Ein Tier nach dem Tod durch ein anderes ersetzen?

vom 28.10.2010, 13:58 Uhr

Ich glaube nicht, dass es für ein verstorbenes Tier einen Ersatz gibt. Wenn man Halter eines Haustieres ist, dann liebt man dieses Geschöpf fast wie sein eigenes Kind (um es übertrieben auszudrücken, aber auf einige wird es wohl zutreffen). Man pflegt es, füttert es und kuschelt mit ihm, sodass sich eine Beziehung zwischen Besitzer und Tier entwickelt, welche nicht einfach ersetzt werden kann.

Tiere haben doch auch ihre Eigenarten, die ihnen schon einen gewissen Charakter geben. Während eine Katze sehr gerne kuschelt und oft schläft, ist die andere sehr aktiv und spielt viel lieber. Wie soll also die eine durch die andere ersetzt werden?

Ich denke, dass Menschen sich ein neues Haustier kaufen, weil sie so gute Erfahrungen mit ihrem alten gemacht haben. Sie werden ihren ersten Liebling aber dadurch nicht vergessen. Es ist doch schön, wenn man sich dazu entscheidet auch nach dem Tod eines Tieres, sich noch ein zweites zuzulegen. Das beweist nur, dass die Person Tiere liebt und gerne eines im Haushalt hat um sich darum zu kümmern.

Es gibt ja auch Leute, die sich nach dem Tod ihres Partners einen neuen suchen, weil sie erstens nicht gerne alleine sind und zweitens gerne Liebe geben und erhalten. Das darf ihnen keiner zum Vorwurf machen, denn wer ist schon gern einsam?

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» VanaVanille » Beiträge: 408 » Talkpoints: 0,12 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich bin auch der Meinung, dass es für ein verstorbenes Tier keinen Ersatz gibt. Ich wäre mir aber auch nicht sicher, ob wirklich jede "Neuanschaffung" ein Ersatz ist oder ob einfach ein Platz frei ist der neu besetzt werden kann, um damit einem anderen Tier, welches vielleicht im Tierheim sitzt ein schöneres Leben zu bereiten. Das kann ich schon verstehen und warum sollte man erstmal viel Zeit dafür verlieren? Wenn man doch weiß, dass man die Kapazität hat um Tieren ein schönes zu Hause zu bieten dann finde ich es auch sehr gut, wenn man diese nutzt. Die Tiere danken es einem.

Wenn man allerdings gleich wieder zum erstbesten Züchter läuft, um ein möglichst gleich aussehendes Tier zu kaufen, finde ich das auch nicht gut. Das wäre dann wirklich ein Ersatz für das verstorbene Tier und das finde ich sehr bedenklich.

» Someone » Beiträge: 201 » Talkpoints: 5,77 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Den Gedanken, dass das Tier nur ein Ersatz wäre, finde ich richtig. Ich bin auch der Meinung, dass man sich bei der Anschaffung eines neuen Tieres ein wenig warten sollte. Nur um über den Schmerz eines Verlustes hinweg zukommen ist meiner Meinung nach dem Tier gegenüber nicht fair. Es wird es zwar nicht verstehen oder merken, dass es nur ein Ersatz war, aber es wird ja wohl doch immer in den Köpfen der Besitzer rumgeistern. Man wird wohl immer an das verstorbende Tier denken müssen, da man weiß, dass man sich das neue nur angeschafft hat um den Schmerz des Verlustes zu lindern.

Wir haben mittlerweile auch schon 3 Hunde gehabt. Den ersten Hund hatte meine Mutter schon seit 16 Jahren als er starb. Also damals schon vor meiner Geburt. Als dieser Hund starb, war meine Mutter wirklich sehr traurig. Jeder hat ihr geraten, sich einen neuen Hund anzuschaffen um über den Schmerz hinweg zukommen. Meine Mutter wollte jedoch nicht, da sie meinte, dass dieser Hund ein vollwertiges Familienmitglied gewesen wäre und sie ihren Opa ja auch nicht einfach austauschen könnte. Diese Ansicht fand und finde ich noch heute lobenswert. Nach einer gewissen Zeit der Trauer haben wir uns dann einen 2. Hund angeschafft, da meine Mutter gerne wieder einen Hund haben wollte. Diesen haben wir sogar noch heute. Vor 10 Jahren haben wir ihm, damit er nicht so alleine ist, dann einen Spielgefährten gekauft. Dieser verstarb leider vor 2 Jahren und wurde seitdem nicht ersetzt. Wir sind der Meinung, dass wir den Hund nicht ersetzen sollten und wir ihn immer so in Erinnerung behalten wie er war und diese Erinnerung nicht mit der eines neuen Hundes überspielen.

» Unfug » Beiträge: 305 » Talkpoints: 4,14 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Für mich wäre es ganz schrecklich, wenn jetzt zum Beispiel mein Hund sterben würde. Ich hänge sehr an meinen Tieren und es wäre ein sehr großer Verlust für mich. Sie sind täglich um mich und würden eine große Lücke hinter lassen. Dennoch wüsste ich nicht, ob ich mir gleich nach dem Tod, eines meiner Tiere, ein neues Tier holen würde. Ein bisschen Trauerzeit sollte doch sein. Aber ich kann auch verstehen, wenn man diese Lücke wieder füllen möchte. Ein neues Tier lenkt etwas vom Verlust des Alten ab. Es bringt einen auf andere Gedanken.

Ich könnte mir ein Leben ohne Hund nicht mehr vorstellen. Daher gäbe es mit Sicherheit wieder einen Hund und vielleicht sogar die selbe Rasse. Die Frage ist nur, wann es dann einen neuen Vierbeiner geben würde. Ich denke, dass es automatisch passiert, dass man das neue Tier mit dem verstorbenen vergleicht. Oftmals passiert das ja auch völlig unbewusst. Man denkt sich eben nichts böses dabei. Aber kann ein verstorbenes Tier überhaupt ersetzt werden? Jedes Tier ist doch einzigartig und so nie wieder zu bekommen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Man sollte nicht von sich auf andere Leute schließen. Nur weil man selber so gestrickt ist, müssen es andere nicht auch sein. Zu behaupten, dass man sein Tier nicht geliebt haben kann, wenn man schon nach wenigen Wochen ein anderes kauft, ist für mich auch überheblich. Wer bestimmt denn wie lange man um ein geliebtes Tier trauern muss? Warum darf der, der sein Tier nicht so sehr vermenschlicht, den Tod nicht schneller akzeptieren? Das heißt ja nicht, dass man dann auch so schnell über den Verlust hinweg ist.

Für mich spielt es keine Rolle ob jemand 2 Wochen oder 2 Monate mit der Neuanschaffung wartet. Wenn das Tier als Ersatz oder Lückenfüller gekauft wurde, wird es das auch dann sein, wenn es erst nach 6 Monaten gekauft wurde. Die Dauer sagt absolut nichts aus. Und selbst wenn man sich für dieselbe Rasse entscheidet, hat das nichts damit zu tun, dass man einen Ersatz braucht. Um es mal überspitzt zu sagen: Wenn man vorher einen Yorkie hatte und mit der Rasse gute Erfahrung gemacht hat, weil sie zu einem passt, wird man sich danach kaum einen Malinois kaufen.

Dass man die Tiere vergleicht bzw Ähnlichkeiten erwähnt, heißt nicht, dass man am liebsten wieder ein Tier mit denselben Eigenschaften wie davor haben möchte. Wobei man doch gestehen muss, dass man das auch mit lebenden Tieren macht. Da fallen einem auch die Unterschiede in Verhalten und Charakter auf und man spricht offen darüber. Warum also nicht auch Vergleiche zwischen toten und lebenden Tieren ziehen? Warum sollte das verboten oder gar ein Zeichen dafür sein, dass dieses Tier nur ein Lückenfüller ist?

Ich würde auch am liebsten ein ganzes Rudel Hunde halten aber das geht nicht, da ich weder die Zeit noch den Platz dafür habe. So ist für mich klar, dass immer wieder ein neuer Hund folgen wird. Keiner der Hunde ist da ein Ersatz für das verstorbene Tier. Man weiß doch schon mit dem Einzug des Tieres, wie hoch die Lebenserwartung ist. Ich nehme alte Hunde auf und wenn einer stirbt gebe ich natürlich wieder einem alten Hund ein warmes Plätzchen. Deswegen brauch ich kein schlechtes Gewissen haben. Der Tod gehört zum Leben. Ob ich nun 6 Monate trauere oder nicht, ändert nichts daran. Außer, dass ein anderer Hund länger auf ein warmes Heim warten musste. Meine Tiere bekommen einen würdevollen Abschied Daheim und landen nicht im Mülleimer beim Tierarzt. Wären sie mir egal, würde ich wohl die billigste Alternative wählen.

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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