Schlager Musik

Ums mal mit einem Titel von dem legendären Nussecken-Fetischisten Guildo Horn zu sagen "Ich finde Schlager toll".

In den richtigen Momenten mit den richtigen Menschen gibt es für mich sogar nichts schöneres, als so richtig schöne alte Schlager aus den 60er und 70er Jahren lauthals mitzusingen. Ich kriege, während ich das schreibe und mich gerade an einige schöne Momente zurückerinnere, jetzt schon wieder glänzende Augen. Um es mal an ein paar Beispieln deutlich zu machen: Was gibt es schöneres, als wenn man frisch verliebt ist von Jürgen Marcus "Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben zu singen". Oder bei Feiern in den Sommer "So schmeckt der Sommer" von Edward Reekers anzustimmen? Weitere Klassiker sind für mich auch noch "Ein Bett im Kornfeld" von Jürgen Drews und einige Sachen von Peter Maffay, wobei insbesondere "Es war Sommer" einfach super ist. Gut, die Melodie ist etwas langsam, aber der Text entschädigt doch dafür voll und ganz. Die Liste könnte ich hier wohl noch ein ganzes Stück fortstetzen, ich denke da zum Beispiel noch an Udo Jürgens oder Michel Holm mit "Tränen lügen nicht". Ein anderes sehr schönes Liebeslied stammt übrigens von dem Österreicher Rainhard Fendrich: "Weusd a Herz hast wie a Bergwerk".

Grandios ist meiner Meinung nach auch Dieter Thomas Kuhn, der die meisten alten Songs mitte der 90er Jahre gecovert hat. Am besten ist ihm das wohl mit Reinhard Meys "Über den Wolken" gelungen, aus der er eine wahre Partyhymne gemacht hat.

Viele andere Sachen aus der Neuzeit gefallen mir dagegen überhaupt nicht. Vor allem dieser arrogante Wendler ist mir mit seiner Dauerschleifenmusik ein echter Dorn im Auge. Helene Fischer, die Freundin von Florian Silbereisen, sieht zwar gut aus, macht aber total langweilige Musik. "Wolle" Petry war auch nie mein Fall, aber sein "Hölle, Hölle, Hölle" wird wohl auch noch die nächsten 50 Jahre überleben.

Also, ich werde jeden Tag mit dieser ekeligen Musik konfrontiert. Egal ob zu Hause, bei meinen Eltern, oder unterwegs auf dem Weg zur Arbeit. Mir geht es ziemlich auf die Palme, wenn ich mir diese Art, von nix bedeutender Musik hören muss. Aber egal, ich ignorier dieses, und halte mit meiner Musik, auch mit vergnügen gegen. Was mir immer wieder auffällt, dass dieser loser Sender WDR Vier, auch gerne mal, Pop Musik spielt. Was mir ein breites Grinsen ins Gesicht zaubert. Wenn ich die entsetzten Gesichter meiner Busfahrer sehe, freut es mich umso mehr. Auch senden sie gerne mal Deutsche Übersetzungen, aus der Pop Musik, was ich überhaupt nicht mag. Da frage ich mich wirklich, was die damit bezwecken wollen. An alle Älteren Menschen, im Forum. Akzeptiert endlich mal, dass die Pop Musik, weitaus überlegener ist, als eure langweilige Kotzmusik!!! Und jammert nicht immer rum, wen ihr im euren Leben, einmal Pop Musik hört!!! Außerdem schadet es keinen von euch, wenn ihr einmal im Leben, auch mal, Englischsprachige Musik hört!!!

Ich mache mir eigentlich auch nichts aus Schlagern, diese Trallala-Musik mit den schmalzigen Sängern und Sängerinnen ist mir einfach einfach ein Graus. Dazu kommen noch diese wirklich banalen Texte die oft an Dummheit nicht zu überbieten sind und die aufgesetzte Fröhlichkeit der Akteure im Fernsehen, bei uns wird da immer sofort umgestellt oder der Sender wird von vornherein nicht angewählt. Aber die Geschmäcker sind nun einmal verschieden und es gibt auch genügend jüngere Fans dieser Musik die ihre Stars lieben und zu jedem Konzert fahren.

Manchmal denke ich aber auch dass die Popmusik sehr einfach gestrickt ist und die Texte eigentlich auch banal oder einfach nur sinnlos sind. Ich kann die englischen Texte ja nicht so gut verstehen, deshalb vermute ich einmal dass es eigentlich nicht so viele Unterschiede gibt. Der Rhythmus ist natürlich anders, aber von der Sache her ist es doch auch nur Unterhaltungsmusik wie Oper, Blasmusik, Rock, Blues und Pop.

Ich bin entschiedener Gegner dieser Musik, beziehungsweise höre ich sie grundsätzlich nicht, aber im letzten Jahr waren wir in Hamburg wo zufällig das Schlagermove stattfand. Das war ein Riesenevent und ich hatte den Eindruck ganz Hamburg war auf den Beinen. Eine riesige Festmeile, die Zuschauer alle geschmückt mit falschen Plasteblumen und kitschigen Hemden und überdimensionalen Hüten- das hatte schon etwas. Wir haben die Musik nur vom weiten gehört und es kam uns nicht so schlimm vor wie wir erst vermutet haben. Daraus schließe ich dass auch breite Massen für diese Musik begeistert werden können wenn man es entsprechend aufzieht und so eine Art Spaßveranstaltung daraus macht.

Wenn ich an Schlager denke kommen mir praktisch zeitgleich die Wörter "Volksverdummung" und "senil" in den Sinn. Das soll hier keine Diffamierung sein, aber manchmal kommt man eben nicht umhin seine Meinung ein wenig kritischer zu äußern.

Beim Hören von Schlagern dreht sich mir der Magen um und das liegt nicht nur am Dauer- grinsen der Interpreten, dass mich ernsthaft die Möglichkeit des Hirntods erwägen lässt. Wann immer ich "Ein Stern" von DJ Ötzi hören muss, oder mit ähnlichen "Perlen" der deutschen Musikgeschichte geplagt werde, fange ich an mich für die "Künstler" und das Klientel, das diese Musik anscheinend unheimlich toll findet, fremd zu schämen.

Angefangen mit der musikalischen "Qualität" der Musik die sich nur selten über dem absoluten Nullpunkt befindet, fällt natürlich die ausgesprochen einseitige Thematik auf. Hier wird "Reim dich oder ich fress dich" bis zum bitteren Ende ausgereizt. Dabei kommen dann Zeilen zustande, für die sich selbst HP- Baxxter von Scooter in Grund und Boden schämen würde. Aber anscheinend wollen es die Fans ja nicht anders. Da ist die Frage doch lediglich, ob die Musik gehört wird, weil das Stammklientel senil ist, oder resultiert die Senilität nur aus der dauerhaften Beschallung mit Herzschmerz- Liebesschnulzen und kitschigem Heimatliebe- Non- Sense.

Ich verstehe wirklich nicht wie dieser musikalische Durchfall auch nur irgendjemandem gefallen kann. Das Volk wird hier bewusst verdummt. Es wird versucht mit möglichst geringem Aufwand möglichst viele Platten zu verkaufen. 3 Akkorde Song meets austauschbare Texte. Ich möchte dich an dieser Stelle mal sinngemäß zitieren. Eine solche Entwicklung gibt es nur in Deutschland. Und das ist auch gut so.