Hochzeit aus Nachlassgründen
Wie steht ihr zu einer Hochzeit in erster Linie aus Gründen, dass der Freund oder die Freundin abgesichert sind. Letztens hatte ich mal eine Unterhaltung mit einem Freund, dass dieser auf jeden Fall will, dass im Todesfall die Freundin abgesichert ist. Aus diesem Grund schreibt er nun auch alsbald die Freundin schon nach kurzer Zeit in die Lebensversicherung und wenn es eben länger andauert, dann eventuell auch eine Heirat, dass das ganze Erbe an sie übergeht.
Sie will wenn dann nur aus Liebe heiraten und teilte dies ihm auch mit. Seine Antwort darauf war nur, dass er sie so oder so liebt und dies nicht mit einem Trauschein braucht, jedoch eben im Todesfall alles an seine Schwester gehen würde und sonst die Freundin leer aus geht. Wie denkt ihr auch generell über die Absicherung des Partners nach dem Tode? Vor allem wenn ihr nicht verheiratet seit, sondern nur eine Lebensgemeinschaft habt.
Ich muss sagen, dass ich das für sehr vernünftig halte, wenn der Freund seiner Lebensgefährtin ersparen will, dass sie im Falle des Todes des Partners dann ohne was dasteht. Wenn man sich sowieso liebt und sowieso zusammenbleiben will, dann finde ich es nicht abwägig, wenn man dann auch noch den Grund der Absicherung und auch der Steuerersparnis bei den Hochzeitsplänen mit einbezieht.
Nur aus dem Grund der Absicherung halte ich allerdings eine Hochzeit für falsch. Liebe sollte auf jeden Fall dabei sein. Denn ohne Liebe wird es niemals gut gehen und eine Scheidung oder ein Ausbruch aus dieser Beziehung wäre vorprogrammiert. Ich muss sagen, dass man, wenn man sowieso zusammenbleiben will und eine gemeinsame Zukunft plant auch heiraten kann, damit der Partner abgesichert ist. Denn auch wenn der Partner ein Testament macht, bekommt der Erbe aus der Erbfolge ja immer noch den Pflichtteil.
Ich finde auch, dass nichts gegen diese Heirat spricht. Beide lieben sich und in erster Linie, sollte die Hochzeit deswegen ja statt finden. Es ist doch lobenswert, dass sich der Partner deiner Freundin Gedanken darüber macht, dass sie in seinem Todesfall ausreichend abgesichert ist. Ich würde mich da als Partnerin freuen, dass sich mein Lebensgefährte auch um meine Absicherung und Zukunft sorgt. Anders würde es für mich dann auch aussehen, wenn nur die Absicherung der Grund für eine Hochzeit wäre. Dann würde ich dem auch nicht zustimmen, aber so, steht der Trauung doch nichts im Wege.
Diamante hat geschrieben:Nur aus dem Grund der Absicherung halte ich allerdings eine Hochzeit für falsch. Liebe sollte auf jeden Fall dabei sein.
Da die beiden ja ein Paar sind und da er ja daran denkt, wie er seine Partnerin absichern kann, kann man ja wohl davon ausgehen, dass die beiden sich lieben, oder?
Für mich persönlich sind finanzielle Gründe die einzigen Gründe, aus denen ich überhaupt einen Trauschein unterschreiben würde und das bedeutet nicht, dass ich jemanden heiraten würde, den ich nicht liebe, nur weil ein großes Erbe zu erwarten wäre oder was auch immer.
Ich bin einfach der Ansicht, dass ich für meine Beziehung weder einen Vertrag mit dem Staat noch einen Vertrag mit einer Kirche abschließen muss, das ist etwas ganz persönliches, das nur mich und meinen Partner betrifft. Und wenn ich das Gefühl hätte, dass ich einen Trauschein brauche um glücklich zu sein, wäre das für mich wahrscheinlich eher ein Grund gegen eine Hochzeit, weil ich mich dann fragen würde, was aktuell denn nicht in meiner Beziehung stimmt und was ich denke durch so ein Stück Papier ändern zu können.
In meiner Beziehung haben wir uns vor einiger Zeit mal ausgerechnet, ob sich eine Heirat lohnen würde, aber da wir beide in etwa die gleichen Einnahmen haben, würde das nicht viel bringen. Vor allem, wenn man dann noch die Kosten und den Zeitaufwand gegen rechnet. Über Absicherungen im Todesfall haben wir über die Lebensversicherungen hinaus noch nicht nachgedacht, aber wir stehen auch finanziell beide auf eigenen Beinen und haben wären nicht auf ein Erbe angewiesen um unseren Lebensstandard zu halten. Und ehrlich gesagt denkt man über dieses Thema ja auch nicht so gerne nach.
Ich finde es sehr lieb von ihm, dass er sich über so etwas Gedanken macht. Die meisten verdrängen das Thema eher, was ja auch verständlich ist. Und er scheint seine Freundin ja auch sehr zu lieben, wenn er es vorzieht, dass sie anstatt seiner Schwester, die ihm ja auch nahestehen müsste, das Erbe erhält.
Den Standpunkt der Frau kann ich allerdings auch verstehen. So nett es auch gemeint ist, am Ende geht es bei dieser Hochzeit nur ums Geld. Und wenn ihr Freund tatsächlich stirbt, würde sie wohl nicht als Erstes an ihr Erbe denken.
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