Fußfessel bei Promis: eine wirkliche Strafe?
Immer wieder hört man im Zusammenhang von Prominenten den Begriff „Fußfessel“. Eine solche Fußfessel wird eingesetzt, um einen durch ein Gericht verhängten Hausarrest, zu überwachen. Diese Fußfessel zeigt dann an, ob und gegebenenfalls wie weit sich die Person, die die Fessel trägt, vom Haus oder von dem Gebiet, in dem sie sich aufhalten darf, entfernt.
Ich frage mich allerdings, ist das dann noch eine wirkliche Strafe, mit einer Fußfessel einen Hausarrest zu bekommen. Dieser Hausarrest steht ja oft einer möglichen Gefängnisstrafe oder einer Untersuchungshaft entgegen. Bestes Beispiel dafür ist ja Roman Polanski, der zwar festgenommen wurde, aber statt in Haft zu kommen, die Fußfessel und einen Hausarrest für sein Anwesen in der Schweiz bekam.
Zwar ist es für Prominente immer noch lästig, wenn sie mal für eine gewisse Zeit nicht auf diverse Partys gehen können und vielleicht wäre es ihnen auch lieber, wenn nicht die ganze Welt davon erfährt, dennoch ist es doch viel besser, als in einem Gefängnis einzusitzen. Zuhause haben sie ihre gewohnte Umgebung mit ihrem gewohnten Luxus, durch Internet, Fernsehen und Zeitungen sind sie nicht von der Außenwelt abgeschnitten und können weiterhin am Leben teilnehmen. Wenn sie über eine solche Fußfessel eine Gefängnisstrafe umgehen, werden sie dann aus ihrem „Vergehen“ etwas lernen? Ich glaube nicht, denn zuhause zu sitzen ist etwas anderes als der Gefängnisaufenthalt. Hier ist das Leben gefährlich, hier müssen sie sich mit anderen Gefangenen auseinandersetzten und hier gibt es nicht so viele Vorzüge wie in ihrem geliebten Haus.
Hi,
also ich persönlich habe auch schon des Öfteren von diesen "Fußfesseln" gehört. Aktuelles Beispiel ist ja Lindsay Lohan, die nach diversen Verstößen gegen Bewährungsauflagen nun eine solche tragen muss. Auch Paris Hilton musste ja zeitweise eine Fußfessel tragen.
Ich persönlich halte jedoch nichts von dieser Art der "Bestrafung". Ich glaube nicht das eine Fußfessel für Prominente eine wirkliche Bestrafung ist. Wenn man sich vorstellt was diese für Millionen-Villen haben die mit jedem erdenklichem Luxus ausgestattet sind, kann ich mir nicht vorstellen dass dieser "Hausarrest" eine Strafe ist. Sie dürfen halt mal ein paar Tage nicht das Haus verlassen aber das war es dann auch.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass straffällig gewordene Prominente so etwas aus ihren "Vergehen" lernen. Da müssten meiner Meinung nach härtere Strafen her, es muss ja nicht gleich ein Gefängnisaufenthalt sein. Aber es gibt sicher Strafen aus denen Prominente eher etwas lernen könnten.
Also ich finde das auch ein bisschen unverschämt. Das ist keine echte Strafe, das ist richtige Bevorzugung. Zu Hause können sie den selben Tätigkeiten nachgehen wie immer und die kleine Einschränkung, dass sie nicht weiter rausgehen dürfen stört sie nun sicherlich auch nicht, weil sie auf ihren gigantischen Grundstücken sicher genug platz haben, den sie noch nicht besucht haben. Wenn sie was von außen brauchen, schicken sie ihre Butler, wollen sie feiern, laden sie eben Gäste ein, statt selbst auf eine Party zu gehen. Und das nennt sich Strafe?
Wieso sollten Prominente es sich erlauben können einer gerechten Strafe zu entgehen? Weil sie viel Geld haben und sich gute Anwälte engagieren können? Das ist meiner Meinung nach alles andere als fair und sollte angeprangert und geändert werden.
Ich frage mich gerade, woher dieses Insiderwissen stammt? Woher will man denn wissen, ob mit dem Hausarrest nicht noch weitere Auflagen verbunden sind als die der Bindung an das eigene Haus? Und wer sagt eigentlich, dass Ottilie und Otto Normalverbraucher nicht auch mit solchen Strafen belegt werden? Allein die Tatsache, dass man in den Medien nichts davon hört ist wohl kaum ein Beweis! Im übrigen ist es doch auch unterschiedlich, was man so als Strafe empfindet? Und warum soll es denn keine Strafe sein, wenn man für einige Zeit bestimmte Dinge nicht mehr tun kann, die man eigentlich als normal empfindet?
Im übrigen ist es ja auch nicht so, dass man im Gefängnis nicht auch gewisse Freiheiten hat. Vielleicht sind die nun wirklich nicht so groß, wie daheim. Aber es gibt sie eben doch.
Bevor hier "Bevorzugung" geschrien wird, möchte ich mal die Frage in den Raum stellen, wie viele "normale" Bürger mit so einer Fessel ausgestattet werden. Denn eine Bevorzugung währe es ja nur dann, wenn jemand nicht prominentes eine andere Behandlung erhalten würde.
Ich denke aber, dass die Entscheidung für eine elektronische Fußfessel und gegen einen Gefängnisaufenthalt hauptsächlich von finanziellen Überlegungen motiviert ist, denn der Staat spart doch so eine ganze Menge Geld. Wikipedia sagt du dem Thema zum Beispiel, dass 2006 alleine in den USA 100000 Menschen mit einer elektronischen Fußfessel überwacht wurden. Ich glaube nicht, dass das alles Prominente waren.
Wenn man also davon ausgeht, dass Prominente nicht bevorzugt werden dann ist es doch eigentlich schon so, dass sie durch eine elektronische Fußfessel mehr eingeschränkt werden als ein normaler Arbeitnehmer. Denn für ihre Karriere ist es ja nicht unwichtig, dass sie in der Öffentlichkeit präsent sind und bei den richtigen Veranstaltungen gesehen werden und die richtigen Leute treffen und von zuhause aus arbeiten ist natürlich auch schlecht möglich.
Diese elektronischen Fußfesseln gibt es in Amerika auch schon länger für normalsterbliche Gesetzesbrecher. Und da gab es, soweit ich das weiß, auch heftige Diskussionen drum. Nur stehen halt solche Sachen dann nicht auf der ersten Seite der amerikanischen Boulevardpresse. Diese macht ihr Geld nämlich mit den Geschichten von Prominenten.
Und ich würde die Sache auch noch andersrum sehen. Für jeden Gefängnisinsassen muß viel Geld investiert werden. Angefangen für den Kosten der Unterbringung über regelmäßige Mahlzeiten bis hin zu den Gehaltskosten für die Gefängnisbediensteten. Die Kosten können durch Fußfesseln quasi auf das Konto des Besitzers umgelegt werden.
Und ich stelle es mir schwierig vor, einen prominenten Menschen in einem normalen Gefängnis unterzubringen. Nicht in Hinsicht auf deren Gewohnheiten und eventuellen Bedürfnisse. Sondern eher im Umgang mit den Mitpatienten. Der Sicherheitsstandard wird für jeden prominenten Häftling höher sein, als für Liza Smith oder John Smith.
Aus diesen Gründen denke ich, es geht nicht nur um eine Bevorzugung der prominenten Gesetzesbrecher, sondern ist einmal auch eine Kostensache und dann auch eine Frage der Sicherheit.
Und mal davon abgesehen, so Regelungen wie Fußfesseln werden mit Sicherheit nicht für Serienmörder eingeführt. Roman Polanskis Tat war sicherlich nicht gut und ich möchte sie nicht verherrlichen.
Die Kostenfrage ist hier das Stichwort. Und für einen Prominenten, der es gewohnt ist auf jeder Party präsent zu sein, ist eine solche Strafe mit Hausarrest wesentlich schlimmer, als wenn er wirklich einsitzen müsste und danach seine Erfahrungen noch gut verkaufen kann.
Aber bei den Kosten muss man eben auch sehen, das die Unterbringung in einem normalen Gefängnis enorm in die Höhe getrieben würden. Einerseits wird man drinnen mehr Personal brauchen, wenn ein Prominenter zu Gast ist. Und dann wird ja die ganze Anlage aussen von Paparazzi belagert. Auch das ist ein erhöhtes Sicherheitsrisiko für ein Gefängnis. Also dann lieber Fussfessel und die Überwachung per Computer.
Ich finde schon, dass die Elektronische Fußfessel eine Strafe darstellt, besonders für Prominente. Gerade die Prominenten brauchen Publicity,.Die finden sie nicht in ihrem Domizil, sondern da, wo sich eben die Prominenz tummelt, auf Empfängen, Partys, Preisverleihungen oder einfach nur auf dem Boulevard. Müssen sie diese Fußfessel länger tragen kann es passieren, dass sie nicht mehr "in" sind, wenn alles wieder normal abläuft.
Wenn man überlegt, was der Staat sparen kann mit einer Elektronischen Fußfessel im Gegensatz zu einer Gefängnisstrafe, wo die Unterbringung doch einiges kostet, dann sollte die Fußfessel viel öfter benutzt werden bei leichteren Vergehen.
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