Anwendungsgebiete einer Blutegeltherapie
Ich habe schon oft davon gehört, dass man eine Blutegeltherapie machen kann. Ich weiß nicht, ob es stimmt, aber ich habe gehört, dass diese Blutegel bei Bluthochdruck verwendet werden. Diese saugen das Blut aus den Adern. Früher wurde da ein Aderlass gemacht und heute kommen die Blutegel an die Arbeit. Stimmt das?
Helfen diese Blutegel wirklich gegen Bluthochdruck oder werden sie für andere Krankheiten verwendet? Was bewirkt ein Blutegel noch? Wieviel Blutegel werden eingesetzt? Habt ihr schon mal eine Blutegeltherapie machen lassen? Schmerzt diese Therapie? Warum wurde das bei euch gemacht?
Allgemein lässt sich die Blutegeltherapie in den Kategorie der Alternativmedizin einordnen. Ebenso bezeichnet man der Vorgang der Blutegeltherapie als ein sogenanntes "ausleitendes Verfahren", soll heißen: Der Körper wird mit dieser Behandlungsmethode von "giftigen" Körpersäften befreit, entgiftet und gereinigt.
Die Methode des "Aderlassens" wurde mit Hilfe von Blutegeln zum größten Teil überholt und abgeschafft. Seit der Antike, versuchte man nach dem selben Prinzip, mit dem auch die Blutegel agieren, Blut aus dem Körper zu entfernen. Jedoch hatte das ganze nur bei wenigen Krankheitsbildern einen positiven Effekt.
Ich habe mich in meinem Heilkunde-Buch ein bisschen über die Blutegelbehandlung informiert. Das eine Blutegeltherapie bei der Behandlung von Bluthochdruck angewandt wird habe ich jedoch nicht finden können. In der heutigen Zeit findet die Blutegeltherapie zum größten Teil nur noch in der plastischen Chirugie Anwendung.
Blutegel werden hier hauptsächlich bei der Transplantation von Körperteilen, wie Fingern, Ohren oder Hautverpflanzungen angewendet. Blutegel haben einen Stoff in ihrem Speichel, der die Wundheilung verbessert und beschleunigt. Bei den Stoffen im Speichel der Blutegel handelt es sich um Blutgerinnungshemmende Stoffe (Hirudin und Heparin genannt). Diese gerinnungshemmenden Wirkstoffe sorgen für eine "Entkrampfung" des Zellgewebes. In kurz: Durch den Speichel der Blutegel wird der Abfluss des angestauten Blutes ermöglicht und die transplantierten Körperteile werden vom Körper nicht zwingend abgestoßen.
Selbst habe ich noch keine Behandlung mit Blutegeln hinter mir, aber wenn ich mir die Liste mit den mögliche Nebenwirkungen in meinem Buch durchlese, würde ich es mir wirklich zweimal überlegen, ob ich eine solche Therapie beanspruchen möchte. Es kann zu kreisförmigen Blutergüssen rund um die Bissstelle des Blutegels kommen, diese können auch anschwellen und von starkem Juckreiz begleitet sein. Das Aufkratzen der Bissstelle kann dann unter Umständen zu einer Wundinfektion führen.
Die größte Gefahr bei der Behandlung mit Blutegeln bestehe jedoch darin, dass die Blutegel "falsch" gezüchtet wurden oder sogar von einem anderen Patienten benutzt wurden. Das Blut wird lange Zeit im Körper des Egels gespeichert. Mit dem Blut auch mögliche Giftstoffe und Bakterien, die auf den Patienten übertragen werden können. An einer Universität in den USA soll ebenfalls eine experimentelle Übertragung von AIDS nachgewiesen worden sein, in der Praxis dagegen sei dieses Thema unter Medizinern stark umstritten.
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