Guter Filmstoff in schlechter Umsetzung

vom 16.01.2011, 11:32 Uhr

Es ist mir schon sehr mehrmals passiert, dass ich mir einen Film angesehen habe und dann sehr zwiegespalten war und nicht wusste, wie ich ihn finden sollte. Vorher habe ich mir meistens eine kurze Zusammenfassung des Inhalts im Internet durchgelesen, weil ich den Trailer meistens nur ungern sehe, da dieser zu viel verrät. Und so lese ich mir nur durch, worum genau es in dem Film geht und finde es gut und freue mich auf den Film. Und wenn ich dann sehe, wie genau diese Idee umgesetzt wurde, die mir vorher so gefallen hat, dann bin ich einfach nur enttäuscht.

Die Filme an denen man das am allerbesten erkennt, sind meiner Meinung nach ''The Man from Earth'' und ''Rare Export''. Beide Filme haben eine sehr gute Idee als Grundlage. In ''Rare Export'' geht es um den Weihnachtsmann. Er wird in dem Film als eine alte geschichtliche Figur dargestellt, die unartige Kinder entführte und umbrachte. Dazu hatte sie zahlreiche ''Elfen'' zur Verfügung, die die Gestalt alter Männer hatten. Die Menschen hatten natürlich Angst vor dem Weihnachtsmann und lockten ihn daher auch einen gefrorenen See, wo er einbrach und sie ihn für immer im Eis gefangen hielten. Irgendwann wurde aus dem Eisklotz dann ein Berg und der Weihnachtsmann war vergessen. Im 21. Jahrhundert dann kamen einige Forscher hinter das Geheimnis und begangen den Weihnachtsmann und sein Gefolge im Berg auszugraben, was natürlich fatale Folgen hatte. Die Schauspieler des Filmes waren nicht besonders gut und das ganze war sehr schlecht umgesetzt. Man hätte aus der Idee noch so viel mehr machen können, da es dabei auch um eine Mischung aus Wissenschaft und Geschichte ging, aber der Film war so leider ziemlich langweilig und unspektakulär.

Dasselbe gilt für den Film ''The Man from Earth'', über den ich hier The Man from Earth schon mal was geschrieben habe. Es geht dabei um einen Mann, der in der Steinzeit geboren wurde und die Jahrhunderte überlebt hat, weil er nur sehr langsam altert. In dem Film erzählt der Mann selbst seine Geschichte, wie er Jesus getroffen hat und all die Jahrhunderte durchlebt hat. Das ist alles sehr spannend und interessant, aber leider spielt der ganze Film in einem einzigen Raum und man sieht nur den Erzähler und die Zuhörer. Viel besser wäre es doch gewesen, wenn man beim Erzählen Rückblenden gemacht hätte und den erzählenden Schauspieler dann in den einzelnen Jahrhunderten gezeigt und seine Erlebnisse verfilmt hätte. Ihn selbst beim erzählen hätte man dann nur noch ab und zu eingespielt. Daraus hätte ein so guter Film werden können, aber stattdessen ist es nun eine Art Hörbuch, weil der Mann nur dasitzt und erzählt.

Ist euch das auch schon passiert, dass ihr unbedingt einen Film schauen wolltet, weil euch das Thema interessiert hat und ihr dann von der Umsetzung sehr enttäuscht wart. Aus den beiden Filmen, die ich als Beispiel genannt hatte, wäre mit Sicherheit richtige Kassenschlager geworden, wäre man es richtig angegangen und hätte mehr aus der Idee gemacht. Aber so sind sie unbekannt und erfolglos geblieben nicht wirklich erwähnenswert. Ich würde mir wünschen, dass sich in der Zukunft vielleicht noch ein anderer Regisseur mit größerem Budget und Enthusiasmus mit diesen Themen befasst und mehr daraus macht.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Hallo,

so in etwa ging es mir bei der Verfilmung der Buchreihe "Eragon" von Christopher Paolini. Die Bücher sind richtig gut und fesseln den Leser förmlich. Die Bücher regen so sehr die Phantasie an, das man sich förmlich seine eigene Welt bauen kann. Der Film hingegen erschien mir eher wie eine Billigproduktion. Die Figuren hatten sehr schlechte Kostüme und waren sehr schlecht geschminkt. Die Fabelwesen waren ihrer Rolle gar nicht angemessen dargestellt. Man hätte daraus einen sehr guten Film machen können. Jedoch hat sich der Produzent leider dazu entschieden eine Billigproduktion zu machen.

» 1337 » Beiträge: 692 » Talkpoints: 7,29 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Es ist doch klar, dass die Umsetzung von Romanen in Filmen nie ganz einfach und haargenau funktionieren kann. Ich kenne die beiden im Eingangsposting erwähnten Filme und Bücher nicht und kann mir dazu kein Urteil bilden.

Extrem fand ich die Verfilmungen der Harry Potter-Bücher. Zwar sagte die Autorin J K Rowling, dass sie möchte, dass sich nahe an die Vorlagen gehalten wird, aber trotz verschiedener Regisseure schien vieles vergessen worden zu sein. Bei manchen Verfilmungen dachte ich mir sogar, dass man die Handlung gar nicht verstehen würde, wenn man die Bücher nicht kennt. Lediglich ab Band 5 und dem 5. Film habe ich eine deutliche Steigerung festgestellt. Bei Band 7 hat man sich erstaunlich nah an die Romanvorlage gehalten. Ich frage mich, warum es nicht von Anfang an möglich war, sich mehr an die Vorlagen zu halten.

Auch bei Maria, ihm schmeckts nicht fand ich die Romanverfilmung eher misslungen. Mir haben da auch zu viele Szenen, die ich gern als wichtig bezeichnen würde, gefehlt. Ich hätte mir mehr von der italienischen Familie gewünscht, die sich in alles und jeden einmischen und auch die Darsteller fand ich nicht ganz so gut. Hier hätte man auch so viel drauß machen können. Schade.

Ich bin nun ganz froh, dass die Verfilmung der Die Tribute von Panem zumindets beim ersten Teil die Autorin auch die Drehbücher zu der Verfilmung schreibt. Ansonsten wäre es eine Überlegung wert, diese Filme vorerst zu boykottieren, auch wenn noch nichts weiter bekannt ist. Vielleicht ist es aber allgemein angeraten, die Original-Autoren mit ins Boot zu holen und diese auch besser mitzunitigrieren. Letztlich haben sie sich ja etwas gedacht, als sie die Romane geschrieben haben.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



*steph* hat geschrieben:Es ist doch klar, dass die Umsetzung von Romanen in Filmen nie ganz einfach und haargenau funktionieren kann. Ich kenne die beiden im Eingangsposting erwähnten Filme und Bücher nicht und kann mir dazu kein Urteil bilden.

Die von mir erwähnten Filme sind keine Romanverfilmungen. Es gibt dazu keine Bücher, sondern allein den Film und daher war ich einfach nur so enttäuscht, dass man eine so gute Idee für einen Film hatte und diesen dann so mies umgesetzt hat. Würde es sich um Romanverfilmungen handeln, würde ich das ja noch halbwegs verstehen, weil man da kürzen und ändern muss, was dann eben viele Leser enttäuschen kann. Das ist aber hier nicht der Fall, weil eben nur die Filmidee da ist und daraus hätte man viel mehr machen können.

Es gibt nämlich beispielsweise Filme, da ist die Umsetzung und das Drehbuch mies. Sowas zu sehen ist schon grausam, aber es passiert eben, kleines Budget oder schlechter Regisseur. Und bei den von mir genannten Filmen war meiner Meinung nach die Idee so überraschend gut und vielversprechend, weswegen mich die schlechte Umsetzung erschrocken hat.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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