IQ-Wert bei Kindern

vom 16.01.2011, 04:57 Uhr

Eine meiner Töchter wird ja derzeit auf Lese-Rechtschreibschwäche getestet. Einige Tests sind schon gemacht worden, die darauf schliessen lassen, das sie eine leichte LRS hat.

Bei den weiteren Tests wird auch der IQ der betroffenen Kinder ermittelt. Denn daran würde man wohl festmachen können, ob das Kind nur eine LRS hat oder eventuell eine allgemeine Lernbehinderung, welche dann wieder anders unterrichtet werden müsste.

Aber wie hoch ist der durchschnittliche IQ bei einem Grundschulkind? Wenn wir dann in der Auswertung irgendeinen Wert lesen, dann wissen wir als Eltern doch gar nicht, ob unsere Kinder im Durchschnitt liegen, darüber oder gar darunter. Und wann ist der Grenzwert zur allgemeinen Lernschwäche erreicht?

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Der durchschnittliche IQ - Wert sollte bei 100 Punkten liegen. Dafür muss es für jede Altersgruppe natürlich einen eigenen Test geben damit man den Wert auf den Durchschnitt normen kann. Die Intelligenz eines Grundschülers mit der eines Erwachsenen zu vergleichen wäre sehr schwierig und auch nicht besonders aussagekräftig. Heißt das dann, dass der Erwachsene intelligenter ist als der Grundschüler weil er ein besseres Testergebnis hatte? Oder wohl doch nichts, weil man nicht weiß wie intelligent der Schüler in dem entsprechendem Alter sein wird?

Mit dem Intelligenzquotienten vergleicht man im Kindesalter also nur in der Altergruppe. Eine Hochbegabung ergiebt sich offiziell ab 130, ab einem Wert von 140 spricht man von Genialität. Ein IQ - Wert von 71-80 impliziert eine leichte geistige Behinderung. Ein Wert unterhalb von 70 wird klar als geistige Behinderung gewertet. Ich habe aber nicht das Gefühl, dass die Testergebnisse im Kindesalter besonders aussagekräftig sind. Gibt viele Leute die da ein Ergebnis von über 140 Punkten hatten und im Endeffekt doch nicht so klug sind.

Abgesehen davon denke ich, dass die Psychologen euch bei Befunderöffnung informieren werden was das Ergebnis bedeutet, von daher müsst ihr euch keine Sorgen machen, dass ihr das Ergebnis nicht versteht.

» TuDios » Beiträge: 1475 » Talkpoints: 4,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Da ich selber Legasthenietherapeutin bin, kann ich dir sagen, dass es richtig ist, dass man zu einer korrekten Diagnose einer Legasthenie sowohl einen Rechtschreibtest als auch einen IQ-Test benötigt. Das macht man deswegen, weil es zum Beispiel auch sein kann, dass ein hochbegabtes Kind mit einem überdurchschnittlichen IQ eine Legasthenie haben kann, obwohl es im Vergleich zu altersidenten Schülern nicht auffallend mehr Fehler macht. Bei einem überdurchschnittlich begabten Kind kann man also davon ausgehen, dass auch die Rechtschreibung überdurchschnittlich gut sein müsste.

Umgekehrt kann man aber eben auch feststellen, ob bei dem Kind nun eine Legasthenie oder eine Lernschwäche vorliegt. Wenn das Kind einen geringen IQ hat und bei dem Lese- Rechtschreibtest auch nur etwas unter dem Durchschnitt liegt, dann hat das Kind eben keine Legasthenie. Das gleiche Testergebnis beim Lese- und Rechtschreibtest könnte bei einem Kind mit einem höheren IQ als Legasthenie gewertet werden.

Um die Diagnose Legasthenie zu bekommen, gilt eben eine sogenannte Diskrepanzannahme. So liegt dann eine Legasthenie vor, wenn die Intelligenz mindestens im Durchschnittsbereich liegt, die Lese- und/oder Rechtschreibleistung jedoch einen Prozentrang unter 16 hat.

Bei vielen Tests werden Prozentränge angegeben. Das ist eine einfache Art zwei Werte miteinander vergleichbar zu machen. In diesem Fall eben die Werte vom Lese- / Rechtschreibtest und vom IQ-Test. Der Prozentrang gibt demnach Auskunft darüber, wie viele Prozent an Gleichaltrigen man übertrifft oder eben nicht übertrifft. Prozentränge von 25 bis 75 zeigen durchschnittliche Werte an. Darunter eben unterdurchschnittlich und darüber eben überdurchschnittlich.

Demnach wäre für dich der Prozentrang am aussagekräftigsten. Ich habe mittlerweile schon zahlreiche schriftliche Diagnosen von unterschiedlichen Psychologen gesehen. Bei allen wurde die Diagnose aber auch ausführlich erklärt. In so einer Diagnose steht nicht nur der Prozentrang, sondern es ist auch genau aufgelistet in welchen Bereichen die Stärken oder die Schwächen sind, wie sich das Kind beim Test verhalten hat und so weiter.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Der IQ-Test wurde ja nun im Dezember mit gemacht. Meine Tochter weiss ja auch, das sie wegen einer eventuellen Lese-Rechtschreibschwäche getestet wird. Sie hat sich sogar schon damit angefreundet, das sie vielleicht ab dem nächsten Schuljahr in eine entsprechend geförderte Klasse gehen wird.

Die entgültige Auswertung erhalten wir erst Ende März oder Anfang April. Da aber die ersten Tests direkt bei uns an der Schule gemacht werden, weil es sich eben um eine Grundschule mit LRS-Klassen handelt, habe ich schon mehr in Erfahrung bringen können, wie andere Eltern zu diesem Zeitpunkt.

So ist ihr IQ bei etwa 110%. Die genaue Zahl hatte die Beratungslehrerin halt nicht im Kopf, da wir uns nur zufällig begegnet sind. Damit wäre sie wohl sehr intelligent mit einer leichten LRS. Weitere Tests, dann halt von externen Kinderpsychologen werden dann Ende Februar gemacht.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Wurde von der Lehrerin gesagt, dass sie eben auch eine leichte Rechtschreibschwäche hat? Oder hast du das nur anhand des IQ-Testergebnisses festgestellt? Weil der alleinige Wert des IQ-Tests gibt dir zwar eben Auskunft über die Intelligenz des Kindes, allerdings gibt dieses Ergebnis alleine noch keinerlei Auskunft darüber ob es eine Lese- Rechtschreibschwäche hat oder nicht. Dazu braucht man dann eben auch noch das Ergebnis des entsprechenden Tests und diese beiden Ergebnisse müssen dann eben miteinander verglichen werden.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ja, die leichte LRS besteht wirklich. Da wurden nun schon einige Tests gemacht und es folgen ja auch noch welche. Und ich habe zumindest die Tests gesehen, die sie gemacht hat. Die Fehler sind haarsträubend, wobei ich doch über einige individuelle Schreibweisen schmunzeln musste.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


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