Schamgefühle für den eigenen Körper vorm Frauenarzt
Angst vorm Frauenarzt haben die viele, wenn nicht sogar die meisten Frauen, was auch verständlich ist. Aber in gewissen Situationen muss man sich überwinden, denn mit Krankheiten ist einfach nicht mehr zu scherzen. Eine Bekannte von mir hat seit einigen Tagen andauernde Unterleibsschmerzen und traut sich trotz alldem nicht, zum Frauenarzt zu gehen. Da sie erst 16 ist, hat sie das auch nie für nötig gehalten.
Ich habe versucht ihr gut zuzusprechen und sie davon zu überzeugen, dass der Besuch eines Frauenarztes wirklich nichts schlimmes ist, aber sie lässt sich nur schwer überzeugen. Hauptgrund scheint zu sein, dass sie sich sehr dafür schämt, dass ihre inneren Schamlippen größer sind, als die äußeren und daher etwas hervortreten. Sie selbst bezeichnet das als ekelig und schämt sich dafür.
Ich selbst erinnere mich noch gut daran, dass ich auch sehr große Angst vor meiner Frauenärztin hatte. Leider war ich schon gezwungen mit zwölf Jahren hinzugehen, weil ich meine Regel häufiger bekam, als sein dürfte. Wenn ich mich daran zurück erinnere, dann finde ich das im Nachhinein auch gar nicht mehr schlimm, denn so verliert man die Angst und später hatte ich auch keine Probleme mehr hinzugehen, als ich mir die Pille verschreiben lassen wollte.
Ich denke, dass eine Frauenärztin nichts ist, wovor man sich schämen sollte. Zuerst einmal betrachtet sie den Körper aus medizinischer und nicht aus ästhetischer Sicht und zweitens ist es auch nicht ungewöhnlich, dass bei Frauen die inneren Schamlippen etwas hervor treten, dass ist doch nichts peinliches. Bei all den Patienten, die eine solche Ärztin schon untersucht hat, wird sie das nicht als ekelig empfinden, sondern einfach daran gewöhnt sein.
Trotzdem bekommen heutzutage viele Jugendliche Komplexe, was ihren Körper angeht, was auch bei den ganzen Nacktfotos der Magermodels, die man heute so zu Gesicht bekommt, auch kein Wunder ist. Ich habe meiner Bekannten eine Frauenärtzin empfohlen, zu der auch ich gehe und ihr versucht die Angst auszureden, da ich überhaupt schon froh war, dass sie sich jemandem anvertraut hat und es nicht einfach für sich behalten hat. Mehr konnte ich auch nicht tun. Aber die Angst verloren, hat sie wohl nicht wirklich.
Ich werde sie im Laufe der Woche nochmals darauf ansprechen, aber langsam überlege ich mir tatsächlich, ob ich nicht ihrer Mutter Bescheid geben soll. Andauernde Unterleibsschmerzen könnten vielleicht auf eine Zyste oder eine Entzündung hin deuten und das sollte natürlich schon untersucht werden, auch wenn es etwas in Richtung Vertrauensbruch geht, wenn ich ihrer Mutter alles erzähle.
Wie würdet ihr vorgehen, würdet ihr der Mutter Bescheid geben? Wie habt ihr es geschafft, eure Angst vorm Frauenarzt zu überwinden und wie würdet ihr einem anderen Mut machen?
Hast Du ihr mal vorgeschlagen, Sie zum Frauenarzt zu begleiten? Ob Sie Dich dann mit in den Untersuchungsraum nimmt, ist dabei ja total zweitrangig und das sollte sie auch für sich entscheiden und Du natürlich für Dich, ob Du das mitmachen würdest. Aber ich meine, wenn man da mit einer Freundin hingeht, die halt auch auf einen wartet, ist es doch schon viel beruhigender, denke ich.
Wenn sich das Mädchen vor dem Frauenarzt so geniert, dann könnte man ihm ja vorschlagen, dass sie erst einmal zu ihrem Hausarzt geht, der sicher erst mal mit Unterhose untersucht, so dass im akuten Fall erst mal geholfen werden könnte. Wenn der nämlich nicht weiter helfen kann, dann kann er aber vielleicht wenigstens beschreiben, was für eine Untersuchung angesagt ist und wie diese durchgeführt wird. Gleiches könnte man aber auch direkt beim Gynäkologen erfragen und dadurch erst mal Angst nehmen.
Wenn die akute Erkrankung auskuriert ist, dann sollte man sich mal auf den Weg machen und eine Beratungsstelle aufsuchen, die dann auch mal erklärt, dass es durchaus nicht gerade selten ist, dass die inneren Schamlippen größer sind als die äußeren und dass das nicht ekeliges ist. Dort kann man auch nach einem Gynäkologen fragen, der in solchen Fragen besonders sensibel ist und im besten Fall auch viele jüngere Frauen und Mädchen betreut, die Sorgen also am besten kennt. Solche Beratungsstellen gibt es bei vielen Wohlfahrtsorganisationen und die können Jugendliche auch ohne Wissen und Begleitung der Eltern aufsuchen.
Mache dem Mädchen klar, dass sehr viele Frauen das gleiche "Problem " haben wie sie und diese Frauen sind auch zum Frauenarzt gegangen. Mache dem Mädchen klar, dass nicht jeder gleich aussieht und auch im Schamlippenbereich gibt es Unterschiede, die eben auch die Person ausmachen. So wie einer große Ohren hat, haben manche eben die inneren Schamlippen größer als die äußeren Schamlippen. Das ist etwas ganz normales und ich habe mal gelesen, dass es sogar mittlerweile in der Waage ist, was mehr verbreitet ist.
Biete dem Mädchen an mit ihr zusammen zum Arzt zu gehen oder sage der Mutter, dass sie zum Arzt sollte. Irgendwann wird es sowieso sein müssen. Spätestens dann, wenn sie die Pille braucht. Also kann sie auch jetzt dorthin. Ich hatte nie Angst vor dem Frauenarzt und ich habe es als etwas gesehen, was sein muss und sehe es auch heute noch so.
Ich musst auch schon sehr früh zum Frauenarzt, da ich Probleme hatte. Damals war ich vielleicht auch 11 oder 12 Jahre alt. Leider hatte mir meine Mutter vorher nicht erklärt, was dort gemacht würde und ich war doch recht ängstlich als die Untersuchung gemacht werden sollte. Ich musste damals zum Glück noch nicht auf den Untersuchungsstuhl, aber ich weiß noch, dass es fürchterlich weh getan hat. Danach hatte ich dann auch erstmal Angst vor dem Frauenarzt und bin nie wieder zu diesem Arzt gegangen. Ich musste ja trotzdem dann irgendwann wieder zum Frauenarzt und habe mir dann eine Ärztin ausgesucht. Diese war sehr nett und hat sich wirklich Zeit genommen. Dies ließ dann auch irgendwann meine Angst verschwinden. Anfangs habe ich mir dann auch immer jemanden als Begleitung mitgenommen. Und mittlerweile, gehe ich sogar alleine dorthin und es macht mir nicht mehr so viel aus. Etwas Aufregung ist dann ja auch normal, aber ich habe keine Angst mehr.
Du solltest deiner Freundin erklären, dass Frauenärzte jeden Tage viele verschieden Frauen sehen und sie sich dort für nichts schämen muss. Der Arzt wird nicht darauf achten, ob sie große oder kleine Schamlippen hat. Es sei denn, dass dies gesundheitlich eine Rolle spielt. Es kann auch gut sein, dass der Frauenarzt nur Ultraschall auf dem Bauch macht und so schon die Ursache für die Unterleibsschmerzen feststellen kann. Biete deiner Freundin doch an, dass du sie zu dem Termin begleitest. Je öfter sie dann zum Frauenarzt geht, desto weniger wird dann auch die Angst davor werden.
Ich selber habe keine Angst vor dem Frauenarzt und hatte diese auch noch nie, obwohl ich noch nicht so lang hing. Natürlich kenn ich es auch, dass es sich etwas unangenehm anfühlt, wenn man dort auf dem Stuhl liegt, aber das ist ok und es dauert ja auch nicht lang.
Bei deiner Bekannten ist es natürlich schwierig, wenn sie sich wegen ihrem Körper schämt und Angst hat ihn anderen zu zeigen. Dennoch sollten doch die Schmerzen und eventuelle Risiken Grund genug sein, diese Angst zu überwinden. Ich denke ich würde ihr versuchen zu erklären, dass der Frauenarzt jeden Tag x Schambereiche zu Gesicht bekommt und wahrscheinlich auch schon diverse "Arten" kennen, sodass der Arzt das ganze einfach nur professionell sieht, bzw wie du geschrieben hast, eher aus medizinischer Sicht betrachtet. Die Mutter würde ich wohl erstmal ausser Acht lassen, sondern ihr auch anbieten, dass du sie begleitest. Vielleicht ist ihr das weniger unangenehm, als wenn die Mutter eingeweiht ist und mitkommt. Vielleicht kann sie ja auch erstmal bei deiner Frauenärztin einen Gesprächstermin ausmachen, ohne direkt auf den Stuhl müssen? Dann kenn sie schonmal die Praxis, die Ärztin und gewinnt vielleicht etwas mehr Vertrauen und Mut. Wenn all das nicht hilft und sie sich weiterhin weigert, würde ich notfalls aber auch nochmal drüber nachdenken, mit der Mutter zu sprechen. Immerhin geht es um die Gesundheit.
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