Verwendung von Fischinnereien

vom 20.12.2010, 08:38 Uhr

Hallo,

von Rindern,Schweinen und von Wild kennt man es ja das auch die Innereien zum Beispiel für die Wurstherstellung genutzt werden. Wie ist das bei den Innereien von Fischen? Sind die Innereien nicht verwendbar, oder werden aus ihnen auch noch Lebensmittel gemacht? Oder sind die Innereien zu sehr von Parasiten belagert, sodass die Innereien nicht mehr zu gebrauchen sind?

» 1337 » Beiträge: 692 » Talkpoints: 7,29 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich kenne eigentlich nur die Verwendung von den Fischeiern, dem Rogen und dem Milchner, der männlichen Heringe. Früher hat man bei eingelegten Salzheringen auch noch den Rogen und Milcher mit eingelegt und diesen dann mit den Heringen serviert. Aber seit Jahren habe ich keinen Milchner mehr zu kaufen gesehen.

Rogen selber kennt man natürlich auch noch als Kaviar. Die anderen Innereien werden wohl wirklich nicht benutzt, weil sie entweder zu klein sind, oder aber zu viele Parasiten aufweisen. Dorschleber wird allerdings auch noch zu Lebertran verarbeitet. Die ist aber auch etwas größer und so lohnt es sich sie zu entfernen und zu verarbeiten.

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» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Dorschleber kann man auch als "Delikatesse" in kleinen Dosen kaufen. Das Zeug ist aber ganz schön ölig, und schmeckt wirklich nach Lebertran. Es gibt aber durchaus Leute, die das gerne essen.

Fischnieren, zumindest von den heimischen und mittelgroßen Süßwasserfischen (z. B. Forellen) sind längs der Wirbelsäule wie zwei kleine Streifen festgewachsen. Man kann sie zwar rauskratzen, man erhält aber nur eine blutige, nicht wirklich verwertbare Pampe.

Die Leber von Süßwasserfischen ist normalerweise ziemlich klein. An das Herz kommt man auch nicht wirklich so richtig ran, nach dem Abstechen der Fische beim selbstangeln bleibt nicht wirklich viel davon übrig. Das anteilig meiste ist Gedärm. Aber ob man die als Wursthaut verwenden kann, wage ich zu bezweifeln, weil das ganz schön dünne Würstchen würden. Einzig die Schwimmblase hat man früher wohl als Kondom verwendet, da es sich hier um eine luftdichte und dünne Haut handelt.

In der Industrie werden die Innereien vermutlich wie die Gräten und die Köpfe zu Fischmehl verarbeitet und landen damit im Katzenfutter. Aber wirklich appetitlich sind die Innereien nicht. Fisch aus Fischereien, die von Parasiten befallen sind, würde ich nicht so gerne essen wollen. Wenn die Fische gut gehalten werden, haben sie normalerweise nicht in breitem Ausmaß Parasiten.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich habe früher bei der Bundesforschungsanstalt für Fischerei gearbeitet und dabei auch Fische auf Parasitenbefall untersucht. Es kommt bei frei lebenden Fischen nicht auf die Haltung (geht ja auch garnicht, da frei lebend) an.

Sondern auf die Umgebung, wo sie aufwachsen und was sie zu sich nehmen und da haben wir eben auch festgestellt, dass es bestimmte Gebiete gibt, in denen der Fisch mehr mit Parasiten befallen ist. Für diese Gebiete wurden dann auch die Ratschläge rausgegeben, für die Fangflotten, nur die Filet, sogar ohne Bauchlappen zu verwenden, weil die Innereien und damit der Bauchlappen zu sehr befallen waren.

Da ist es natürlich klar, dass dann die Innereien nicht weiter verarbeitet werden, jedenfalls nicht für den Menschen. Die Abfälle und damit die Innereien werden aber zu Fischmehl verarbeitet und dann verfüttert.

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» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



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