Transgender - Er/Sie-Form problematisch für Außenstehende?

A hat einen Bekannten, der Transgender ist. Nennen wir ihn mal B. Er wurde als Mädchen geboren und lebt nun als Mann. Auch wenn er bisher noch kein Testosteron nimmt und sich auch noch keiner Operation unterzogen hat, wird er von seinem Umfeld und damit auch von A als Mann angesehen und auch so angesprochen. A hat eine Bekannte C, mit der er mal über diesen Typen gesprochen hat. Diese Bekannte hat B noch nie gesehen und kennt ihn daher nur aus Erzählungen. Sie weiß, dass er ein Transmann ist.

Nun ist es so, dass C konsequent die weibliche Anrede benutzt, wenn A und C mal über diesen Bekannten von A sprechen. Sie sagt immer "sie" anstatt "er", obwohl sie B noch nie gesehen hat und sich so auch kein Urteil darüber bilden konnte, ob er ein gutes Passing hat oder nicht. Wenn C ihn schon mal gesehen hätte, könnte man vielleicht noch verstehen, dass sie manchmal in die weibliche Form verfällt, wenn sie der Meinung ist, dass B (noch) nicht gut als Mann durchgeht. A hat B nur als Transgender kennengelernt und daher immer schon "er" gesagt. Eigentlich sollte man davon ausgehen, dass C automatisch die männliche Form von A übernommen hat. Das Gegenteil ist der Fall. Sie nutzt einfach die weibliche Form.

A hat C schon sehr häufig verbessert und ihr immer wieder gesagt, dass sie doch "er" sagen soll, auch wenn sie über ihn sprechen. B möchte nicht als Frau leben und es sollte doch auch für Außenstehende möglich sein, das zu respektieren. Das fängt dabei an, dass man eben nicht "sie" sagt sondern "er". C verbessert sich immer, wenn A ihr sagt, dass sie doch bitte die männliche Form gebrauchen soll. Sie sagt dann immer, dass sie es aus Versehen falsch macht. Das kann A sich aber eigentlich nicht vorstellen. A fragt sich, warum C nicht einfach die korrekte Form von ihm übernommen hat. C konnte sich ja gar kein eigenes Urteil über B bilden. Wenn A nun von jemandem erzählt hätte, der nicht trans ist, hätte C sicher die normale Anredeform übernommen, die A genutzt hätte. A versteht nicht, warum C so große Probleme damit hat, die richtige Form zu wählen.

Ich denke, dass A C einfach mal direkt darauf ansprechen sollte. Für viele Leute ist es sicherlich noch sehr ungewohnt, sich mit diesem Thema wirklich zu befassen. Dann kommt auch die eigene Erziehung dazu, wie die Eltern oder andere Bezugspersonen mit dem Themen umgegangen sind, und ob man sich fernab von der Meinung der Bezugspersonen auch selbst eine eigene Meinung dazu gebildet hat.

Vielleicht empfindet C es noch nicht einmal als unhöflich, wenn C ihn als "Frau" betitelt, und ist sich einfach nur unsicher? Das wird man aber am besten herausfinden können, indem A bei C mal nachfragt, ob C damit Probleme hat, dass A nicht als Frau lebt, sondern als Mann. Vielleicht würde C B ja auch als Mann ansehen, wenn die Beiden sich mal begegnen würden? Vielleicht hat C ja auch mal ein Bild von B, welches er C zeigen könnte?

Ist A sich denn sicher, dass es B sehr stören würde, wenn jemand, der wohl keinerlei bewussten Kontakt zu einem Transgender hatte, ihn als Frau ansprechen würde? Wenn ja, dann würde ich genau das auch C sagen. Aber ich glaube auch da kann man nicht so verallgemeinern, wie die einzelnen Menschen das empfinden und dann damit umgehen können.

Auch ich denke, dass Person A Person C einmal direkt darauf ansprechen sollte. Person A sollte Person C erklären, dass auch er es als etwas beleidigend findet, wenn er seinen guten Freund, Person B, noch bei seinem weiblichen Namen nennt. Vielleicht sollten Person B und C sich auch einfach einmal besser kennen lernen. Dann würde Person C vielleicht auch das Problem von Person A verstehen.

Ich selber würde als Person D den Wunsch der Person (B und) C, bei seinem richtigen neuen Namen genannt zu werden, respektieren. Es ist einfach eine Sache der Höflichkeit. Person C möchte so genannt werden, also sollte man das repektieren.