Gründe für Fehlgeburten?

Meine Schwester hat bereits einen fast vierjährigen Sohn. Sie wollte schon immer zwei Kinder haben und seit einem Jahr basteln sie auch aktiv daran. Es schien auch gleich alles positiv zu verlaufen, weil sie bereits nach kurzer Zeit einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand hielt. Leider stellte sich dann jedoch sehr rasch heraus, dass der Embryo zu klein war.

Schon bei der ersten Untersuchung gab ihr der Frauenarzt nicht allzuviel Hoffnung, aber er meinte noch, dass man abwarten muss, weil vielleicht liegt der Embryo auch nur irgendwie verkehrt oder so. Wobei mir das schon seltsam vorkam, weil wie kann ein zwei Millimeter großer beziehungsweise kleiner Embryo verkehrt liegen? Auf jeden Fall hat sich zwei Wochen später die Befürchtung bestätigt und der Embryo ist nicht weiter gewachsen. So musste die Schwangerschaft leider abgebrochen werden. Meine Schwester hat es noch halbwegs mit Fassung getragen.

Meine Schwester hat dann leider nur die Mindestfrist an Schonung eingehalten und so hat sie nach drei Monaten gleich weiter gebastelt. Wieder mit kurzfristigem Erfolg. Sie wurde zwar schwanger, aber wieder hat sich der Embryo nicht weiter entwickelt. Das zweite Mal ist ihr der Abbruch schon um einiges schwerer gefallen. Nun ist meine Schwester natürlich schon ziemlich fertig.

Ich weiß, dass es keinen einheitlichen Grund für Fehlgeburten gibt und dass es da unendlich viele Möglichkeiten gibt. Trotzdem wollte ich fragen, ob hier jemand schon ähnliche Erfahrungen gemacht hat. Weiß man, was bei euch die Gründe dafür waren? Hattet ihr auch mehrere Fehlgeburten hintereinander? Sollte man dem Körper nicht mehr als drei Monate Erholung geben? So ein Abbruch ist ja auch eine körperliche Belastung. Meine Schwester will auch diesesmal gleich wieder weitermachen und ich habe ein wenig die Sorge, dass sie da in einen immer schlimmer werdenden Strudel hineingeratet.

Ich habe ihr schon geraten, wenigstens ein wenig mehr Pause zu machen, aber das will sie nicht hören, weil sie nicht lange warten möchte. Ich glaube, sie hat da ein wenig Torschlusspanik. Sie ist nun 37 Jahre alt und natürlich ist das für das zweite Kind nicht blutjung, aber die Tore stehen nun auch nicht direkt vor Sperrschluss. Ich glaube auch, dass sie sich da mittlerweile viel zu viel Druck macht, aber das ist natürlich auch leichter gesagt als getan. Ich verstehe sie ja, aber bekannter Weise klappt es meistens nicht, wenn man sich selber so viel Druck macht. Welche Erfahrungen habt ihr diesbezüglich?

Das mag jetzt blöd klingen aber ich finde dass sie schon zu alt ist für ein zweites Kind und es heißt ja auch nicht umsonst, dass man ab 35 Jahren eine Risikoschwangerschaft hat. In ihrem Alter passiert es leider sehr häufig, dass die Kinder sich nicht mehr richtig entwickeln und irgendwann sollte man dann vielleicht wirklich einfach aufhören und der Druck von ihr auf sich selbst unterstützt das alles natürlich noch viel mehr. Ich kenne Paare die haben keine 3 Monate gewartet und es hat gleich erfolgreich wieder geklappt aber diese Paare waren auch deutlich jünger. Aber genauso gibt es natürlich auch die Paare bei denen es dann ewig gedauert hat bis es wieder klappte. An ihrer Stelle würde ich wirklich versuchen mich damit abzufinden das es kein zweites Kind gibt. Denn was passiert wenn das Kind sich am Anfang zwar noch normal entwickelt aber später dann eine Behinderung festgestellt wird? Dann ist der Schmerz noch viel größer.

Grüne kann es dafür viele geben. Zuerstmal sollte deine Schwester halt untersuchen lassen, ob wirklich vom medizinischen Standpunkt keine Faktoren vorhanden sind. Dann auch das Umfeld prüfen. Auch entsprechende Umwelteinflüsse oder Stress können eine Ursache sein.

Und gerade die Einflüsse durch Aussen sollten dabei nicht unterschätzt werden. Ob das nun direkt Einrichtungsgegenstände in der Wohnung sind, die vielleicht Substanzen enthalten, die da wirken oder im näheren Umfeld etwas ist, muss halt Schritt für Schritt rausgefunden werden.

Mit 37 ist man zwar nicht mehr die jüngste Mutter, aber man kann durchaus noch ein Kind bekommen. Wenn es nicht das erste Kind ist, dann ist es meist auch gar nicht so tragisch. Dieser Fall erinnert mich aber an meine frühere Nachbarin. Sie war auch nicht mehr die Jüngste und hatte einen 3 jährigen Sohn. Sie wollte unbedingt noch ein Kind haben und hat dann auch mehrere Fehlgeburten gehabt. Sie hat sich untersuchen lassen und hat auch die fehlgeborenen Kinder untersuchen lassen. Sie war sehr reich und an Geld hat es nicht gescheitert, dass sie alle Untersuchungen machen lassen konnte.

Bei ihr wurde festgestellt, dass sie keine Mädchen austragen konnte. Sie ist dann noch einmal schwanger geworden und hat Zwillinge bekommen. Die Schwangerschaft verlief ohne Probleme. Es waren 2 Jungens. Die Ärzte meinten, dass es nicht selten ist, dass eine Frau nur ein Geschlecht austragen kann und das andere Geschlecht abstößt. Warum das so wr konnten die Ärzte damals noch nicht sagen.

Fehlgeburten können aber viele ursachen haben. Wenn die fehlgeborenen Kinder alle eine Fehlbildung hatten, die zum Tod führten, dann kann es genetisch bedingt sein. Wenn die Gebärmutter bei der Geburt des ersten Kindes zu sehr gelitten hat, kann es auch zu Fehlgeburten kommen. Es kann aber eben auch sein, dass sie nach ihrem Sohn bisher nur Mädchen im Bauch hatte, die dann eben abgegangen sind.

Ich würde mich an der Stelle deiner Schwester mal gründlich untersuchen lassen und den Arzt vielleicht mal fragen, woran es liegen könnte und ob es wirklich daran liegen kann, dass sie nur Jungens bekommen kann. So selten soll dieses Phänomen nicht sein.

@Diamante: Die Sache mit dem einen Geschlecht finde ich interessant, weil die habe ich noch nie gehört. Du hast geschrieben, dass deine Freundin damals diesbezüglich eine Untersuchung gemacht hat. Kann so eine Untersuchung jeder Frauenarzt machen oder ist sie da in eine spezielle Klinik gegangen? Wie kann man so etwas feststellen?

Meine Schwester und mein Schwager sind zwar nicht steinreich, aber an der Armutsgrenze leben sie auch nicht. Der Kinderwunsch ist zumindest bei meiner Schwester sehr groß und so würde sie sich diese Untersuchung glaube ich schon etwas kosten lassen.

Der Frauenarzt konnte so keine wirkliche Ursache finden. Bezüglich der Gebärmutter dürfte es also in Ordnung sein. Sie ist nun an der Uniklinik in Innsbruck und dort macht sie eine größere Untersuchung. Ihr wurde aber schon erklärt, dass man oft keine Ursache finden kann. Derzeit wird in ihrem jetzigen Zyklus der Hormonhaushalt genau kontrolliert. So muss sie nun jeden zweiten Tag eine Blutabnahme machen und da kann man dann eben eventuelle Fehler beim Hormonhaushalt feststellen.

Ich persönlich vermute bei meiner Schwester eher Stress als Ursache. Das erste Kind ist meiner Meinung nach schwer Hyperaktiv. Meine Schwester ist zwar nicht dieser Meinung, aber Hyperaktivität hin, Hyperaktivität her, mein Neffe gehört sicher auch nicht zu den pflegeleichtesten Kindern, auch wenn er wirklich nett ist. Aber eine konditionelle und nervliche Herausforderung ist er schon sehr oft. Hinzu kommt, dass sie recht viel arbeitet und sie sehr darauf bedacht ist, dass nach Außen hin immer alles perfekt aussieht. Das kann schon einen ordentlichen Druck machen. Ich habe mit ihr auch schon einmal offen darüber gesprochen und sie meinte dann, dass sie sich selber nicht gestresst fühlt. Also kann auch durchaus sein, dass ich mich da täusche.

@tournesol: Meine frühere Nachbarin hat die fehlgeborenen Kinder alle in die Gerichtsmedizin gebracht, wo man festgestellt hat, welches Geschlecht sie hatten, weil man es teilweise ja noch nicht sehen konnte. Dass sie keine Mädchen austragen konnte, haben die Ärzte dann wohl auch nur vermutet denke ich. Sie meinten aber, dass das sehr häufig vorkommt, dass eine Frau nur ein Geschlecht austragen kann und manche Frauen bekommen bei jedem Jungen eine Fehlgeburt und manche Frauen bei jedem Mädchen. Die Ärzte damals haben das bei meiner damaligen Nachbarin sogar als Hauptgrund für Fehlgeburten genannt. Besonders, wenn die Mütter gesund sind und nichts gegen eine Schwangerschaft spricht.

Ich habe in meinem Bekanntenkreis, wenn ich überlege einige Frauen, die auch schon Fehlgeburten nach dem ersten Kind hatten und wenn es dann geklappt hat, dass sie ein Kind austragen konnten, haben die Kinder immer das gleiche Geschlecht gehabt wie das erste Kind. Das klingt irrsinnig, wäre aber eventuell eine Erklärung.

Bei meiner Schwester entwickelt sich der Embryo schon sehr früh nicht weiter. Bei der ersten Fehlgeburt war der Embryo nur zwei Milimeter groß. Bei der zweiten meinte meine Schwester nur, dass es ähnlich war. Kann man bei einem derart kleinen Embryo überhaupt schon das Geschlecht besimmen? Also mir ist schon klar, dass da eine genetische Untersuchung gemacht werden muss, aber kann man das eben auch schon so früh machen. Sie hatte bei beiden Fehlgeburten eine Curettage. Ich kenne mich da nicht so genau aus, aber da ist ja auch genug anderes Gewebsmaterial dabei, oder?

Aber ich werde es meiner Schwester erzählen und sie kann ja ihren Frauenarzt dann danach fragen. Beide Fehlgeburten waren noch sehr früh, in etwa in der sechsten bis siebenten Schwangerschaftswoche. Sie meinte, ihr Frauenarzt hätte bis jetzt gemeint, dass sie eben Probleme beim der Einnistung hätte. Ist aber auch nur einmal so in den Raum gestellt worden. Und da es bei beiden eben etwa der gleiche Zeitpunkt war ist das nun auch nicht gerade die hochwissenschaftliche Diagnose, weil es ja offensichtlich ist.

Wenn sie nur ein Geschlecht austragen kann, dann wird ihr das zwar auch nicht wirklich weiterhelfen, aber ich glaube, dass es oft für die Psyche sehr gut sein kann, wenn man eine Erklärung für Fehlgeburten oder sonstigen Problemen hat. Auch wenn es an der Fehlgeburt selber wohl nichts ändert. Vielleicht hilft ihr dieser Gedanke oder diese Theorie auch bei den zukünftigen Entscheidungen, weil ich glaube, dass sich meine Schwester sehr ein Mädchen wünschen würde. Sie würde sich zwar sicher auch über einen Buben freuen, aber ich glaube, dass die Hoffnung auf ein Mädchen auch zumindest einen kleinen Faktor ausmacht, dass sie sich so sehr noch ein Kind wünscht.

Wobei das nicht falsch zu verstehen ist, sie liebt ihren Sohn über alles und hat auch kein Problem damit, dass er ein Bub ist. Wäre er ein Mädchen würde sie sich nun eben eher einen Buben wünschen. Sie hätte eben gerne zwei gegengeschlechtliche Kinder. Sollte es demnächst aber doch noch klappen werde ich aber berichten, welches Geschlecht es ist.

Bei meiner früheren Nachbarin ist es auch sehr früh weggegangen. Ich erinner mich sogar an eine Fehlgeburt, wo sie die Fehlgeburt aus der Toilette gefioscht hat um sie dann einzuschicken. Das war dann schon die xte Fehlgeburt und sie wußte schon, was sie zu machen hat.

Übrigens hat der Arzt damals zu ihr gesagt, wenn das Kind so früh abgeht, dann sollten sie es sofort wieder versuchen und sie bräuchte keine Wartezeit, wenn sie sich in der lage fühlt. So würde die Trauer um das verlorene Kind nicht so groß sein. Meine Frühere Nachbarin hatte im ersten "Versuchsjahr" 5 Fehlgeburten und im 2. "Versuchsjahr" auch. Im 3. "Versuchsjahr" hat sie dann ein kleines Christkind bekommen.

Wow! Das ist ja wirklich heftig und das sind wirklich viele Fehlgeburten, die man auch erst einmal verkraften muss, auch wenn man so früh natürlich noch keine direkte Beziehung oder so aufgebaut hat. Meine Schwester hatte bei beiden Malen eine Cürettage, demnach soll sie eben immer eine dreimonatige Pause machen. Zumindest hat ihr das der Frauenarzt so gesagt. Wenn das Kind so früh von alleine abgeht, dann muss man so eine Pause nicht einhalten.

Fehlgeburten sind immer furchtbar und auch schwer zu verkraften, egal wie stark sich die Person zeigt. Ich weiß das von mir selber und auch von einigen Bekannten. Eigentlich hört man gar nicht viel über Fehlgeburten, erst wenn man selber davon erzählt haben die anderen plötzlich auch einige gehabt. Zumindest viele. Gründe dafür sind oft nicht zu finden.

Ich selber hatte vor der Geburt meiner Tochter zwei Fehlgeburten, jeweils in der 10. Schwangerschaftswoche. Einen richtigen Grund hat man nicht gefunden, aber mein Frauenarzt meinte damals das es eventuell mit einer Gelbkörperschwäche zu tun hätte und so habe ich sofort bei Bekanntwerden der Schwangerschaft Gelbkörperhormone bekommen. Ob das der Grund war kann ich nicht sagen, zumindest halte ich jetzt meine kleine Maus in den Händen.

Ein weiterer Grund der es bei mir gewesen sein könnte, ist eine Schilddrüsenfehlfunktion. Also würde ich das mal überprüfen lassen. Bei mir wurde jetzt eine Fehlfunktion festgestellt und das könnte auch der Grund gewesen sein. Oft habe ich auch gehört dass irgendwas beim Kind nicht gepaßt hat und es deshalb zu einem Abbruch gekommen ist.

Die Meinungen wie schnell man nach einer Fehlgeburt wieder zu basteln beginnen soll sind von Arzt zu Arzt unterschiedlich. Mir wurde auch geraten 3 Monate zu warten und dann hat es wieder ein Jahr gedauert bis ich schwanger wurde, meiner Bekannten wurde geraten so schnell wie möglich wieder zu beginnen weil die Chance jetzt am höchsten ist. Und sie wurde wirklich sofort wieder schwanger und hat jetzt einen zwei Monate alten Sohn.