schlechte Erfahrungen / Erlebnisse ausgelöscht
Hallo!
Warum löscht die Psyche eines Menschen manchmal schlechte Erlebnisse oder Erfahrungen einfach aus? Warum kann man sich an manche Dinge nicht mehr erinnern? Bei mir ist es so, dass ich sehr am Tod meiner Schwiegermutter zu knabbern habe. Sie ist schon ein paar Jahre Tod, aber ich kann mich seit der Beerdigung nicht an den Tg der Beerdigung erinnern.
Ich weiß, dass ich dabei gewesen bin. Aber ich kan mich einfach nciht erinnern. Am Tag nach der Beerdigung habe ich meinen Mann gefragt, wie die Beerdigung gewesen ist und warum ich nicht dabei gewesen bin. Er schaute mich etwas ungläubig an und sagte mir, dass ich doch dabei war und erzählte mir auch, wie es gewesen ist.
Aber ich kann mcih einfach nach 5 Jahren immer noch nicht erinnern, was an dem Tag geschehen ist, Wer mit auf der Beerdigung war und wie es überhaupt war. Mein erster klarer Gedanke bzw. meine erste Erinnerung ist , als die Verwandschaft zusammensitzt und Kaffee miteinander trinkt.
Warum löscht die Psyche manche Erinnerungen einfach aus und man kann sich einfach nciht erinnern? Habt ihr auch solche Erlebnisse, an die ihr euch einfach nicht mehr erinnern könnt?
Hi,
Ich bin kein Psychologe, doch fällt mir spontan eine Erklärung davor ein. Es könnte sein, dass du sozusagen in schwacher Trance warst, da du so sehr getrauert hast, dass du das alles nicht bewusst wahrgenommen hast.
Es könnte auch sein dass du die Erinnerung davon so sehr verdrängt hast dass es dir nichtmehr gelingt darauf zuzugreifen. Ich hoffe ich konnte dir ein bisschen helfen.
Liebe Grüße, Schirms
Ich kenn das auch,als damals meine Oma gestorben ist,ist für mich eine Welt zusammengebrochen,da meine Oma meine Bezugsperson war,und ich erst 13.
Die Tage dannach konnte ich mich noch sehr gut daran errinnern,wie der ganze Tag war,allerdings war einige Wochen dannach fast der ganze Tag aus meinem Gedächtnis verschwunden.
Das einzige was ich noch weiß sind einige Stichpunkte vom Tag.Aber die Situation ansich, und das was direkt nach dem, von mir bemerkten, Tod meiner Oma war...das kann ich nicht mehr sagen,ich weiß halt nur noch das ich sie Tod aufgefunden habe.
Ich kann also auch sehr gut nachvollziehen wie man sich fühlt,aber will eigentlich gar nicht wissen,wieso mein Gehirn das alles ausgelöscht hat.
chrissy
hi
keine Ahnung warum das so ist aber ich finde da hat sich die Natur mal wieder was tolles einfallen lassen.
Vor Jahren ich war echt noch jung war ich im Urlaub bei meinem Cousin. Irgendwann bin ich nachts aufgewacht und habe meine Hand an einer Stelle gefunden, wo ich sie nicht wollte. Ich habe es erfolgreich verdrängt, so für 10 Jahre dann habe ich davon geträumt und es war wieder da. Ich habe damit kein Problem weil er schon vorher aus dem Verkehr gezogen wurde und ich habe es ganz gut verkraftet. Wenn ich so darüber nachdenke, war es doch o.k. dass ich es vergessen beziehungsweise verdrängt hatte. Sollte ich mich in meiner Kindheit damit rumschlagen? Wie gesagt, das Thema ist erledigt und damit gut.
Ein weiteres Thema ist nach wievor die Schwangerschaft sowie Entbindung, bei mir gerade aktuell. Wenn man gar nichts vergißt dann würde man glaube ich nach einer Schwangerschaft und Entbindung kein zweites Kind bekommen
die ersten Wochen waren auch diesmal der Horror und hätte ich mich daran erinnert oh oh. Ich weiß auch noch dass die Entbindung weh getan hat aber würde ich mich in jeder Einzelheit daran erinnern, dann wäre die Menscheit bestimmt bald ausgestorben. Es ist gut, dass man gewisse Sachen einfach vergißt und sich im Großen und Ganzen mehr und lieber an positive Sachen erinnert.
lieben Gruß
stance
Es kann verschiedene Ursachen haben, warum Deine Erinnerung an ein bestimmtes Ereignis ausgelöscht oder nur noch bruchstückhaft vorhanden ist und oft ist das Verdrängen gar nicht so schlecht , wie es allgemein angenommen wird. Man stelle sich nur mal vor, man könnte sich an alle schrecklichen Erlebnisse bis ins Detail erinnern, das wäre doch grauenhaft, vor allem, weil viele Menschen sich eher an schlechte als an gute Ereignisse erinnern können. Das Verdrängen ist also auch eine Art Schutzmechanismus, der uns helfen kann mit Erlebtem weiterleben zu können ohne Schaden zu nehmen. Schwierig wird es, wenn ein Ereignis zum Trauma wird. Der Betroffene leidet unter den verschiedensten posttraumatischen Störungen und muß mit Hilfe eines Therapeuten das Erlebte aufarbeiten.
Hallo!
Dir könnte da eine spezielle Methode der Psychologie helfen: eine Familienaufstellung. Damit kann man viele (um nicht zu sagen alle) solcher Fälle, gerade wenn es um Tod, Verwandschaft und Wahrnehmung/Bewußtsein geht, lösen, erklären, klären!
Ich habe schon viele gemacht und mitgemacht (will heißen aktiv und passiv), und bin sehr begeistert von der Energie, die einen bewegt, sich (innerlich) zu bewegen. Such Dir einen Aufsteller/in, schau erstmal zu und wenn Dir die Methode zusagt, mach mal mit!
Das ist sehr gnädig von der Natur eingerichtet dass man die schlimmsten Erlebnisse aus der Erinnerung gelöscht bekommt. Ich bin jedenfalls sehr froh darüber dass mich nicht ständig einige schlechte Erinnerungen aus meiner Jugendzeit verfolgen, sie sind zwar nicht weg aber ich muss auch nicht jeden Tag daran denken.
Heutzutage sind eigentlich die schlechten Erfahrungen normalerweise überschaubar und man kann damit umgehen, meistens hat man die geliebten Großeltern verloren oder einen Schulkamerad. Nicht umsonst sagt man bei jeder Kondolenz, dass Leben geht weiter. Sicherlich trauert der eine länger als der andere, besonders schlimm ist es wenn der Ehegatte oder ein Kind plötzlich nicht mehr da ist. Sicherlich sind auch Scheidungen relativ häufig und oft mit Schmerz verbunden, natürlich auch schon vorher bis es soweit gekommen ist. Wer sich hier an jeden Kleinkrieg permanent erinnern müsste ist wirklich arm dran. Ich hatte neulich in der Zeitung von einer Frau gelesen die sich angeblich an alles erinnern konnte was ihr jemals zugestoßen war, an jedes noch so belangloses Gespräch, jede gelesene Buchseite und natürlich auch an jede persönliche Niederlage. Wenn das wirklich stimmen sollte ist die Frau absolut nicht zu beneiden.
Ich denke mal dass die Natur das im Laufe der Zeit als Schutzmechanismus aufgebaut hat damit die Menschen nicht durchdrehen. Wieviele Kinder wurden geboren und haben das erste Lebensjahr nicht erreicht, die Erwachsenen hatten auch keine sehr hohe Lebenserwartung, die vielen Hungersnöte und Krankheiten oder Seuchen und natürlich auch die Kriege mit all ihren menschlichen Tragödien auf militärischer Seite und der Zivilbevölkerung. Damals gab es niemanden der sich um die traumatisierten Menschen kümmerte, in Ansätzen vielleicht die Kirche, also musste sich selbst geholfen werden.
Ich finde es aber auf jeden Fall besser eingerichtet dass ich mich an die schönen Dinge meines bisherigen Lebens erinnere und nicht an die Niederlagen.
Auch ich habe nicht wirklich viele psychologische Kenntnisse. Aber rein von der Logik und dem Gefühl her würde ich sagen, dass das wahrscheinlich eine Art Schutzmechanismus des Körpers ist. Wenn Ereignisse einfach zu schrecklich oder zu traurig sind, dann werden die Erinnerungen daran ausgelöscht, damit die Psyche dadurch nicht weiter belastet wird.
Ich denke, dass ist ähnlich wie mit Amnesie. Das ist genauso auch eine Schutzreaktion des Körpers und das, was du da und sicher auch schon viele andere erlebt haben, kann man ja wirklich fast schon unter Gedächtnisverlust fassen. Aber es ist eigentlich dazu da, um den Körper zu schützen. Wenn man beispielsweise einen Unfall hatte, werden, um die Person vor einen Trauma zu schützen, einfach alle Erinnerungen daran ausgelöscht.
Ich persönlich habe auch einige schlimme Sachen erlebt, von denen ich weiß, dass ich sie erlebt habe, aber ich habe nicht wirklich Erinnerungen daran, höchstens einzelne Bilder aber sicher keine Details. Aber für mich ist das eigentlich ziemlich unangenehm, denn das ist eigentlich meine Art, mit schlimmen Erinnerungen fertig zu werden: Mich damit auseinanderzusetzen. Aber das kann ich nicht, wenn da nichts ist, womit ich mich auseinander setzen könnte. Ich mag dieses Gefühl nicht, das belastet mich eigentlich wesentlich mehr, als eine schlimme Erinnerung – das Wissen um eine schlimme Erinnerung, aber gleichzeitig die Unwissenheit um den Inhalt der Erinnerung.
Mir ist das zum Beispiel einmal ziemlich heftig passiert, als ich einen Unfall hatte, mir ist die Kniescheibe herausgesprungen, aber sie ging nicht wieder herein, das hat ziemlich weh getan. Aber ich erinnere mich nicht mehr daran, ich weiß davon nur aus Erzählungen. Das ist wirklich seltsam.
Ich habe schon oft davon gehört, dass Menschen schlimme und furchtbare Erlebnisse die ihnen sehr zu schaffen machen, manchmal sofort oder auch nach wenigen Wochen bis Monaten einfach so vergessen.
Die Ursache denke ich liegt darin, dass der Geist oder das Gehirn den Menschen an sich schützen will. Die eigene Psyche bemerkt ja, dass man an diesem Ereignis zu knabbern hat und dann wird sozusagen eine Art "Selbstschutz" aktiviert und wir vergessen das Erlebnis. In den meisten Fällen ist dies auch besser für den Menschen, da er so diese Ereignis vergisst und es ihn nicht mehr belastet.
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