Erzieher und Erzieherinnen - wie ansprechen?

Die Kinder von mir haben im Kindergarten die Gruppenleiterinnen mit Du angesprochen und mit Frau xy. Die Zweitkräfte wurden mit Vornamen angesprochen und auch mit Du angesprochen. Die Kindergartenleiterin wurde mit Sie angesprochen und auch mit Frau xy. Die Eltern haben selbstverständlich alle erwachsenen Personen im Kindergarten mit Sie angesprochen. Aber bei den Zweitkräften wußte man den Nachnamen gar nicht und sprach diese auch mit Vornamen an.

Ich habe aber meinen Kindern schon sehr früh beigebracht, dass man erwachsene Menschen, die man nicht kennt oder die man mit Frau xy anspricht auch mit Sie anspricht und so haben sie die Erzieherinnen auch mit Sie angesprochen. Jedenfalls meistens. Ich finde es besser, wenn Kinder auch schon früh lernen, dass man erwachsene Personen, die man mit Frau xy oder Herrn yx ansoricht auch mit Sie anspricht.

Ich finde es ganz furchtbar, wenn man Tante oder Onkel zu den Erzieherinnen oder Erziehern sagt. Es sind nicht die Tanten und Onkel und das sollte man einem Kind auch nicht beibringen. Denn so nahe sollten sich erzieherinnen und Erzieher nicht dem Kind sein.

Ich kenne es eigentlich so, dass die Erzieher sich auch mit Du angesprochen haben, aber genauso Frau xy oder eben den Vornamen gesagt haben, wie es die Kinder auch machen sollten. Aber das Du war bei den Erzieherinnen genauso. Nur eben bei der Leiterin des Kindergartens nicht. Das war ein Unterschied.

Ich weiß noch ganz genau, dass meine Schwester und ich unsere beiden Erzieherinnen immer mit "Tante XY" angesprochen haben. Wie das heutzutage ist, weiß ich leider nicht, da ich keine Kinder habe. Vor einigen Jahren war ich allerdings Praktikantin in zwei verschiedenen Kitas und dort wurden die Erzieherinnen immer mit Vornamen angesprochen. Ob die Kinder dabei ein "Tante" davor gesetzt haben, weiß ich allerdings auch nicht mehr.

Hihi, bei uns hießen sie früher alle immer "Fräulein" + Vorname, obwohl das teilweise sehr alte "Muttchen" waren - nur die Chefin war dann "Frau S", wieso auch immer, so war es eben.

Wie die Eltern die Damen da angesprochen haben - also meistens gar nicht, wieso auch, zumindest hab ich es (in dem Alter) nie großartig mitbekommen, obwohl sie sicherlich mal mit ihnen geredet haben. Wenn meine Eltern mich nach irgendwas gefragt haben, haben beide Seiten "Fräulein G" oder "Fräulein M" gesagt, da kamen die Nachnamen nie zur Sprache. Und von Fräulein G wußte ich den Nachnamen nur, weil ich sie irgendwann mal gefragt habe. War kein "Geheimnis", aber hat eben niemand benutzt.

Wir mussten unsere Erzieher (vor ca 20 Jahren) mit Frau...ansprechen und "Sie" sagen. Meine Kinder dutzen ihre Erzieher und kennen auch nur den Vornamen. Mir gefällt die jetztige Variante wesentlich besser und Sie ist hier im Umkreis auch sehr verbreitet. Gefolgt von der Variante Frau... und dann das "du" zu benutzen.

Als ich in den Kindergarten ging, da habe ich meine Erzieher gesiezt und auch immer Frau oder Herr XZ gesagt. Das war damals nun mal so und ich finde das im Nachhinein auch sinnvoll, denn wenn man es anders lernt, wird man im Grundschulalter auch eher dazu neigen, Personen zu duzen, die man eigentlich nicht duzen sollte.

Die Kinder meiner Tante, auf die ich häufig aufpasse, duzen ihre Erzieher im Kindergarten und nennen sie auch bei Namen. Das finden sie normal und es ist nun mal modern so. Ich finde eigentlich nicht, dass das unbedingt nötig oder gut ist, denn immerhin stellen die Kinder die Erwachsenen damit auf eine Stufe mit sich selbst und den anderen Kindern, mit denen sie einen lockeren Umgang haben. Später kann das durchaus Folgen haben und nicht alle Erwachsenen finden es süß, wenn ein Kleinkind sie beim Vornamen nennt.

Zu meiner Kindergartenzeit gab es noch die Tanten. In der Krippe gab es ein paar Erzieherinnen, bei denen dann der Vornamen folgte und bei anderen dann der Nachnamen. An die Tante Ganzert aus meiner Kindergartenzeit erinnere ich mich jedenfalls ganz gut. Im Hort waren es dann Frau XY, wobei das Du dann langsam auch dem Sie wich.

Bei meinen Kindern war es auch so, dass die Erzieher in der Krippengruppe sich tatsächlich auch öffentlich als Tante XY vorstellten. Nur eine Frau YZ gab es und kurioserweise konnte mein Sohn deren Namen zuerst aussprechen mit den Tanten dauerte es ein wenig länger. Dass diese Damen nicht unbedingt ihre Nachnamen nannten habe ich aber auch verstanden, da diese allesamt recht kompliziert und lang waren. Mit dem Übergang in die große Gruppe, im Alter von vier Jahren und damit zwei Jahre vor der Einschulung, habe ich dann aber meinem Sohn schon beigebracht, dass das eben Frau WieAuchImmer ist und das klappte nach einiger Zeit auch.

Inzwischen sind beide Kinder im Hort und da sind es immer Frau Nachname. Der Kleine kommt immer noch mit Du und Sie durcheinander, was sich aber sicher auch noch gibt, bei der Großen klappt das dagegen inzwischen ohne Probleme.

Dass die Erzieher nicht Onkel und Tante angesprochen werden sollten, finde ich auch. Allerdings ist es schwierig, wenn man als einzige Person dagegen ist und alle andere Beteiligten das völlig OK finden. Daher war es auch ein recht schwerer Schritt meinen Sohn davon zu überzeugen, dass die anderen zwar weiterhin Tante sagen könnten, er doch aber bitte (als baldiges Schulkind) Frau sagen sollte. Genauso schwer ist es mit dem Sie und Du. Klar erkläre ich ihm das immer wieder und wenn es wirklich fremde Personen sind, dann klappt das auch gut. Nur in der Gruppe, wenn alle anderen Kinder auch die Lehrer duzen, dann ist das natürlich schwerer, weil dann doch eher ein Du heraus rutscht.