Nachbarn von Zaun überzeugen

Am Rand unseres Gartens stehen einige Betonsäulen die vermutlich vor langer Zeit mal dafür gemacht wurden dass ein schöner Zaun hin kommt. Aber von der Optik her würde ich sagen dass diese schon beim Bau des Hause mit gemacht wurden und unser Haus ist immerhin schon 83 Jahre alt. Aber sie sind noch sehr stabil und jetzt haben wir uns überlegt dass wir endlich mal einen schönen Bretterzaun hin machen, denn derzeit gibt es noch so einen Maschendrahtzaun und der ist uns für unsere Tochter zu unsicher. Vor allem weil an einer Seite unten ein Bach ist.

Eine andere Seite, wo ebenfalls diese Betonsäulen sind, ist der Garten unseres Nachbarn. Jetzt ist meine Frage, muss ich den Nachbarn um Erlaubnis fragen ob ich den Zaun machen darf? Im Prinzip sind diese Betonsäulen die Grenze. Ich denke allerdings dass die Säulen auf dieser Seite noch zu unserem Haus gehören. So genau weiß ich das nicht und muss mich da erst genauer erkundigen. Aber da die gleichen Säulen ja auf der anderen Seite auch sind ist es vermutlich so.

Ich werde mich natürlich noch mit dem Nachbarn treffen und ihm unser Vorhaben erklären aber kann er wirklich etwas dagegen haben. Für uns wäre es halt von der Sicherheit ein Vorteil und auch daher das die ganzen Sträucher und die Hecke von unserem Nachbarn nicht mehr durch den Maschendrahtzaun kommen. Die mussten wir nämlich immer kürzen. Wir haben kein Problem mit unserem Nachbarn und auch die Hecke stört uns nicht weiter, aber wir hätten eben gerne einen Zaun. Wenn er wirklich dagegen wäre und die Säulen stehen auf unserem Grund, könnten wir sie ja eigentlich machen. Wie würdet ihr versuchen den Nachbarn zu überzeugen wenn er wirklich dagegen wäre. Er hat keine Kinder und die Geschichte mit der Sicherheit unserer Tochter wäre ihm vermutlich egal. Ich möchte nur im Vorhinein schon einiges durchgedacht haben, damit ich im Gespräch besser reagieren kann wenn es nicht so laufen sollte wie ich möchte.

Ich würde mich mal mit dem Nachbarn zusammensetzen und dein Problem schildern. Sage, dass du es aus Sicherheit machen möchtest, damit deine Tochter nicht auf die Straße rennt. Normalerweise braucht man den Nachbarn nicht um Erlaubnis fragen, wenn du den Zaun auf deinem Grundstück baust. Allerdings darf der Zaun trotzdem nicht so hoch sein, dass der Nachbar keine Sonne mehr im Garten hat.

Aber ich würde das auf jeden Fall mit dem Nachbarn besprechen, wenn ihr euch gut versteht. Denn ansonsten könnte es so aussehen, dass ihr euch vor den Blicken der Nachbarn schützen willst. Erkundige doch aber, ob diese Betonpfosten auch auf eurem Grundstück sind.

Überzeugen würde ich den Nachbarn über meine Kinder. Denn ein Zaun ist sicherer. Hast du einen Hund, dann kannst du auch damit argumentieren. Auch kannst du dem Nachbarn ja sagen, dass du es einfach schöner findest und ob er was dagegen hat. Wenn man fragt ist es meistens ja so. dass auch ein Nachbar, der es eigentlich nicht so gut findet zustimmt, weil er eben gefragt wurde. Wenn du das Thema anschneidest, mache es doch im Frühling, wenn die ersten Sonnenstrahlen kommen bei einem Grillnachmittag.

Wie bereits vorgeschlagen wäre es am Besten, wenn du mit deinem Nachbarn darüber redest bevor du den Zaun baust. Ich denke, dass das kein Problem sein wird, da der Nachbar es verstehen sollte, dass du den Zaun wegen der Sicherheit deiner Tochter baust. Und die Sicherheit der Kinder geht immer vor. So ein Zaun sollte normalerweise auch nicht so extrem stören, dass er es nicht erlaubt, diesen zu bauen.

Auch wenn dein Nachbar gegen einen Zaun ist, musst du dafür sorgen, das deine Tochter nicht einfach auf die Straße rennen oder in den Bach fallen kann. Dein Nachbar kann dir den Zaun nichtmal verbieten, wenn es deine Tochter nicht gäbe. Allerdings solltest du im Nachbarschaftsgesetz deines Bundeslandes nachlesen wie hoch der Zaun sein darf.

Genauso solltest du beim zuständigen Bauamt anfragen, ob es neben den Verordnungen aus dem Nachbarschaftsgesetz, noch andere Vorschriften für eueren Ort gibt.

Erkundige dich, wo genau die Grenze zwischen euren Grundstücken verläuft. Wenn diese Betonpfeiler wirklich noch zu eurem Garten gehören, kannst du da so viele Zäune hinbauen wie du willst. Wenn sie eurem Nachbarn gehören, dann natürlich nicht. Sollten sie genau auf der Grenze liegen, werdet ihr euch einigen müssen.

Da dein Nachbar aber die gleichen Betonpfeiler hat, gehe ich davon aus, dass du dort einen Zaun bauen kannst. Ich würde das dem Nachbarn zwar sagen und ihm die Gründe mitteilen, um Erlaubnis musst du jedoch nicht fragen. Sollten die Pfeiler nicht zu euch gehören, bleibt dir immer noch die Möglichkeit, einen halben Meter weiter vorne neue Pfeiler hinzusetzen und dort einen Zaun zu bauen. Dadurch wird euer Garten zwar ein Stückchen kleiner, aber eine Möglichkeit wäre dies, wenn irh auf den Zaun nicht verzichten wollt.

Wenn du weiterhin ein freundschaftliches Verhältnis zu deinen Nachbarn haben möchtest, besprich das mit ihnen, dass du vor hast, einen Zaun zu errichten, damit deiner Tochter nichts passiert. Sie werden es verstehen und hinnehmen. Falls die Pfosten mittig auf der Grenze liegen, kannst du den an deiner Seite anbringen lassen.

Der exakte Verlauf der Grundstücksgrenze müsste schon vorher geklärt werden, zumindest sollte der Nachbar befragt werden ob ihm die Zaunpfähle gehören. Leider kannst du deinen Nachbarn nicht zwingen einen Zaun zu errichten wenn er keinen Anlass dafür gibt. Hundehaltung wäre so ein Beispiel. Da du aber ein ureigenes Interesse an einer Sperre hast kannst du dir den Zaun einfach errichten.

Das du den Nachbar vorher fragst gehört für mich zu einem guten Nachbarschaftsverhältnis und ist auch ein Gebot der Höflichkeit. Wenn er die Errichtung des Zaunes ablehnt dann hat das aber auch keinen Einfluss auf dein Vorhaben. Die Abstandsregelungen solltest du aber schon einhalten. Bei einem Maschendrahtzaun oder einem anderen Zaun in normaler Höhe spielt das natürlich keine große Rolle, bei Hecken verhält sich das aber anders. Hier muss wirklich der je nach Bundesland vorgegebene Abstandsmindestwert eingehalten werden.