USA- Passat zum Schnäppchenpreis, wie geht das?

vom 11.01.2011, 11:41 Uhr

In der Zeitung habe ich gelesen dass Volkswagen in den USA einen neuen Passat bauen will den es nur dort zu kaufen gibt. Der Preis soll bei ungefähr 20 000 Dollar, also umgerechnet 16 000 Euro liegen. So wie dem Bericht zu entnehmen war will man am sichtbaren Interieur nicht sparen, aber bei den anderen Bauteilen preiswertere Komponenten verwenden. Produziert wird das Fahrzeug in einem neuen Werk in Detroit. Ich weiß aber nicht ob ich diesen Punkt mit den Billigkomponenten jetzt richtig interpretiert habe.

Jeder der die Preislisten von VW kennt müsste sich eigentlich fragen wie das geht. Ich glaube das Basismodell mit magerer Ausstattung beginnt in Deutschland bei 27 000 Euro, die Aufpreisliste ist hier auch entsprechend lang. Nach meinem Wissen sind Fahrzeuge ohne großartige Extras dort in den USA praktisch unverkäuflich, selbst so banale Dinge wie ein Getränkehalter müssen obligatorisch vorhanden sein. Auch befinden sich die Stundenlöhne für das erforderliche Fachpersonal in den Montagefabriken sicherlich auch nicht auf niedrigem Niveau. Die Rohstoffpreise müssen dagegen auch dieselben sein, ebenso wie die moderne Technik und die genormten Betriebsabläufe.

Jetzt frage ich mich ernsthaft wie Volkswagen das hinbekommen will dieses Fahrzeug dort gewinnbringend zu verkaufen. Wie kann das gehen? Reicht wirklich ein neues Werk mit modernster Technik aus um diese Effizienz zu erreichen?

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Die Antwort ist ganz einfach. Anscheinend ist dem Volkswagen-Konzern der amerikanische Markt wichtiger, denn in Deutschland und Europa werden die Preise nur so in die Höhe getrieben. Eigentlich könnten auch hier die Fahrzeuge zu ähnlichen Konditionen angeboten werden, aber da die Europäer sich nicht gegen die Unverschämtheit wehren, wird es auch in Zukunft schlechtere Autos zu einem höheren Preis bei uns geben.

Dafür, dass wir Europäer den Volkswagen-Konzern zu dem gebracht haben, was er heute ist, finde ich das eigentlich schon eine Frechheit. Aber was will man machen? Importiert man die Fahrzeuge, so muss man sie erst noch umrüsten und anmelden, was ein großer Mehraufwand für den eigentlichen Verbraucher ist. Auch wird VW sicher nicht so einfach die deutschen Papiere für das Fahrzeug herausrücken, da sie damit ja Verlust machen würden. Im Grunde bleibt uns also nichts anderes übrig, als mit der (wie ich finde) Unverschämtheit des Volkswagen-Konzerns zu leben und ihre Märchen zu glauben.

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» GerTuts » Beiträge: 132 » Talkpoints: 63,48 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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