Motivation beim Buch schreiben

vom 31.01.2011, 22:33 Uhr

Ich versuche schon seit sehr langer Zeit ein Buch zu schreiben. Die Geschichte habe ich in meinem Kopf, von Anfang bis zum Ende. Auch die Protagonisten sind fertig ausgebaut. Ich weiß was wann passieren soll und wie es ausgehen wird.

Trotzdem habe ich das Problem, dass ich niemals fertig werde. Seit mindestens zwei Jahren schreibe ich schon daran. Das geht dann einige Tage gut, da läuft die Geschichte, schreibt sich quasi von selbst. Irgendwann fehlt mir dann die Motivation und ich mache einige Tage Pause. Dann muss ich mich natürlich wieder hineinlesen um wieder in der Geschichte drin zu sein. Und da beginnt mein Problem. Ich lese es durch und mir fallen zig Sachen auf die ich unbedingt umschreiben möchte. Dann verbringe ich Tage damit alles anders zu schreiben, mehr auszubauen und die Handlung etwas zu verändern. Natürlich passt nachher nichts mehr zusammen.

So läuft es jedes Mal wenn ich mich daransetze. Die einzige Lösung die mir einfällt ist, dass ich keine Pause über mehr als einen Tag mehr machen sollte. Doch das ist einfach nicht möglich. Manchmal fehlt die Motivation, manchmal die Zeit.

Habt ihr auch manchmal solche Schreibblockaden und wie löst ihr sie? Und habt ihr Tipps für mich wie ich es schaffe, meine Geschichte so zu lassen wie sie ist und einfach weiter zu schreiben? Ich nehme es mir jedes Mal vor, aber nach ein paar Tagen gefällt sie mir einfach nicht mehr.

» Inanna » Beiträge: 375 » Talkpoints: 0,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo, ich habe Belletristik studiert und kann dir sagen das jeder Autor mindestens zwei Jahre für ein Buch braucht. Normalerweise arbeiten Autoren auch anders. Sie machen sich kleine Zettel mit Notizen zu den einzelnen Szenen . Aus diesen Szenen werden später die Kapitel. Diese Zettel werden der Reihenfolge nach geordnet und aufgehängt oder abgeheftet oder in eine Box gelegt. Dann nimmt der Autor den ersten Zettel und schreibt alles, was in sein Manuskript gehört. Dann legt er es weg. Am nächsten Tag holt er es wieder vor und liest es. Er stellt fest, das er noch etwas ändern muss. Er ändert hier und da etwas, streicht überflüssiges und schreibt noch etwas hinzu. Dann legt er es wieder weg. Einen Tag später holt er es wieder vor und wiederholt die ganze Aktion so lange, bis er nichts mehr ändert. Tag für Tag. Erst wenn er keine Änderungen mehr vornimmt, nimmt er den nächsten Zettel und macht da genauso weiter, wie beim Zettel zuvor. Schreiben, weg legen, prüfen,ändern. Natürlich können auch mal mehrere Tage zwischen den Pausen liegen. Sonst hat der Autor tatsächlich nur noch ein Brett vor dem Kopf. Er schreibt einfach dann weiter, wenn seine Gedanken wieder fließen.

» Friedmann » Beiträge: 561 » Talkpoints: -1,05 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich würde an deiner Stelle einfach schreiben, schreiben, schreiben. Erst wenn du ein Kapitel oder mehrere davon fertig hast, solltest du dir die Arbeit machen und es nochmal durchlesen. Wenn du immer wieder zwischendrin liest, wirst du immer wieder etwas ändern. Ich glaube, das liegt in der Natur der Sache. Man findet immer wieder etwas, das einem nicht gefällt, oder man hat auf einmal eine bessere Idee und muss es umschreiben. So wirst du vermutlich nie fertig werden.

Schreib deine Geschichte erstmal vollständig so herunter, wie du sie dir im Kopf überlegt hast. Schreib einfach, wie es dir passt. Wenn es heute mal nur eine Seite ist, dann ist es so. Aber es ist wichtig, dass du regelmäßig schreibst. Die tägliche Schreibarbeit erleichtert dir das Vorankommen, so verlierst du nämlich nicht so schnell den Überblick und weiß auch noch, um was es in den vorangegangenen Seiten ging.

Beginne damit, deine Geschichte nicht nur im Kopf, sondern vielleicht auch auf dem Papier zu strukturieren. Mach dir ein MindMap, oder Notizen, die alles was wichtig ist beschreiben. Versuche einfach erstmal etwas Ordnung hinein zu bringen. Wenn du dir dann sicher bist, dass die Geschichte so bleibt, beginne zu schreiben. Ändern kannst du es immer noch auch anschließend, aber schreib erstmal alles auf.

Ich habe bei dir das Gefühl, dass du für dich noch nicht den Weg gefunden hast, wie du schreiben kannst. Du bist noch zu unsicher, du hast keine Ordnung und keine richtige Struktur, du hast keinen Weg, wie du an das Schreiben heran gehst. Diesen Weg musst du erstmal finden, bis dorthin wird es wahrscheinlich noch eine Weile so weitergehen. Lass dir Zeit damit, aber gewöhne dir unbedingt an regelmäßig zu schreiben. Das ist ganz wichtig und führt auch dazu, dass du nicht alles nochmal lesen musst.

Friedmann hat geschrieben:Hallo, ich habe Belletristik studiert und kann dir sagen das jeder Autor mindestens zwei Jahre für ein Buch braucht. Normalerweise arbeiten Autoren auch anders. Sie machen sich kleine Zettel mit Notizen zu den einzelnen Szenen . Aus diesen Szenen werden später die Kapitel. Diese Zettel werden der Reihenfolge nach geordnet und aufgehängt oder abgeheftet oder in eine Box gelegt. Dann nimmt der Autor den ersten Zettel und schreibt alles, was in sein Manuskript gehört. Dann legt er es weg. Am nächsten Tag holt er es wieder vor und liest es. Er stellt fest, das er noch etwas ändern muss. Er ändert hier und da etwas, streicht überflüssiges und schreibt noch etwas hinzu. Dann legt er es wieder weg. Einen Tag später holt er es wieder vor und wiederholt die ganze Aktion so lange, bis er nichts mehr ändert. Tag für Tag. Erst wenn er keine Änderungen mehr vornimmt, nimmt er den nächsten Zettel und macht da genauso weiter, wie beim Zettel zuvor. Schreiben, weg legen, prüfen,ändern. Natürlich können auch mal mehrere Tage zwischen den Pausen liegen. Sonst hat der Autor tatsächlich nur noch ein Brett vor dem Kopf. Er schreibt einfach dann weiter, wenn seine Gedanken wieder fließen.


Das ist aber sehr pauschal ausgedrückt. Ich bezweifle ehrlich gesagt, dass jeder Autor so vorgeht. Wenn man sich bei bekannten Autoren mal so umhört, dann hat jeder davon eine andere Herangehensweise. Deine mag für dich ja prima sein, aber das ist sicher nicht für die Allgemeinheit der Fall. Du hast es so formuliert, dass man glauben könnte, jeder Autor handelt genau nach deinem Schema. Wenn du das auf deiner Schule so gelernt hast, dann ist das sicher für dich gut und du hast dich mit dem System angefreundet. Das gilt aber nicht für alle Autoren.

Benutzeravatar

» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich denke das macht jeder Autor anders. Ich weiss zum Beispiel von einer Autorin, das sie ihre Szenen querbeet schreibt und dann später erst so sortiert, das sie eine schlüssige Reihenfolge ergeben. Da muss halt jeder sein eigenes Rezept finden, wie es sinnvoll ist zu arbeiten.

Allerdings solltest du auch bei dem genannten Zeitrahmen von zwei Jahren bedenken, das dies eher für die Profis gilt. Du schreibst, soweit ich das verstehe, an deinem Erstlingswerk. Das haben viele vor dir auch schon versucht, aber aufgegeben und den Traum vom eigenen Buch begraben.

Wenn du insgesamt deine Geschichte nach und nach ausbaust, es also mehr wird, dann mache doch die Arbeit so weiter. Vorausgesetzt, das du mit deiner Arbeitsweise insgesamt zufrieden bist. Schreibblockaden sind normal und kein Autor ist den ganzen Tag damit beschäftigt zu schreiben.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^