Weihnachtspräsent für Post, Müllabfuhr und Co

Ich stelle eigentlich jedes Jahr, zu Weihnachten, eine kleine Tüte breit. Darin befindet sich dann eine kleine Flasche Sekt, ein paar selbstgebackene Plätzchen und noch etwas Schokolade. Ich verschenke es als Dankeschön dafür, dass mir die Post jedes Jahr Päckchen und Pakete bringt. Natürlich auch, um dem Boten eine Freude zu machen.

Dann habe ich heute einen Bericht im Fernsehen gesehen, was man wem zu Weihnachten schenken darf und wer überhaupt etwas annehmen darf und wie viel. Eine Kindergärtnerin wurde bei einer Familie zum Essen eingeladen. Dies bekam dann aber die Stadt mit und verbot dies, da die Kindergärtnerin schließlich im öffentlichen Dienst sei. Kindergärtnerinnen dürfen nur Dinge im Wert von bis zu ca. 15 Euro annehmen. Allerdings auch nur materielle Sachen wie Plätzchen oder Schokolade. Sie dürfen kein Bargeld annehmen. Anders sieht es bei der Post und anderen Paketdiensten aus. Die Post darf auch Bargeld und auch höhere Summen bis zu 25 Euro annehmen. Allerdings würde da auch etwas im Wert von 10 bis 15 Euro ausreichend sein.

Wenn ich überlege, welchen Wert mein Tütchen hat, dann bin ich wohl noch unter 10 Euro. Allerdings zählt für mich ja auch die Geste und nicht der Wert. Ich käme gar nicht auf die Idee, einfach etwas Bargeld für die Post in einem Umschlag zu deponieren. Das erscheint mir viel zu unpersönlich.

Die Post darf Bargeld bis zu 25 Euro annehmen. Aber so wie sie das im Bericht gesagt haben, darf ein Postbote Bargeld im Gesamtwert von 25 Euro annehmen. Also wenn 10 Leute 2,50 Euro geben, dann hat der Postbote schon genug bekommen und er darf nichts mehr annehmen. Ich gehe mal davon aus, dass jeder 5. Kunde vielleicht was dem Postboten schenkt. Wenn er 500 Kunden hat und 100 Geschenke a´10 Euro bekommen würde, dann wäre das ja ein tolles Weihnachtsgeld. Und der Postbote fährt bestimmt mehr Haushalte an als 500.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht einsehe etwas dem Postboten zu schenken, was einen derart hohen Wert hat und deswegen denke ich, wenn überhaupt, dass eine Tüte Kekse ausreichend ist. Wenn jeder 5. Kunde nur was im Wert von 1-2 Euro gibt, geht der Postbote auch noch reich beschenkt ins Weihnachtsfest.

Was mit der Kindergärtnerin war, fand ich auch ziemlich übertrieben. Erstmal hat ein Abendessen im Kreise einer Familie meist keinen höheren Wert als 15 Euro. Dass die Erzieherin da nicht hingehen durfte finde ich schon an den Haaren herbeigezogen. Und ein Abendessen sind ja auch materielle Sachen. Sie bekam ja kein Bargeld.

Ehrlich gesagt sehe ich da keinen tieferen Sinn da etwas zu schenken. Erstens sehe ich meine Briefträgerin so gut wie nie und die Paketboten sind nicht ständig auf den selben Routen, so das man da immer andere Gesichter hat. Einzig, wenn ich wirklich mal was sehr schweres bekommen würde und der gute Mann es mir bis in die Wohnung bringt, wäre das ein Trinkgeld wert.

Ansonsten machen diese Leute einfach nur ihren Job und erhalten dafür jedem Monat ihr Gehalt. Sonst müsste man ja sämtliche Menschen beschenken, die einem eine Dienstleistung erbringen. Und das würde dann doch irgendwo zu weit führen.

Hallo,

ich sehe ebenfalls keinen Sinn darin, dem Postboten oder der Müllabfuhr ein Trinkgeld zu geben. ich meine die machen ihren Job und werden dafür bezahlt. Mir gibt ja auch keiner Trinkgeld, weil ich ja schon meinen Lohn bekomme. Wenn sich allerdings der Postbote zu Fuß jeden Tag den Berg hoch schlägt, durch Eis und Schnee, obwohl er das nicht müsste, dann denke ich wäre ein Trinkgeld angemessen.

Wo bitte arbeiten diese Dienstleister denn an Feiertagen? Also bei uns und auch da wo ich früher gewohnt habe, sind Post und Abfallentsorgung nie an gesetzlichen Feiertagen unterwegs gewesen.

Und selbst wenn sie das müssten, dann würde es ihnen entsprechend vom Arbeitgeber vergütet werden, da es für Feiertagsarbeit auch zuschläge gibt, welche gesetzliche vorgeschrieben sind.