Die Menschheit wird immer gefräßiger

vom 06.04.2010, 19:41 Uhr

US-Forscher haben durch den Vergleich von 50 Gemälden, die Das letzte Abendmahl zeigen nachgewiesen, dass die Menschheit immer mehr isst, wenn man denn die Portionsgröße des letzten Jahrtausends auf den Gemälden für diese Feststellung heranzieht. Das Motiv des letzten Abendmahles wurden deswegen gewählt, weil kein anderes Motiv häufiger gemalt wurde.

Das erstaunliche Ergebnis der Untersuchungen: die Größe der Teller nahm um stattliche 66 Prozent zu, die Größe der Portionen um 69 Prozent, die Größe der Brotlaibe immerhin noch um 23 Prozent. Nun fragt sich der Laie natürlich, wie man diese Steigerung feststellen konnte. Recht einfach: um alles maßstabsgerecht zu erfassen, setzten die Wissenschaftler die Daten von Tellern, Portionen sowie Brot ins Verhältnis zur Größe des Kopfes des jeweiligen Jüngers. Wenn man nun davon ausgeht, dass die Meister das Leben zu ihrer Zeit auch im letzten Abendmahl reflektieren, dann lässt sich eindeutig feststellen, dass die Portionen immer größer werden.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Irgendwie ist das doch total logisch. Klar, dass die Menschen früher nicht so viel zu essen hatten. Durch Industrialisierung und so weiter gab es dann mehr zu essen und außerdem waren die Menschen ja auch größer geworden. Ich denke, so viel gefräßiger sind wir gar nicht, wenn man bedenkt, dass ja nicht nur die Teller-, sondern auch die Körpergröße um Einiges angestiegen ist. Heute ist man doch bestimmt um die 30 Zentimeter größer als damals. Folglich muss man auch mehr essen.

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» microonde » Beiträge: 231 » Talkpoints: 0,30 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Genau dem muss ich auch zustimmen. Man muss das ganze auch in Relation sehen. Früher hatten die Menschen noch nicht so viel zu essen und auch die Entwicklung war natürlich noch nicht so fortgeschritten wie heute. Der beste Vergleich dafür sind ja auch "ärmere" Länder wie zum Beispiel viele in Afrika, dort sind die Menschen auch nicht gerade die Breitesten, was wohl unter anderem auch an der Entwicklung liegt. Von denen hat nicht jeder fließend Wasser und Strom so wie wir.

Traurig hingegen ist dann wiederum der Blick in die Zukunft. Wie soll das Ganze denn dann in mehreren Hundert Jahren aussehen mit uns? Werden wirklich "alle" Menschen gefräßiger, oder ist das nur auf einen bestimmten Personenkreis bezogen? Darüber sollte man sich natürlich auch im Klaren sein.

» Potti » Beiträge: 6 » Talkpoints: 3,36 »



Überlegt doch mal, vor noch einigen Jahren haben wir Deutschen uns über die fetten Amerikaner lustig gemacht :lol: und konnten nicht verstehen wie es sein kann, dass so viele Menschen so dick werden können. Jetzt, gute 5 Jahre später, ist Deutschland das zweit fetteste Land der Erde, nach uns kommen noch die Briten und dann glaube ich eine ganze Menge Sand.

Wie kann sowas sein? McDonalds, Burger King und die anderen Fast Food Restaurants gibt es doch schon viel länger!

» TerrorZicke » Beiträge: 7 » Talkpoints: 4,18 »



Das hängt einerseits bestimmt damit zusammen, dass die Menschheit heute ja mehr zu essen hat als damals. In unseren europäischen Ländern gibt es ja die breite Mittelschicht, von der die meisten genug zu essen haben. Das war damals sicher anders.

Außerdem nimmt der Körper, was er kriegen kann. In der Steinzeit blieben auf den "Tellern" bestimmt keine Essensreste liegen. Und da wir heutzutage nun mal die Technik haben, soviele Lebensmittel zu bekommen wie wir brauchen, essen wir halt mehr.

» JanS » Beiträge: 8 » Talkpoints: 2,41 »


Ich möchte erst einmal meinen Vorrednern zustimmen. Es ist richtig, dass heutzutage einfach genug zu essen für die Mittelschicht vorhanden ist und dass auch auf diese zusätzlichen Ressourcen zurück gegriffen wird. Das war schlichtweg nicht immer möglich, da die Wirtschaft einfach nicht so florierte wie heute (auch wenn wir heute einmal mehr eine 'Weltwirtschaftskrise' haben).

Fragwürdig finde ich diese Studie, von der oben berichtet wird. Es ist eine äußerst merkwürdige und nicht wirklich wissenschaftlich begründete Untersuchung, die aufgrund der Wandlung des Zeichensstiles darauf schließt, dass Menschen "gefräßiger" werden. Ich kann hier wirklich nicht nachvollziehen, wie Forscher auf die Durchführung einer solchen Studie kommen und bin fast schon wieder verleitet, das als "Typisch Amerikaner" abzustempeln.

» Goldenboss » Beiträge: 396 » Talkpoints: -6,87 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Natürlich ist heute genug zu essen da und es wird auch gegessen. Wenn ich darüber nachdenke und sehe die alten Römer vor mir zur Zeit der Cäsaren, da frönte man wirklich der Völlerei.

Betrachte ich nun ein Bild der modernen Zeit, zum Beispiel Andy Warhols "Das letzte Abendmahl", kann ich den Forschern so nicht zustimmen. Mag sich die Größe der Teller und Becher geändert haben, das heißt noch lange nicht, das diese bis zum Rand vollgepackt werden mit Essen jeglicher Art. Das kann doch keiner herunterschlingen. Die jeweilige Mode hat auch schon aus kleineren, runden Tellern große viereckige gemacht. Es sieht oft auch besser aus, wenn eine normale Portion noch etwas vom Porzellanteller übrig lässt. Das Auge isst mit.

Interessant wäre zu erfahren, von welchen Künstlern die Bilder miteinander verglichen und gemessen wurden. Im Laufe der Jahre hat sich alles gewandelt in der Malerei: die Farbe, die Größe der Figuren und Gegenstände und eigentlich der ganze Malstil. So etwas kann meiner Meinung nach nicht miteinander verglichen werden, um festzustellen, dass die Menschen von heute mehr essen. Sie essen vielleicht besser, aber nicht unbedingt mehr.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



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