Zur Blutspende gehen

vom 31.07.2008, 10:08 Uhr

Spendet ihr Blut?

Ja, spende regelmäßig
10
36%
Einmal und nie wieder
3
11%
Hab es noch nie probiert
15
54%
 
Abstimmungen insgesamt : 28

Also ich spende regelmäßig Plasma. Als ich mit meinem Medizinstudium anfing, dachte ich mir man kann ja mal Blutspenden gehen. Geht an Unikliniken ja gleich auf Campus. Also hab ich mir irgendwann mal meinen Mut zusammen genommen und bin da hin gegangen. War auch 5 oder 6 mal da und habs immer super vertragen. Mittlerweile bin ich aber aufs Plasmaspenden umgestiegen. Um ehrlich zu sein, eigentlich nur wegen dem Geld.

Es ist halt schon ein Unterschied ob man 6x oder wie beim Plasmaspenden 38x im Jahr gehen kann. So oft gehe ich zwar nicht, aber wenigstens 2x mal im Monat sind es mittlerweile schon. Und im großen und ganzen macht Plasmaspenden auch keine Probleme, wenn man beim Blutspenden keine Probleme hat. Es dauert halt einfach nur etwas länger.

Wobei ich aber sagen muss, dass es insgesamt gar nicht so viel länger ist. Beim Blutspenden brauchte ich mit allen Untersuchungen und Wartezeiten auch meist 1 Stunde. Beim Plasmaspenden brauch ich meiste 15-30 Minuten länger, je nachdem wie voll es ist. Natürlich kann es beim Plasmaspenden schon mal eher passieren, dass schlecht gestochen wird, oder etwas von den Blutzellen, die man zurückbekommt neben der Vene landet, schon alleine weil man es ja öfter macht.

Aber das ist mir auch erst einmal passiert und beim ersten Mal wurde mir etwas schwarz vor Augen. Muss man sich vielleicht erst dran gewöhnen. Aber seitdem hab ich nie Probleme. Und die 40-50 Minuten die die Spende selbst dauert, gehen mit einem guten Buch auch immer recht schnell rum. Man kann die Zeit natürlich auch gut zum lernen nutzen.

Also ich finde auf jeden Fall beides Klasse, hätte es aber ohne den Geldanreiz sicher nie angefangen. Geb ich auch ehrlich zu. :D

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Bisher habe ich noch kein Blut gespendet, will es aber tun sobald ich darf. Immerhin sind immer noch sehr viele Menschen in Operationen etc. auf Blutspenden angewiesen und ich denke, dass man diesen Menschen damit sehr hilft. Was ich auch nochmal fragen wollte, bekommt man eigentlich mehr Geld wenn die Blutgruppe seltener ist? Würde mich mal interessieren.

Zum Thema Plasma spenden, da kenne ich mich jetzt nicht so genau aus, wie das abläuft, werde mich da aber auch mal erkundigen und gegebenenfalls auch Plasma spenden. Hat das hier schon mal jemand gemacht und kann ein wenig was dazu sagen?

Wie lange hat das eigentlich bei euch gedauert bist die Daten von der Überprüfung da waren?

» djatruelegend » Beiträge: 38 » Talkpoints: 0,17 »


Also erstmal zur Blutgruppenfrage: Es ist egal, welche Blutgruppe du hast, es gibt immer das gleiche Geld. Aber es kann schon mal vorkommen, dass wenn du A positiv oder 0 positiv hast, du nicht spenden kannst. Das liegt daran, dass diese Blutgruppen die häufigsten bei uns sind und 70-80% ausmachen. Da kann es dann sein, dass die Einrichtung, bei der du spenden willst schon soviele Spender dieser Blutgruppen hast, dass sie dich wieder nach Hause schicken. Hab ich aber erst sehr selten erlebt, da mittlerweile immer mehr Blutkonserven auch von diesen Blutgruppen fehlen.

Nun zum Plasmaspenden. Ich gehe ja seit Anfang diesen Jahres regelmäßig Plasmaspenden. Dazu musst du aber erstmal eine Einrichtung finden, bei der das geht. Meist sind das Unikliniken oder private Firmen. Sind dann aber auch nur in größeren Städten. Einfach mal danach bei Google suchen. Wie geht das nun ab? Also das Anmelden usw. läuft im Prinzip wie beim Blutspenden, ein paar Fragen beantworten, ärztliche Untersuchung und Aufklärunggespräch. Beim ersten Mal werden dir dann nur ein paar mL Blut abgenommen. Einfach für die normalen Laborparameter. Also um zu gucken, ob deine Blutzellen alle im Normbereich liegen, Gerinnungswerte, Entzündungparameter usw. Wenn du gesund bist, sollte das alles im Normbereich liegen und du darfst dann eine Woche später mit dem Spenden anfangen.

Am besten dann immer Termin machen, geht einfach schneller. Dann wird Blutdruck, Körpertemperatur und HB bestimmt, also wie beim Blutspenden und du kriegst einen Zettel auf dem du wieder ein paar Fragen beantworten musst. Insgesamt mit Warten eine Sache von vlt. 10 Minuten. Danach geht es dann zur Spende. Dabei läuft es so ab, dass du an ein Gerät geschlossen wirst, dass dein Blut mit einer Zentrifuge in feste Blutbestandteile, also deine Zellen, und flüssige Bestandteile, also das Plasma, trennt. Die Blutzellen bekommst du wieder, das Plasma behalten die.

Es läuft dabei so ab, dass insgesamt um die 760ml Plasma entnommen werden, also etwa 1,5l Blut. Das ganze aber in 3-5 Zyklen, je nachdem wie gut es läuft. Du spendest also 300-500ml Blut, was gleich getrennt wird und bekommst dann danach knapp die Hälfte davon wieder. Dann geht es wieder von vorn los, bis die 760ml Plasma zusammen sind. Um den Volumenverlust auszugleichen bekommst du zum Schluss noch NaCl, ich glaub um die 250ml und du bist fertig. Die Spende dauert aber dementsprechend auch länger, 40-50 Minuten. Das Plasma dient dann dazu, um aus den Proteinen die da drin sind z.B. Medikamente herzustellen oder einfach damit rumzuforschen.

Der Vorteil am Plasmaspenden ist, dass du deine Blutzellen gleich wieder bekommst, und nur Plasma abgibst. Den Volumen und Proteinverlust daraus gleicht der Körper normalerweise innerhalb von 2-3Tagen wieder komplett aus und du kannst theoretisch 2 mal pro Wochen Spenden gehen. Insgesamt kann man in einem Jahr 38x Plasma spenden. Die Vergütung dafür ist aber unterschiedlich, je nachdem wo und bei wem man spendet. In Magdeburg bei Plasmaservice, wo ich spende, gibt es 16 € pro Spende, wo anders aber auch schon mal 20 €. Man kann damit also im Jahr schon gut Geld verdienen, wenn man oft hingeht.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich wollte auch schon immer mal Blut spenden gehen, weil ich finde, dass das eine wirklich gute Sache ist und man damit vielleicht sogar jemand das Leben retten kann.

Jedoch musste ich mir das mittlerweile anders überlegen. In meiner Schulzeit gab es irgendwann mal eine Zeit, wo auf einmal alle zum Plasmaspenden gegangen sind, eben weil es dafür Geld gibt. Und da ich, wie wahrscheinlich jeder andere Schüler auch, Geld gut brauchen konnte, hatte ich mich auch dazu entschlossen und bin mit einer guter Freundin, die das schon öfter gemacht hatte, dort hingegangen. Die erste Voruntersuchung, wo einem nur etwas Blut abgenommen wird, verlief auch reibungslos und die Ergebnisse waren okay.

Als ich dann das erste Mal richtig zum Spenden gegangen bin, war das ein einziger Alptraum. Das erste Problem bei mir war, dass es der Schwester schon ziemlich schwer fiel, die richtige Seite auszusuchen, da bei mir die Venen auf der einen Seite klein und dünn sind und auf der anderen sehr schwer zugänglich. Nachdem sie sich dann für eine Seite entschieden hatte, war es ein einziger Krampf für mich. Das Problem beim Plasmaspenden ist, dass die Kanülen natürlich größer sein müssen als beim Blutabnehmen. Na ja, und für meine dünnen Venen waren sie zu groß. Die Schwester hat die Kanüle zwar in die Vene rein bekommen, aber konnte sie nicht so weit rein schieben, wie es nötig gewesen wäre. Sie hat es zwar versucht, und das war mit Abstand das schmerzhaftteste an der ganzen Sache, aber es ging einfach nicht. Das ganze Spektakel hat ca. 25min gedauert und ich werde es in meinem ganzen Leben nie vergessen.

Tja, und seitdem habe ich unglaubliche Angst vor allen Kanülen, die es gibt und werde daher auch nie Blutspenden gehen. Dennoch finde ich, dass beides, sowohl Blut- als auch Plasmaspenden, sehr wichtig sind und es ist gut, wenn die Leute, die es machen können, auch wirklich machen. Aber ich würde jedem, der weiß, dass er vielleicht etwas dünnere Venen hat, empfehlen, niemals zum Plasmaspenden zu gehen.

» OneTreeHill » Beiträge: 1 » Talkpoints: 1,17 »



Das hört sich natürlich schon etwas schmerzhaft an, was du da beschreibst. Genau aus dem Grund würde ich eigentlich jedem raten, erstmal ganz behutsam anzufangen. Am besten erstmal 2-3 mal nur Blut spenden gehen. Da sind die Kanülen kleiner, liegen nur 5-10 Minuten in der Vene und einem wird weniger abgezapft. Wenn man das dann gut vertragen hat und das Stechen auch ohne Probleme ging dann erst würde ich es mit dem Plasmaspenden probieren.

Und nicht gleich einschüchtern lassen, wenn es mal nicht klappt, manchmal liegt es auch einfach daran, das die Schwester die stechen will einfach noch nicht so oft gestochen hat um auch etwas schlechtere Venen zu treffen oder einfach grad einen schlechten Tag erwischt hat. Ich kenn das aus eigener Erfahrung, ich mach grad eine Famulatur im Krankenhaus (Praktikum für Medizinstudenten) und merke selbst wie schwer selbst ganz einfaches Blutabnehmen sein kann, wenn da jemand mit schlechteren Venen kommt. Und wenn mir dann ein Arzt hilft, der schon ein paar Tausend mal gestochen hat, der trifft selbst die schlechtesten Venen ohne hinzugucken.

Also von einem schlechten Erlebnis nicht gleich einschüchtern lassen. Beim nächsten mal ist das vielleicht schon wieder ganz anders, außer man hat halt wirklich nicht so tolle Venen wie OneTreeHill, dann sollte man es nach so einem Erlebnis zumindest mit dem Plasmaspenden sein lassen.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich selbst wollte vor einigen Monaten Blut spenden. Nicht aus dem finanziellen Aspekt her, sondern weil ich Menschen gerne helfen wollte. Leider wurde mir das Blutspenden dann untersagt. Ich musste den Fragebogen ausfüllen und mein Blut wurde auch getestet. Jedoch sagte man mir, dass mein Blutdruck zu hoch war. Nachdem er nach 30 Minuten noch so hoch war wie vorher, wurde ich aufgrund meiner Sicherheit wieder Nachhause geschickt. Leider ist bei Bluthochdruck nicht gewährleistet, dass man nach einer Spende stabil ist. Ich werde es jedoch nochmal probieren. Vielleicht war ich an dem Tag auch nur ein wenig aufgeregt.

» Unfug » Beiträge: 305 » Talkpoints: 4,14 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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