Tour de France 2010 - Wer schaut sie noch?
Hallo,
seit etwas mehr als einer Woche läuft wieder einmal das größte und renommierteste Radrennen der Welt, die Tour de France. Nach den üblichen Flachetappen zu Beginn der Tour, hat der Tross inzwischen die Alpen erreicht und der große Dominator des letzten Jahrzehnts, Lance Armstrong, hat sich bereits einen Rückstand von mehr als 12 Minuten eingefangen. Für viele der deutschen Teilnehmer lief es ähnlich schlecht, sodass den Gesamtsieg nun andere Fahrer unter sich ausmachen werden. In früheren Jahren hätte ich mich wahnsinnig darüber geärgert und mit "unseren" Jungs mitgefiebert, inzwischen ist mir das Ganze aber ziemlich egal. Nach den ganzen Dopingskandalen, dem Ausstieg der Telekom um Jan Ullrich, den eher "schwachen" deutschen Fahrern verfolge ich die Tour eigentlich nur noch wegen der Landschaften, der Faszination für das Gebirge und des Flairs. Der sportliche Wettkampf spielt dagegen für mich nur noch eine kleine Nebenrolle.
Schaut von euch auch jemand die diesjährige Tour und/oder wie seht ihre die ganze Sache? Welchen Stellenwert hat für euch noch der sportliche Wettkampf?
Also ich schaue die Tour auch jetzt noch, obwohl die deutschen Fahrer eigentlich keinerlei Chance mehr haben. Finde es einfach ziemlich faszinierend, was die Fahrer dort für Leistungen bringen. Jeder der selber schon mal mit dem Rad ein paar Berge hoch musste, der weiß wie schwer das ist.
Und wenn man dann noch sieht, mit was für Verletzungen die Radler teilweise weiterfahren, wo die meisten Fußballspieler schon jegliche Arbeit verweigern würden, dann ist das noch beeindruckender.
Zu dem Thema Doping muss ich sagen, dass mich das eigentlich nicht interessiert. Ich bin sogar der Meinung, dass "Dopingmittel" freigegeben werden sollten. Das sind alles erwachsene Leute, die selber wissen müssen, was sie mit ihrem Körper machen oder auch nicht. Auch muss man sagen, dass der Radsport aufgrund fehlender Lobby mehr unter den Dopingskandalen gelitten hat als andere Sportarten. Man denke nur mal an den Skandal mit Fuentes. Man hört immer nur diese und jene Radfahrer waren Kunde bei ihm. Aber Fakt ist, dass weit mehr Fußballspieler, hauptsächlich von Real Madrid und Barcelona, und Tennisspieler Kunden waren, aber das wurde von den Medien nur einmal kurz am Anfang aufgegriffen und dann schön unter den Teppich gekehrt und nie wieder drüber berichtet.
Insofern schaue ich mir immer noch gerne die Tour de France an, allerdings nicht bei den öffentlich rechtlichen Sendern, die sind einfach zu schlecht.
Also ob ich die Tour de France schaue, hängt stark von den Etappen ab, denn ich kann es mir nicht antun, etwa 5-6 Stunden eine total flache Etappe anzuschauen. Ich finde es lediglich spannend, wenn es an die Bergetappen geht, bei denen das Feld auseinandergerissen wird, und es sich nur noch um kleine Gruppen handelt. Das ist das einzige was ich mir bei der Tour de France anschaue.
Zum Thema Doping: Ich denke dass jeder Fahrer dopt, und deshalb die Dopingkontrollen völlig überflüssig sind. Deshalb hat Radsport für mich immer einen bitteren Beigeschmack...
Trotzdem muss ich sagen, dass ich vollsten Respekt vor diesen Sportlern habe.
Liebe Grüße
Ja, ich habe die Tour de France 2010 verfolgt und zwar nahezu alle Etappen. Letztendlich waren wahrscheinlich wieder alle gedopt, aber das ist mir recht egal. Mich interessieren viel mehr die Landschaften und die schönen Berge, die die Radfahrer passieren. Wo bekommt man sonst die Chance, sie im Fernsehen zu betrachten?
Außerdem begeistern mich immer wieder diese aufopfernden Fans, die den größtenteils gedopten Radfahrern hoch motiviert hinter herjubeln. Die Tour de France ist für mich eben auf ihre ganz eigene Weise interessant, deshalb schalte ich jedes Jahr wieder ein.
Der Radsport ist kaputt, soviel kann man sagen. Doch jedes Jahr wenn die Tour de France losgeht wird dieser Status Quo zur Makulatur. Die große Schleife besticht auch trotz des verseuchten Sports durch ihre Geschichte, ihren Mythos und nicht zuletzt durch die einzigartige Landschaft. Die Profis können kaum noch für Begeisterung sorgen. Helden früherer Tage wie Lance Armstrong oder Andreas Klöden werden zu handzahmen Mifahrern, weil die anderen einfach besser dopen. Die Deutschen Fahrer im Allgemeinen haben wohl immer noch nicht verstanden, dass ihr Sport kein sauberer ist und dümpeln mit reinem Gewissen auf den Plätzen 90 bis 120. Aber Hauptsache sie können bei ihrem einen Interview im Jahr sagen, dass sie sauber sind, Thema verfehlt: durchgefallen.
Derweil gewinnt nach den beiden „Radsportgiganten“ Oscar Pereiro Sio und Carlos Sastre nun Alberto Contador wie er will. Komischerweise alle aus dem Lager um den begeisterten Heilpraktiker Eufemiano Fuemtes. Da sehnt man sich schon nach den Zeiten des geschassten Jan Ulrich zurück, der diese Durchschnittsfahrer auf einer Felge in Grund und Boden gefahren hätte und hat (wie Sastre).
Aber trotz allem bleibt die Tour sehenswert, auch weil die französischen und spanischen Fans allzeit präsent an den wundervollen Strecken sind. Der Mont Ventoux (der Riese der Provence), der Madeleine, der Tourmalet (100 Jahre nach der ersten Anfahrt), der Aspin, der Croix du Fer, Luz Ardiden, der Galibier, les 2 Alpes oder nicht zuletzt Alpe d´Huez sind einfach legendäre Anstiege, egal von wem sie bewältigt werden.
Alors, Vive le tour
Ich schaue mir die Tour de France nie an, da ich es grundsätzlich total uninteressant und langweilig finde, mir Sport im Fernsehen anzuschauen. Sport hingegen mag ich schon gerne, aber was habe ich davon, mir anzuschauen, wie andere Leute Sport treiben, wenn ich doch auch selbst aktiv werden kann?
Radsport mag ich sehr gerne, allerdings vor allem Downhill und Freeride, obwohl ich auch gerne mal aufs Rennrad steige. Früher habe ich mir gelegentlich Downhill-Rennen im Fernsehen angeschaut, um mir ein paar Tricks der Profis abzuschauen und dann selbst auch auszuprobieren. Rennradfahren kann ich aber auch so, ohne dass ich mir die Tour de France anschaue. Nur zur Unterhaltung taugt diese Veranstaltung für mich nicht.
Wenn man die schöne Landschaft am Rande der Tour de France sehen möchte, ist eine Reise wohl der bessere Weg, um diese Regionen kennenzulernen. Im Fernsehen sieht man kaum etwas davon. Die Dopinggeschichten sind natürlich sehr problematisch, allerdings würden mir Doping-Skandale nicht pauschal den Spaß an einem bestimmten Sport verderben. Doping betrifft gewisse Personen, aber nicht den Sport an sich.
Ich verfolge die Tour de France jetzt schon seit vielen Jahren. Viele sagen ja, dass sie sich ärgern, dass die Deutschen Fahrer und das einzige verbliebende Deutsche Team, Milram, so schlecht abschneiden. Das ist ja eigentlich ein gutes Zeichen. Wenn die Deutschen Fahrer dieses gedopt währen, wer dies doch schon lange aufgefallen. Keine Etappenerfolge, geschweige den ein gelbes Trikot, das bedeutet das die Deutschen besser kontrolieren und gar nicht erst die Chance sehen, zu dopen. Pro schlechte Ergebnisse!
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