Kind ins Bett bringen

Wie handhabt ihr das mit euren Kleinkindern und dem zu Bett gehen? Ich bin ja für die Methode, Einschlafritual und dann aus dem Zimmer gehen. Mein Freund hingegen praktiziert derzeit die Methode beim Kind bleiben bis es einschläft. Er möchte am liebsten das ich das auch mache, aber ich möchte das nicht, denn ich halte das nicht für sinnvoll.

Derzeit lasse ich ihn machen, da durch die Weihnachtszeit und die ganze Aufregung ich einfach denke das sie ein wenig aufgekratzt ist und es in Ordnung ist. Deshalb bringt mein Freund sie derzeit auch ins Bett, sobald im Januar wieder Ruhe eingekehrt ist möchte ich dann wieder ganz normal das ins Bett gehen praktizieren. Da werde ich das dann wieder übernehmen und hoffen das Papas "Verwöhnen" schnell abgelegt wird.

Wie handhabt ihr das mit euren Kindern? Bleibt ihr bei ihnen sitzen, geht ihr raus, kennt ihr diese Zeiten in denen es durch z.B. Weihnachten alles etwas anders ist?

Ich denke, dass es auch ein wenig auf das Kind ankommt, wie es mit der Zubettgehsituation umgeht. Mein Bruder hat zwei Kinder. Der große ist nun 4 Jahre alt und braucht noch immer viel Zuwendung beim Schlafengehen. Er schläft zwar in seinem Bett ein, wobei entweder mein Bruder oder meine Schwägerin auch dabei sind und warten bis er einschläft. Das machen sie meistens mit Geschichten erzählen oder dergleichen. In der Nacht kommt er dann aber noch immer täglich zu ihnen gewandert.

Meine Nichte ist 1,5 Jahre alt und seitdem sie 10 Monate alt ist schläft sie alleine in ihrem Gitterbett ein. Für meine Schwägerin wäre es in Ordnung gewesen, wenn sie noch im Elternschlafzimmer ist, aber die Kleine hat es eines Tages selber gezeigt, dass sie ins Gitterbett will. Dort bekommt sie dann ein Buch indem sie noch ein wenig herumblättert und meine Schwägerin oder mein Bruder lesen ihr eben auch noch vor oder erzählen ihr eine Geschichte. Dabei schläft sie aber nicht ein, sondern schläft dann alleine ein.

Es ist also ganz unterschiedlich. Mein Sohn ist zwei Jahre alt und schläft nicht alleine ein. Es stört mich aber auch nicht. Mir selber ist ein gemeinsames Abendritual sehr wichtig. Da lesen wir noch gemeinsam ein Buch, dann kuscheln wir zusammen und ich lasse mit ihm gemeinsam den Tag Revue passieren oder erzähle ihm eine Geschichte und dabei schläft er dann ein.

Ich persönlich könnte es mir also nicht vorstellen, dass mein Sohn alleine schlafen geht, aber es kommt eben auch auf das Kind und deine Vorstellungen an. Wenn dein Freund gerne das Abendritual übernehmen möchte würde ich ihn das machen lassen. Ich glaube nicht, dass dein Kind dadurch verwöhnt wird.

Ich bin schon der Ansicht, das Weihnachten oder ähnliche Feiertage etwas besonderes sind. Allerdings sollte man, finde ich persönlich, gerade bei Kleinkindern, an gewissen Ritualen festhalten.

Bei meinem Sohn habe ich erst in den letzten zwei Jahren die Zügel ein wenig lockerer gelassen. Davor war er auch an Weihnachten und Sylvester pünktlich um 19 Uhr im Bett. Selbstverständlich hatten wir sowohl Phasen, wo eine Gesichte bis zum Einschlafen vorgelesen wurde, oder aber unser Kind sich auch einfach mit in den Schlaf geschrieen hat. Die Mutter weiß ja eigentlich in diesem Moment instinktiv, ob ihr Kind etwas Ernstes hat, oder ob es einfach nur überdreht ist. Manchmal brauchen die Kinder einfach so eine Schreiphase.

Hineinreden lassen, habe ich mir da nur sehr ungerne. Ich habe sowohl bei den Großeltern, wenn sie denn mal auf die Kinder aufgepaßt haben, als auch bei meinem Mann immer darauf geachtet, dass sich die Abweichungen im Rahmen hielten. Wenn das nicht klappte, habe ich mich halt alleine um meinen Sohn gekümmert.

Mittlerweile ist er 7 Jahre alt, geht ziemlich gut ins Bett mit seiner Gutenachtgeschichte und schläft auch in 90 % der Nächte durch. Auch wenn mal ein Abend etwas länger gewesen ist, geht er doch am nächsten oder übernächsten, anstandslos wieder normal ins Bett. Aber das halt auch erst sein er ca. 6 Jahre alt ist.

Mein Mann, welche immer etwas nachgiebiger war, hat übrigens teilweise richtig Probleme, ihn ohne "Verwöhnprogramm" ins Bett zu bringen. Da versucht mein Sohn meist noch ein bischen Zeit zu gewinnen. Bei mir weiß er, dass er damit meist keinen Erfolg hat.

Also ich finde zwar auch, das gerade Feiertage was besonderes sind, dennoch haben wir alles so gemacht, wie wir es immer machen, denn ich finde eine gewissen Routine sehr wichtig, vor allem bei Kleinkindern. Unser Sohn ( 22 Monate) durfte nur etwas länger als sonst wach bleiben. In der Regel geht er zwischen 18 Uhr und 19 Uhr ins Bett. Wir baden ihn jeden 2. Abend vor dem zu Bett gehen und ansonsten brauch ich nur zu ihm sagen " möchtest du Heia machen" und schon steht mein Sohn vor dem bett, das macht er genauso um 12 Uhr mittags wenn er denn dann 2 Std. schläft. Bevor ich jedoch meinen Sohn in das Bett schicke, schauen wir uns noch ein Buch an. Es muss aber jeden Abend das gleich Buch sein, es handelt um Kuscheltiere , die auch ins Bett gehen. Wenn in dem Buch jeder schläft, ist mein Sohn auch bereit zu schlafen.

Wir haben das sofort schon ab dem 5. Monat gemacht, das wir immer ein Buch gucken oder aber vor dem zu bett gehen schlafen, so haben wie sehr schnell eine Regelmäßigkeit da rein bekommen und es klappt noch heute super. Sogar ist über die letzten 6 Wochen der "Nachtschreck" meines Sohnes besser geworden und er schläft in der Nacht besser und endlich schaltet sein Gehirn die Schlafphasen besser. Was aber ganz wichtig ist, ist ja auch das die Eltern an einem Strang ziehen und zusammen arbeiten. Du schilderst ja , das ihr nicht ganz der gleichen Meinung seid und ich finde da solltet ihr auf jeden Fall nochmal drüber reden. Wenn das Kind bisher auch eingeschlafen ist ohne das ein Elternteil wartet bis es einschläft, dann würde ich das erst gar nicht einführen.