Alternativen für Autofahrer am Land

vom 18.01.2011, 20:56 Uhr

Dieser Thread richtet sich in erster Linie an Autofahrer, die auf dem Land wohnen und demnach nicht unbedingt ein gutes öffentliches Verkehrsnetz in unmittelbarer Nähe haben. Würde es für euch derzeit irgendwelche Alternativen für euer Auto geben, eben weil Autofahren immer teurer wird? Und wenn ja, welche? Oder verwendet ihr vielleicht sogar schon eine Alternative?

Als erste Alternative würde mir natürlich das öffentliche Verkehrsnetz mit Bahn und Bus einfallen. Die Bahnpreise steigen zwar auch immer wieder, sind aber derzeit doch zumindest ein wenig günstiger als die Kosten für Autofahrer, wobei man das wohl auch nicht so ganz pauschal sagen kann, weil es sicher auch darauf ankommen wird, wie oft man ein Auto benutzt. Würdet ihr dann am ehesten ganz auf die Bahn umsteigen oder würdet ihr Bahn und Auto kombinieren, indem man eben mit dem Auto zum Bahnhof fährt.

Dann hört man ja auch immer öfter, dass Fahrgemeinschaften gebildet werden. Davon hört man meiner Meinung nach in der Theorie recht viel, praktisch gesehen kenne ich jedoch niemanden, der eine Fahrgemeinschaft nutzt. Wäre das eine gute Alternative? Oder praktisch gesehen nur schwer umsetzbar, weil es doch zu häufig zu Ausnahmen kommt oder man eben zu unregelmäßigen Zeiten das Auto benötigt.

Ich habe, allerdings schon vor etwas längerer Zeit, einmal einen Beitrag gesehen, dass man in gewissen Fällen sogar billiger kommt, wenn man die Fahrten mit einem Taxi macht. Das mag nun viele verwundern. Mich hat es das auch, aber wenn man vor allem viele kurze Fahrten hat, soll sich das lohnen, zumindest wenn man die Fahrten irgendwie zusammenlegen kann und nicht täglich auf das Taxi angewiesen ist. Zum Beispiel eine Hausfrau die ja nicht täglich einkaufen gehen muss, sondern eben einmal in der Woche. Auch für dieses Beispiel würde ich jedoch niemanden in meinem privaten Umfeld kennen.

Eine Freundin von mir mietet sich bei Bedarf ein Auto. Sie selber hat keines mehr. So wohnt allerdings in einer Großstadt und so gesehen kann man diese Variante, also sich ein Auto bei Bedarf zu mieten nicht ganz mit der Situation am Land vergleichen. Wobei eine Mitbewohnerin in meinem Wohnblock es so ähnlich gemacht hat. Sie ist prinzipiell auf den Zug umgestiegen, aber für manche Situationen hat sie sich dann ein Auto gemietet. Diese Variante wäre mir ehrlich gesagt etwas zu umständlich. Weil so muss man zunächst einmal öffentlich zum nächsten Mietbüro für Autos fahren und dann hat man doch auch jedesmal Formalitäten. Deswegen wäre diese Lösung für mich unpraktisch.

Ich kann mir derzeit noch nicht wirklich eine Alternative vorstellen, wenn ich ehrlich bin. Als ich noch in einer Großstadt gewohnt habe, hatte ich auch kein Auto und habe es auch nicht wirklich vermisst. Hier am Land bin ich aber doch ziemlich darauf angewiesen, vor allem mit einem kleinen Kind finde ich es sehr praktisch und bequem. Eventuell könnte ich mir noch als Alternative vorstellen mit Auto zum Bahnhof zu fahren und dann eben weiter mit dem Zug, aber ich glaube, dass diese Kombination auch nicht gerade billig ist.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich komme selbst aus einem kleinen Dorf und eine Alternative zum Auto gibt es nicht wirklich. Die nächste Stadt ist etwa 7 km entfernt und der Bus fährt ungefähr drei Mal am Tag (morgens, mittags, abends). Die Hin- und Rückfahrt kostet dabei inzwischen über 5 €. Auch Wochen- und Monatskarten sind extrem teuer. Im Sommer kann man gut mit dem Fahrrad fahren, aber für ältere Leute oder Mütter mit kleinen Kindern ist das schon ein Problem. Natürlich haben wir hier im Dorf auch einen Supermarkt, Bäcker, Friseur und so weiter, aber das wars dann auch schon.

In der Stadt kann man schon ohne Auto auskommen, auf dem Land ist das schon schwieriger und solange ich mir diesen "Luxus" leisten kann, werde ich das auch tun, da ein Auto doch Vieles vereinfacht.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich wohnte bis Anfang letzten Jahres auch auf dem Dorf, das Verkehrsnetz war leider auch nur mehr schlecht als recht. Mittlerweile habe ich selbst den Führerschein, früher war ich somit aber immer auf den Bus, welcher aber immer nur 5 mal täglich kam oder auf meine Mutter angewiesen.

Oft war meine einzige Alternative, wenn ich irgendwohin musste, dass ich direkt nach der Schule in der Stadt blieb und wichtige Dinge erledigte und dann zusah das ich irgendwie nach Hause kam.

Als Notlösung könnte ich dir noch den Ratschlag geben, wenn du nicht der Einzige in deinem Dorf bist, der sich in diese Notlage befindet, eine Art "Fahrgemeinschaft" zu bilden. Sonst besteht vielleicht noch die Möglichkeit bei der Stadt direkt um einen besseren Anschluss ans Verkehrssystem zu bitten.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich habe bis Ende 2009 in einem Dorf gewohnt. Zwar war dort eine recht gute Anbindung mit dem Bus in die umliegenden Orte und auch zur Landeshauptstadt. Aber von den Zeiten und Kosten her völlig undiskutabel. Morgens kam zwar sehr gut in alle Richtungen weg. Aber am Nachmittag war dann schon kaum noch eine Möglichkeit nach Hause zu kommen.

Ich selbst habe sogar mehrmals übers Internet recherchiert, ob ich nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln besser weg komme. Nur wenn ich mit dem Auto zwei Stunden brauch und mit Bus und Bahn mindestens die doppelte Zeit und ein Drittel mehr Kosten einkalkulieren muss. Dann sehe ich da keine Alternative.

Und das selbst zu Zeiten, als im Sommer 2007 oder 2008 die Spritpreise schonmal so hoch waren wie jetzt. Wer auf dem Land wohnt ist ohne Auto total geliefert, wenn er im Arbeitsleben steht. Und selbst jetzt, wo ich in der Stadt wohne und keine 50 Meter bis zur nächsten Bushaltestelle habe, würde ich ohne Auto nicht auskommen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



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