war.
Wenn du auch testen möchtest, was du einsparen kannst und dich nicht nur auf die Theorie verlassen möchtest, würde ich dir auch einmal den Gebrauch eines soclhen Strommessgerätes ans Herz legen. Damit kannst du dann genau messen, wie gut dein bisheriger Kühlschrank ist bzw. wieviel Energie du mit einem neuen Kühlschrank sparen könntest.
Die Verkäuferin meinte im Übrigen auch noch, dass der Unterschied zwischen der Energieeffizienzklasse A zur Energieeffizienzklasse A++ schon sehr gewaltig wäre, so dass ich annehme, auch wenn dein Kühlschrank noch gar nicht so alt ist, dass du von B auf A++ doch noch einmal um einiges mehr einsparen könntest. Vielleicht beeinflusst dich meine Erfahrung beim Gefrierschrankkauf ja nun ein wenig. Ansonsten würde ich auch einmal in ein Elektrogeschäft gehen und dort auch noch einmal einen Verkäufer um Rat fragen bzw. mich dort erkundigen, ob es wirklich Sinn machen könnte, deinen jetzigen Kühlschrank gegen einen neuen einzutauschen.
Bei anderen Elektrogeräten weiß ich nicht so genau Bescheid, kann mir aber durchaus vorstellen, dass es dabei genauso ist, denn die Zeit bleibt ja nicht stehen und es kommen immer energiesparendere Elektrogeräte auf den Markt.
Also Nettie, das ist ganz einfach ohne Berater und ohne Messgerät. Nimm einfach einen Strompreis von 0,20€ je kWh an. Kostet jetzt ein neues Gerät 300 €, dann muss es 150 kWh (im Jahr) weniger verbrauchen, als das alte Gerät (die Verbräuche stehen in den Bedienungsanleitungen oder auf diesen aufgeklebten Zettelchen). Entsprechend bei 600 € Kaufpreis 300 kWh. Dann amortisiert sich so ein Gerät nach 10 Jahren und 10 Jahre sind eine Zeit, von der man bei einem durschnittlich guten Gerät an Lebenszeit ausgehen sollte. Bis zum Ablauf der 10 Jahre hätte man nichts gegenüber dem Altgerät gewonnen. Würde es nach 8 Jahren kaputt gehen, hätte man lieber beim alten Stromfresser bleiben sollen. Das ist also ganz einfach. Ändert sich der Strompreis, muss man die Rechnung entsprechend anpassen.
Wenn man derzeit am Markt befindliche Geräte vergleicht, sieht das so aus: Bei Kühlschränken wird man ca. 30-40% an Energiekosten sparen können, bei Kühl-, Gefrierkombis ca. 25-30% und bei Gefrierschränken bis zu 50% (alles ca. im Schnitt, das beste gegen das schlechteste Gerät).
Das alles ist abhängig vom Strompreis. Deshalb MUSS man in meinen Augen in eine Berechnung auch die zukünftige Entwicklung mit einbeziehen. Alles andere ist Augenwischerei. Dafür entwirft man sich drei Szenarien der Preisentwicklung beim Strom, orientiert an der historischen Entwicklung. Alles andere wäre "Milchmädchenrechnen". Die Amortisation dürfte dadurch deutlich früher stattfinden oder sind die Strompreise schonmal gesunken?
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