Wie komme ich aus der Depression?
Auch wenn du nun schon so viele Jahre unter diesen massiven Einschränkungen leidest und sich deine Situation bisher selbst durch verschiedene begonnene Therapien nicht nennenswert gebessert hat, musst du unbedingt versuchen, am Ball zu bleiben. Du klingst schon, als hättest du dich schon fast aufgegeben und wolltest nun versuchen, dich mit der Situation irgendwie zu arrangieren. Genau das ist aber falsch, gerade in deinem Alter. Du hast (im besten Fall) noch einige Jahrzehnte vor dir und die sollten ja nicht von dieser permananten Traurigkeit erfüllt sein. Du musst etwas unternehmen, sonst wird sich an deiner Situation nichts ändern.
Nach dem was du geschrieben hast, kann ich mir nicht vorstellen, dass du alleine aus der Situation heraus kommst, so dass du dir also unbedingt wieder Hilfe suchen musst. Wenn du bisher keine guten Erfahrungen mit Therapeuten und Kliniken gemacht hast, kann das zwei Ursachen haben. Zum einen ist es gerade in diesem Bereich sehr wichtig, dass Behandler und Behandelter eine gute Basis miteinander haben. Wenn sich der Patient/Klient bei einem bestimmten Psychiater oder Psychotherapeuten nicht wohl und ernstgenommen fühlt, kann auch die Therapie nicht funktionieren. Zudem muss auch der Patient bereit sein, sich auf die Therapie einzulassen. Dafür ist es wichtig, dass du einem neuen Therapeuten auch eine Chance gibst und dich nicht gegen die Hilfe sperrst, weil du bisher schlechte Erfahrungen gemacht hast.
Medikamente können eine Therapie unterstützen, allerdings sollte das Ziel doch auch sein, dass du auch ohne diese Mittel auskommst. Daher verstehe ich schon, dass dein Therapeut dich mittel- bis langfristig dazu bringen möchte, dass du ohne diese Mittel gut leben kannst. Du schreibst selbst, dass diese Mittel dir bisher nicht wirklich geholfen haben, auf der anderen Seite möchtest du aber auch nicht darauf verzichten. Im Moment scheint das ein Strohhalm zu sein, an den du dich klammern kannst. Dennoch kann das ja nicht auf Dauer so sein. Eine Kombination aus medikamentöser und psychotherapeutischer Behandlung kann, wenn du dich darauf einlassen kannst, sicher hilfreich sein. Ob du dann stationär oder ambulant betreut werden solltest, muss dein behandelnder Therapeut mit dir zusammen entscheiden.
Die ganzen Probleme, die du zudem schilderst (fehlende Freunde, körperliche Schmerzen, Schlaflosigkeit, Hoffnungslosigkeit und Probleme mit der Verarbeitung von Stress), gehen sicher alle auf die Grundproblematik zurück. Daher wird sich an den anderen Symptomen sicher auch nicht viel ändern, wenn du das Grundproblem nicht anpackst. Und das funktioniert nur, wenn du auch die Hilfe eines fachkundigen Menschen annehmen kannst. Gespräche mit anderen Betroffenen sind bei Depressionen oft mit Vorsicht zu betrachten. Mit Sicherheit ist der Austausch mit anderen Menschen in der gleichen Situation manchmal interessant. Allerdings entstehen aus solchen Konstellationen leider gerne Leidensgemeinschaften, in denen es dann nicht mehr um die Suche nach Hilfe geht, sondern darum, wer am meisten leidet und wem es am schlechtesten geht.
Wie kommst du generell mit deinem Job zurecht? Bist du zufrieden mit dieser Ausbildung oder ist der Job selbst auch noch mal ein eigener Stressfaktor für sich? Tut dir die Arbeit eher gut oder zieht diese Tätigkeit dich noch weiter herunter?
Ich kenne mich da nicht so aus, aber bei mir wurde gerade eine Schwangerschaftsdepression festgestellt. Ich kann mich zu gar nichts aufraffen und fühle mich einfach nur schlecht. Da ich ein Kind habe, verschwinden Suizidgedanken meist so schnell wieder wie sie kommen, denn das würde ich meiner Tochter nicht antun. Aber ich hasse mein Leben, alles wie es ist. Und seit ich schwanger bin ist auch noch viel schief gegangen.
Zudem haben sich meine letzen paar Freunde ich ich hatte auch als Ar***löcher herausgestellt, und nun habe ich gar niemanden mehr. Zwar habe ich meinen Freund und meine Familie, aber mit denen kann ich oftmal auch nicht über alles reden, vor allem nicht so wie mit einer Freundin.
Hatte nie viele Freunde, und tu mich auch schwer irgendwelche Kontakte aufzubauen, bin daher meist alleine. Zuhause mit meiner Tochter und dem Lapi. Nicht das ich nicht gerne mit meiner kleinen spiele aber ich hätte schon gerne einfach ne beste Freundin, mit der man immer über alles quatschen kann. Auch wenn man mal gepisst ist.
Mir hat es ein bisschen geholfen als ich eine im Internet kennengelernt habe die, die gleichen Probleme hatte, wir schreiben uns jetzt öfter über MSN oder Emails, und ich fühle mich gut dabei. Villeicht suchst du dir ne Gruppe, die die gleichen Probleme hat, oder findest jemand, allerdings sollte man auch aufpassen das man sich nicht gegenseitig runterzieht.
Oder vielleicht fehlt dir etwas bestimmtes in deinem Leben warum du so unglücklich bist. Ne Bekannte hatte zum Beispiel 10 Jahre lang Depressionen und ist dann durch einen 'Unfall' schwanger geworden, und das hat sie geheilt. Sie ist jetzt ein Lebensfroher Mensch und man sieht sie üebrall.
Wünsche dir viel Kraft, und ich denke ein großes Stück ist auch der Wille etwas zu verändern. Klar sind Depressionen eine Krankheit, aber man muss sich Ziele setzen um aus dem ganzen rauszukommen. Sonst gibt es auch Homöopathen die sagen das sie helfen können mit ihren Mittelchen, ich meine wenn bei dir bis jetzt eh nichts angeschlagen hat, dann ist es ja einen Versuch wert. Oder Meditationen oder sowas. Ein Verein, ein Sport, da musst du dich anfangs sicher schwer zwingen, aber irgendwas hilft bei jedem, man muss nur finden was.
Jetzt melde ich mich mal wieder in diesem Thread. Ich wusste gar nicht, dass es wieder neue Beiträge gibt.
Im letzten Jahr, also 2009, war ich nach einem Zusammenbruch krankgeschrieben und danach für acht Wochen in einer Tagesklinik. Der Aufenthalt dort hat mir im Gegensatz zu früheren Klinikaufenthalten zwar nicht geschadet, aber wirklich geholfen hat er mir auch nicht. Man konnte seinen Problemen wie mit der Arbeit etwas entfliehen, aber nach dem Tagesklinikaufenthalt holten sie einen dann wieder ein.
Meine Ausbildung habe ich Anfang des Jahres abgeschlossen und wurde seitdem auch übernommen. Zur Zeit ist meine Situation auf der Arbeit wieder sehr schwierig, Ich fühle mich überfordert, manches strengt mich gerade psychisch gesehen zu sehr an.
Ich habe vor ca. einem halben Jahr die Psychologin (auch Ärztin) gewechselt, aber bisher konnte ich mir ihr noch nicht richtig öffnen, was eines meiner größten Probleme ist. Vor anderthalb Wochen ging es mir dann wieder sehr schlecht, also so kurz vor 12 praktisch. Mein Freund hat mich daraufhin zur Psychologin begleitet. Erstmal bin ich krankgeschrieben, aber mir wurde eine Überweisung in eine Klinik mitgegeben, worum ich mich jetzt so bald wie möglich kümmern muss. Für die Zeit in der Klinik habe ich mir vorgenommen, versuchen, möglichst alldas zu sagen, was mich bedrückt. Sonst kann einem ja leider auch nicht geholfen werden.
Wie gesagt, zur Zeit sieht es nicht gerade gut mit der Arbeit aus. Zwischenzeitlich war es etwas besser, aber inzwischen ist es sehr stressig geworden und ich fühle mich nur noch überfordert. Ich arbeite zwar in einem Integrationsunternehmen, aber davon merke ich leider nicht viel. Es wird nicht mehr Rücksicht auf behinderte Menschen oder Menschen mit Problemen genommen als auf andere Menschen. Außerdem ist es für mich auch ganz schön belastend, dadurch nicht meinen Lebensunterhalt komplett selber bestreiten zu können. Das zieht mich auch manchmal ziemlich runter.
Vielleicht wird deine Depression auch zum Teil dadurch bedingt, dass du es dir selbst einredest, dass es keine Hoffnung für dich gibt. So ziehst du dich selbst immer weiter in eine Spirale der Verzweiflung hinein. Ich habe eine Zeit lang auch an einer kleinen Depression gelitten, aber ich habe die Sache ohne psychiatrische Hilfe wieder selbst in den Griff bekommen.
Ich hatte Selbstmordgedanken, Heulattacken und Schlaflosigkeit, aber ich konnte mir nicht erklären woher das alles kam. Das war jetzt vor circa einem Jahr. Ich war damals 18. Ich glaube das Problem fängt erst damit an, dass man versucht Erklärungen zu finden, wo es keine vernünftigen Erklärungen gibt. Probleme sind schnell gefunden und man redet sich ständig neue ein. Dabei spielt vielleicht einfach nur dein Hormonhaushalt verrückt oder du musst ein Trauma überwinden.
Mir hat es jedenfalls sehr geholfen mir für jeden Tag kleine Ziele zu setzen. Das hilft ungemein gegen die Antriebslosigkeit und so kommt man durch kleine Erfolgserlebnisse wieder auf die Beine. Meine Depression ging nämlich einher mit Minderwertigkeitskomplexen. Es gibt sicherlich sensible Menschen, die eher zu Depressionen neigen als andere, aber du solltest dich nicht so hängen lassen und etwas aus deinem Leben machen, anstatt dich in Selbstmitleid zu verrennen. Das hilft niemandem und vor allem nicht dir selbst.
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