Balkon als Hundeklo mißbraucht

Ihr glaubt es nicht, was mir von einer Nachbarin erzählt wurde. Da ich die schräg gegenüber wohnende Nachbarin seit ein paar Tagen erstmals wieder sah, allerdings ohne ihren süßen, kleinen Hund, habe ich mich nach ihm erkundigt. Sie meinte, die jetzige Witterung käme ihr total gelegen und den vielen Schnee fand sie wunderbar.Ihr Balkon sei so hoch zugeschneit, dass ihr Hund seine Notdurft nun dort im Schnee verrichten könne. Er suche sich immer die hinterste Ecke aus. Sie brauche bei dem Wetter nicht mehrmals mit ihm gassigehen, das fand sie gut.

Was meint Ihr dazu? Ist das gut für den Hund? Er hat ja momentan kaum Bewegung und kann sich nur in der Wohnung austoben. Ich selbst habe keinen Hund. Aber mein Neffe geht jeden Tag mehrmals mit seinem Hund raus.

Natürlich ist das für einen Hund nicht gut und die Dame wird sich in einigen Wochen dumm umgucken. Denn, wie soll der Hund verstehen, dass er den Balkon nur bei Schneefall als Toilette benutzen darf? Er hat bereits seine Marke gesetzt und vor allem musste er sich überwinden. Ein normaler, gesunder Hund, der Blase und Darm komplett unter Kontrolle hat (nicht wie ein Welpe, der erst trainieren muss), verrichtet sein Geschäft nicht in seinem Heim. Der arme Kerl wird dann also so lange ausgehalten haben müssen, bis er nicht mehr konnte. Daher und wohl auch aus Angst vor Konsequenzen wird er sich wohl auch immer die hinterste Ecke aussuchen. Ich finde es furchtbar.

Was das Austoben angeht bezweifel ich, dass die Wohnung dafür reicht. Auch der kleinste Hund rast wie vom Teufel gejagt los. Dafür wird in einer eingerichteten Wohnung kaum Platz sein. Und auch der Flur wird wohl nicht einige Meter lang sein. Hinzu kommt ja noch, dass Hunden der soziale Kontakt zu Artgenossen gut tut und auch sicherlich fehlen wird. Kein Schnuppern draußen und Nachrichten (Ich war hier) da lassen. Schade, dass der Hund die Faulheit seiner Besitzerin ausbaden muss.

Bei uns hat es so sehr geschneit und gestürmt, dass die Feldwege im unbebauten Gebiet teilweise kniehoch mit Schnee bedeckt waren und hier und da auch noch sind. Da hilft nur passendes Schuhwerk sowie Thermohose an und ab durch die Massen kämpfen. Das schadet den Hunden auch nicht. Mein Hund sackt die ersten Meter bis zum Bauch ab (große Fläche stoppt) und robbt dann zielsicher auf die festen Wege, die entweder schon platt getrampelt sind oder wo es nicht ganz so tief ist, zu. Er findet auch immer ein Plätzchen zum Hinhocken. Auch das kann also kein Argument sein, nicht mehr nach draußen zu gehen.

Ich habe selbst einen kleinen Hund, der bei diesen Wetterverhältnissen einige Probleme hat. Ich gehe trotzdem mit ihm Gassi. Teils fällt der Gang dann etwas kürzer aus, weil wir einfach nicht gegen die Schneemassen ankommen, aber raus geht es trotzdem. Ich käme gar nicht auf die Idee, meinen Hund auf dem Balkon machen zu lassen. Unser Hund kann zwischendurch auch mal in den Garten, wenn er sich dann dort erleichtert, mache ich das Häufchen weg.

Natürlich ist es nicht gut, wenn der Hund nur auf den Balkon kommt, um dort sein Geschäft zu verrichten. Er braucht schließlich Bewegung und dabei spielt es auch keine Rolle, ob der Hund klein oder groß ist. Und ich denke auch, dass der Hund sich dann beibehalten wird, auf dem Balkon seine Geschäfte zu machen. Er kann ja nicht unterscheiden, ob er das nur im Winter machen darf.

Das ist ja eklig. Verräumt die gute Dame dann wenigstens hinterher die Notdurft ihres Hundes oder liegen da nun Berge auf ihrem Balkon? Außerdem braucht ein Hund seinen Auslauf, egal ob nun Schnee liegt oder nicht. Sicherlich findet sich in jeder Stadt oder in jedem Dorf ein Fleckchen an dem weniger Schnee liegt, sodass man mit dem Hund auch bei den jetzigen Wetterverhältnissen nach draußen gehen kann. Frische Luft schadet auch einem Hund nicht.