Wann wird Autofahren zu teuer?
Alle Autofahrer haben wohl schmerzhaft mitbekommen, dass die Treibstoffpreise mit dem Jahreswechsel empfindlich gestiegen sind. Wenn ich ehrlich bin, ist bei mir nun wirklich eine Schmerzgrenze erreicht und ich habe mich noch immer nicht an die höheren Preise gewöhnt. So geht es glaube ich vielen Autofahrern.
Einige werden nun wohl zumindest eine Zeit lang bedachter mit dem Auto unterwegs sein, aber im großen und ganzen denke ich, dass sich allgemein am Fahrverhalten nicht wirklich viel ändern wird. Es kam ja in den letzten Jahren schon öfters zu einem Anstieg von Treibstoffpreisen und auch in den Medien ist es immer wieder Thema wie man möglichst spritschonend fahren kann. Demnach werden sich da viele doch schon umgestellt haben und so wirklich viel wird man da nun wohl auch nicht mehr machen können.
Wann wäre jedoch für die Mehrheit eine Schmerzensgrenze erreicht oder sogar überschritten? Wann wäre es vor allem für jene zuviel, die auf ihr Auto mehr oder weniger angewiesen sind, weil sie eben zum Beispiel auf dem Land wohnen und nur ungünstige öffentliche Verkehrsmittel in der Nähe haben. Es sind ja nicht nur die Treibstoffpreise, die immer teurer werden. Auch die Autobahnvignette kostet von Jahr zu Jahr zumindest ein wenig mehr. Verkehrsdelikte werden auch immer teurer, aber das ist für mich zumindest noch am ehesten egal, weil man das noch am ehesten einsparen kann, indem man sich eben an die Verkehrsordnung hält.
Viele (inklusive mir) jammern über die immer steigenden Preise und meinen (inklusive mir) dass nun wohl eine Schmerzgrenze erreicht sei und so weiter. Im alltäglichen Verkehr wäre mir aber noch nicht aufgefallen, dass sich da soviel getan hat, dass es eben wirklich weniger Autos sind oder dergleichen. Wann wäre demnach für euch Schluss mit lustig? Oder ist es das jetzt schon?
Naja, unsere lieben Politiker sind ja hinter den Kollegen von den Ölkonzernen hinterher, damit sie jetzt nachweisen müssen, dass sie sich nicht abgesprochen haben und da ich nicht davon ausgehe, dass sie das können gehe ich davon aus, das Autofahren demnächst wieder billiger wird . Also für mich persönlich, da ich so wie so erst in zwei Monaten ein Auto selbst fahren darf, und auch dann erst eines bekomme, werde ich mir denke ich erst dann Gedanken machen, wann für mich persönlich das fahren zu teuer wird, denn ich als Jugendlicher habe mittlerweile hier im schönen Saarland ja auch noch die Möglichkeit am Wochenende billig mit dem Taxi heim zu fahren, von daher spielen da bei mir relativ viele Faktoren eine Rolle und ich kann dir das nicht so genau sagen. Ich denke das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Zu teuer im Vergleich mit was? Als ob Bahn und Bus fahren billig ist. Wenn man 15-20 km zur Arbeit in Gewerbegebiet in die Nachbarstadt fahren muss, dann ist erstens die Monatskarte fast genau so teuer, wie Benzinkosten, zweitens braucht man mit dem Bus doppelt so lange, und der Bus fährt ein mal pro Stunde. Und wenn man noch zwei mal umsteigen muss, dann ist es einfach eine Katastrofe - ein Bus ist zu spät, der Bus, den du brauchst fährt dir vor der Nase weg, und das passiert ein Paar mal die Woche.
Und dabei holt man sich drei mal öfter die Erkältung, wenn man immer und ewig auf den Bushaltestellen wartet und noch mit allen möglichen Viren und Microben in Kontakt kommt, die in jeder Meschenmenge sich wohl fühlen.
Alles in einem zu teuer kann es nur werden, wenn billigere Alternativen da sind. Und wo es keine gibt, fährt man halt weiter, auch wenn man einem von dem Benzinpreis schlecht wird.
Meine Schmerzgrenze ist ehrlich gesagt schon überschritten, allerdings sehe ich keine wirkliche Alternative. Wie schon erwähnt wurde sind die Preise für die öffentlichen Verkehrsmittel nicht unbedingt günstiger. Dazu kommt , dass nicht jedes Dörfchen und Örtchen optimal angebunden ist und die Fahrtzeiten, Verspätungen und Wartezeiten auch nicht wirklich lustig sind.
Ein Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel kommt für mich derzeit schlicht nicht in Frage. Mit dem Auto brauche ich etwa 15 Minuten um auf die Arbeit zu kommen. Mit dem Bus müsste ich mindestens ein Mal umsteigen, zwischendurch etwa 15 Minuten warten und wäre am Ende etwa drei Mal so lange unterwegs.
Bei den Wetterverhältnissen wie sie zwischenzeitlich vorherrschten, wäre ich überhaupt nicht auf der Arbeit angekommen – es sei denn ich hätte mir ein Taxi gerufen. Mit dem Auto habe ich mich dort durchgekämpft wo Busse keine Chance mehr hatten.
Natürlich schmerzt mich der Benzinpreis ungemein und ich könnte mir bedeutend erfreulichere Dinge vorstellen für die ich gerne mein sauer verdientes Geld ausgeben würde. Ich bin aber der Meinung, dass die Preise nicht wirklich die Kosten der Ölmultis etc. widerspiegeln sondern vielmehr ein Indiz dafür sind, dass eine Hand voll Milliardäre sich noch ein paar Milliönchen unters Kopfkissen legen wollen. Zusätzlich streckt Vater Staat beide Hände aus und verlangt Steuern die so hoch sind, wie in manch anderen Ländern der Benzinpreis selbst. Als Resultat daraus ist das Autofahren natürlich viel zu teuer, und die Preisentwicklung der letzten Monate ist ein Scherz. Ich würde wirklich gerne lachen wenn es nicht so traurig wäre.
Meine Schmerzgrenze ist also insbesondere dahingehend erreicht (und eigentlich schon überschritten) als dass ich die Schnauze voll davon habe zu sehen, dass es auch anders gehen kann - siehe Luxemburg – im eigenen Land aber niemand aufsteht um sich zu wehren.
Autofahren ist erst dann zu teuer, wenn du mehr dafür ausgeben musst, als du verdienst. Oder vielmehr, wenn du die sonstigen lebensnotwendigen Kosten nicht mehr tragen kannst.
Der Deutsche neigt nicht zur Revolution. Der Deutsche ist obrigkeitshörig. Der Deutsche liebt sein Auto - ist es doch sein liebstes Spielzeug. Auch die Enteignung der Ölmultis steht wohl kaum zur Diskussion.
Das alles hat aber auch ein Gutes. Wir werden in absehbarer Zeit so etwas wie Tempo 100 bekommen. Denn das Kostenargument eignet sich hier hervorragend als Begründung.
Solange ich mir das Autofahren locker leisten kann, ist bei mir noch keine Schmerzgrenze erreicht. Momentan ist das noch der Fall. Ich bin Jahrelang mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren, jetzt ist meine Abteilung aber umzogen und ich muss mit dem Auto fahren. Denn andernfalls wäre ich anstelle der 20 Minuten mit dem Auto satte 2 Stunden unterwegs.
Bisher habe ich für mein Monatsticket 71 Euro bezahlt. Damit konnte ich im gesamten Rhein-Neckar-Gebiet fahren, was ich zwar nie nutzte, aber es war praktisch. Bisher zahle ich für das Tanken weniger im Monat. Das auch weil ich ein sehr sparsames Auto fahre und immer versuche, die Fahrten mit nützlichen Erledigungen zu verbinden.
Ich denke auch, dass die Preise erstmal nichts am Fahrverhalten der meisten ändern wird. Viele sind auf ihr Auto angewiesen um zur Arbeit zu gelangen. Aber nicht nur private PKW sind auf den Straßen unterwegs, auch Speditionen, Lieferdienste und generell Firmenwagen machen einen Großteil des Verkehrs aus. Die werden auch weiterhin fahren und sich nicht davon abhalten lassen. Teilweise geht es eben einfach nicht und man muss fahren.
Sicherlich ist das Tanken bei uns nicht gerade günstig und für viele ist es eine Belastung, weil sie nicht so viel finanziellen Spielraum haben. Aber für mich geht es noch und ich kann es mir noch gut leisten. Es müsste wohl deutlich teurer sein, damit ich sage, ich kann mir das nicht mehr leisten und muss nach Alternativen suchen.
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