Metrik Latein
Wir müssen in Latein zum Abschluss des Themas "Metamorphosen" von Ovid eine Art komplexe Leistung erarbeiten. Wir hatten mehrere davon vorgegeben und haben uns schließlich als Vierergruppe für eine kleine, moderne Verfilmung von "Midas" entschieden. Jedoch müssen wir auch noch dazu eine metrische Analyse von 10 Versen anfertigen und sie mit einbringen. Da aber keiner von uns so richtig weiß wie das geht, haben wir jetzt ein Problem. Wir haben uns auch schon entschieden, dass wir die Verse 1-11 als Einleitung auf Latein mit der entsprechend richtigen Metrik vortragen wollen.
Der Text lautet: "Nec satis hoc Baccho est: ipsos quoque deserit agros cumque choro meliore sui vineta Timoli Pactolonque petit, quamvis non aureus illo tempore nec caris erat invidiosus harensis.hunc adsueta cohors, satyri bacchaeque, frequentant, at Silenus abest: titubantem annisque meroque ruricolae cepere Phryges vinctumque coronis ad regem duxere Midan, cui Thracius Orpheus orgia tradiderat cum Cecropio Eumolpo. qui simul agnovit socium comitemque sacrorum, hospitis adventu festum genialiter egit per bis quinque dies et iunctas ordine noctes."
Kann mir vielleicht jemand zeigen wie man eine solche metrische Analyse macht und mir bei der Arbeit helfen?
Grundsätzlich ist die Versanalyse, vor allem bei Ovid, gar nicht so schwer, da er sich eigentlich immer an die gegebenen Regeln hält und sein Stil sehr einheitlich ist. Zuerst solltest du wissen, dass alle Verse in diesem Gedicht sechshebig sind, das heißt, in jeder Verszeile findest du sechs Versfüße. Diese Versfüße können in deinem fall entweder aus zwei langen Silben bestehen, dann spricht man von einem Spondeus, es kann aber auch eine Anordnung von einer langen und zwei kurzen Silben vorkommen, welche Daktylus heißt.
Ob eine Silbe lang oder kurz ist, siehst du an dem Vokal, der in ihr vorkommt. Um zu bestimmen, ob der Vokal der Silbe lang oder kurz ausgesprochen wird, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die erste Möglichkeit ist eine Bestimmung durch Naturlänge, das hieße, dass du alleine durch das Aussprechen hören müsstest, ob der Vokal lang oder kurz gesprochen wird. Auf diese Methode solltest du nur zurückgreifen, wenn es nicht anders geht, da dir das Sprachgefühl für die lateinische Sprache fehlen dürfte.
Die anderen Methoden sind wesentlich einfacher. Es ist festgelegt, dass der erste Vokal einer Verszeile immer lang sein muss. Der vorletzte Versfuß ist in der Regel ein Daktylus, hat also eine lange und zwei kurze Silben. Die erste Silbe des letzten Versfußes ist selbstverständlich lang, die zweite Silbe dieses Verses wird aber nicht gekennzeichnet. Desweiteren sind alle Vokale, die vor mindestens zwei Konsonanten stehen, immer lang, wobei die zwei aufeinanderfolgenden Konsonanten auch wortübergreifend gezählt werden. Auch Diphthonge, wie zum Beispiel „au“, sind immer lang und können somit im Vorhinein als lange Vokale markiert werden.
Nachdem du alle langen Vokale, die dir aufgefallen sind, markiert hast, musst du nur noch die Längen der anderen Silben bestimmen. Wenn zwischen zwei langen Vokalen zwei weitere Vokale liegen, müssen diese zwangsläufig kurz sein, damit der Versfuß vollständig ist. Wenn zwischen zwei langen Vokalen nur ein Vokal liegt, muss dieser demzufolge lang sein, damit der Versfuß aufgefüllt ist. Wenn du deine Arbeit beendet hast, solltest du noch einmal überprüfen, ob sechs Versfüße entstanden und alle Vokale verwendet sind.
Ich habe dir hier an einer deiner Zeilen vorgeführt, wie man es machen muss. Die Versfüße habe ich mit Bindestrichen voneinander abgetrennt, die langen Vokale sind fett gedruckt. Vielleicht versuchst du die restlichen Zeilen selbst, um ein bisschen in Übung zu kommen, und stellst hier noch weitere Fragen, insofern vorhanden.
Publius Ovidius Naso hat geschrieben:Hospitis - adven - tu fe – stum geni - aliter - egit
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