Intel plant "Light Peak" mit Kupferkern
Eigentlich sollte die von Intel entwickelte Computerschnittstelle "Light Peak" die Computerwelt mit neuen Geschwindigkeitsrekorden revolutionieren, jedoch wird aus der Revolution eher eine Evolution: Statt wie bisher geplant mit Glasfaserkern sollen die "Light Peak"-Kabel vorerst nur mit Kupferdrähten ausgestattet werden. Intel kommentierte diese Veröffentlichung, indem sie darauf aufmerksam machten, dass auch mit Kupfer eine schnellere Datenübertragung als mit USB 3.0 möglich wäre. "Light Peak" war eigentlich bis zu 10 Gbit/s spezifiziert worden, davon bleibt nun jedoch maximal die Hälfte übrig, da Kupferkabel Glasfasern unterlegen sind.
Was denkt ihr über diese Entscheidung von Intel, statt innovativen Glasfasern doch nur "altmodische" Kupferkabel zu verbauen? Macht das Light Peak für euch uninteressant?
Als noch von Lichtwellenleitern und 10 Gbit/s die Rede war, habe ich sehr viel von Light Peak erwartet. Es klang einfach zu verlockend, eine dermaßen schnelle, störunempfindliche Verbindung zu haben, die prinzipiell jedes beliebige Protokoll übertragen kann und das auch noch deutlich weiter als es in der Regel über Kupfer der Fall ist. Abgesehen von all diesen Vorteilen hätte das Kabel deutlich dünner ausfallen können und der Stecker wohl teilweise auch kleiner als die Stecker der "echten" Schnittstellen.
Jetzt, wo nur noch von Kupfer die Rede ist, frage ich ernsthaft nach dem Sinn von Light Peak. Meiner Meinung nach gibt es mittlerweile reichlich Schnittstellen, das fängt an beim gängigen USB und dem eher wenig verbreiteten Konkurrenten Firewire an, geht weiter über LAN und SATA und hört auf bei den ganzen bildübertragenden Schnittstellen wie DVI, HDMI und Displayport. Eine signifikante Erhöhung der Bandbreite wird Light Peak kaum bieten können, von daher spricht nicht mehr viel dafür, noch eine weitere Schnittstelle ins Rennen zu werfen. Light Peak hätte das Potential, die eierlegende Wollmilchsau unter den Schnittstellen zu werden, einfach weil es, abgesehen von höheren Kosten, keine Nachteile gegenüber den etablierten Gegenstücken gibt, dafür aber haufenweise Vorteile.
Sollte Intel planen, erst einmal eine Basis für die Technologie zu legen, um dann in hoffentlich wenigen Jahren auf Glasfaser umzusteigen, sähe es etwas anders aus. In der Übergangsphase wird Light Peak allerdings eher schaden als Sachen einfacher machen. Das Ziel einer derartigen Technologie sollte es nicht sein, zu ergänzen, wo kaum etwas zu ergänzen ist, sondern zu ersetzen und alles einheitlicher zu gestalten.
Ich fühle mich persönlich etwas von Intel verschaukelt, denn wenn man ein Produkt schon "Light Peak" nennt, nimmt man ja auch an, dass es etwas mit Licht zu tun hat. Kommen aber keine optischen Komponenten zum Einsatz ist das schon beinahe Betrug am Kunden. Welche Gründe Intel auch immer haben mag, plötzlich doch auf Kupferkabel zu setzen, es enttäuscht mich sehr, denn gerade Lichtwellenkabel haben ein großes Potenzial, dass ich auch gerne im PC-Bereich gesehen hätte. Übertragungsraten von 10 Gbit/s wären ein sehr großer Fortschritt gewesen. Aber nun? Schade!
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