Sich selbst wieder aufbauen, wie macht ihr das?
Leider habe ich keinen pauschalen Plan, was ich tue, wenn mal wieder alles doof ist. Generell bin ich eher ein nachdenklicher Mensch und versuche bei Problemen auf jeden Fall das Gute an den Dingen zu sehen- in deinem Fall: Überstunden bringen wenigstens Geld, wenn die Katze in den Schuh pinkelt kann man wenigstens Neue kaufen, etc.
Ansonsten kommt es auch meine momentane Stimmung an. Mal ist es so, dass ich mich beim Sport auspowern muss, ein anderes Mal ist es so, dass ich mich gemütlich mit einer Tasse Tee und einem Buch zurückziehe, um abzuschalten. Manchmal kommt es auch vor, dass mich eine kleine Shoppingtour aufmuntert!
Da habe ich mehrere Methoden, die erprobt sind und mir meistens auch ganz gut helfen. Ist jemand anderer für meine niedergeschlagene Stimmung verantwortlich, dann versuche ich das zu klären, bzw. mich entsprechend zu wehren.
Was mir immer gut hilft, ist ein ausgedehnter Spaziergang mit dem Hund. Kann ich nur empfehlen. Frische Luft, eine schöne Umgebung (also nicht durch vielbefahrene Straßen wandern) und ein Hund, dem völlig egal ist, womit man gerade Ärger hatte, der einen einfach so liebt und immer gute Laune hat.
Ein Vollbad kann ebenfalls Wunder wirken. Am besten ein gutes Buch mitnehmen und eine Tasse vom Lieblingstee. Außerdem etwas Leckeres zu naschen.
Ist wirklich viel los, hilft ein Trost-Shopping. Entweder schnell in die Stadt gefahren (wer in der Stadt wohnt, hat es dann natürlich leichter) oder eine entsprechende Internetseite aufgerufen und mit ein paar Mausklicks sich etwas Schönes gegönnt.
In letzter Zeit bin ich mit der Organisations unseres Maturaballes sehr im Stress und treffe immer wieder auf Situationen, wo ich die Unfähigkeit anderer feststellen darf und mich folglich echauffiere, da dadurch mehr Arbeit auf mich zurückfällt.
In diesen und ähnlichen Fällen hilft mir Sport - insbesondere Krafttraining oder Laufen bis zur absoluten Erschöpfung - sehr mich zu motivieren und zugleich Frust und Aggressionen abzubauen.
Ohne arrogant wirken zu wollen, hilft es mir auch mich selber dadurch zu motivieren, dass ich mir selbst sage, dass ich gut bin. Insbesondere gibt es da eine Textzeile aus dem "The World is Mine" von Showtek, die wahrlich Energie spendet: "To be the best, you have to beat the best and I'm undefeated."
Naja, ich lasse es im Vorfeld garnicht erst so weit kommen und nehme die kleinen Pannen und Niederschläge des Lebens nicht so dramatisch. Wenn auf Arbeit mal wirklich alles schief läuft dann sage ich mir dass nächste Woche sowieso kein Hahn mehr danach kräht und das es Wichtigeres gibt. Im Privaten ist es ähnlich, auch hier sage ich mir dass es Schlimmeres gibt als mir gerade passiert ist. Damit bin ich bisher ganz gut gefahren. Manchmal kann ich aber doch nicht ganz abschalten und ärgere mich noch ein bischen über andere oder auch über mich selbst. Dann mache ich ein kleines Spielchen am Computer und haue alle platt. Da bin ich dann zwei bis drei Stunden voll abgelenkt und denke nicht mehr an den Mist der so passiert.
Ansonsten sage ich mir immer alles Schlechte hat auch was Gutes und wer weiß wofür es gut ist und wenn ich nur was dabei gelernt habe.
Also es gibt da einige Varianten, die ich nutze, um wieder stabil zu werden und die miese Laune endlich loszuwerden nach einem solchen Tag, wie man ihn sich so gar nicht wünscht. Oft drehe ich das Radio laut auf oder klicke bei youtube eines meiner Lieblingslieder an und dann singe ich. Singen befreit, das haben auch Wissenschaftler schon festgestellt, dass dadurch irgendwelche Glückshormone freigesetzt werden. Das hilft mir eigentlich am allermeisten. Ich bin eigentlich den ganzen Tag am Singen und das schon seit 2 oder 3 Jahren. Habe damit so manche kleine und größere Krise überwunden. Momentan bin ich auch eher etwas depressiv drauf und so höre ich abwechselnd "Rose Garden" von Lynn Anderson, Dirty Dancing "Hungry Eyes" und "Downtown" von Petula Clark. Das ist die beste Medizin.
Wenn ich mich einsam fühle, weil alle so viel Stress haben, gehe ich ins Kaufland. Ich lebe in einer kleinen Stadt und das Kaufland ist der Dreh- und Angelpunkt im Ort. Dort trifft man eigentlich immer jemanden. Und so provoziere ich Begegnungen hervor. Wenn ich dann jemanden treffe, freue ich mich und vielleicht hat derjenige ja sogar Zeit für ein kleines Gespräch. So kann ich dann tief befriedigt wieder nach Hause gehen und habe auch nicht sinnlos und verkümmert alleine vorm PC herumgehockt. Wenn es einem schlecht geht, muss man raus in die Gesellschaft. Das lenkt ab und irgendwann hat man vergessen, warum man eigentlich so traurig war.
Und dann gibt es da noch das Allheilmittel Schokolade. Das macht zwar auf die Dauer dick, aber glücklich. So bei sich anbahnendem Ärger kommt ein Stück Schokolade immer gut. Oder auch zwei oder drei. Ansonsten gönne ich mir eben auch etwas anderes, wenn es mir schlecht geht. Dann genehmige ich mir ein langes, heißes Vollbad, ein leckeres Essen oder was weiß ich.
Neulich habe ich die Bleistifte gezückt als mal wieder ein blöder Tag hinter mir lag. Da habe ich eine Матрёшка/Matroschka gemalt, weil mir einfach danach war. Am Tag danach habe ich meine Lieblingsbewohnerin aus dem Altersheim gemalt und es hat mich abgelenkt und die Ergebnisse haben mich wieder etwas zufriedener gestellt. Ich gucke mir bei mieser Laune auch gerne die alten Sachen an, die ich gemalt habe oder die witzigen Zeichnungen von unseren Lehrern, die meine Banknachbarin und ich aus Langerweile in der Schule gemalt haben. Das erheitert.
Und zu guterletzt muss ich noch das Schwimmen benennen. Das mache ich seit ein paar Wochen einmal die Woche, um mich auszupowern, meinem Körper etwas Gutes zu tun und mal etwas ganz anderes zu machen, als der Alltag einem bietet. Danach fühle ich mich dann auch immer seelisch sehr befreit. Es scheint also etwas dran zu sein, dass Sport gesund ist, man solls nicht denken.
Mir hilft immer sehr, wenn ich mir selbst einrede und deutlich mache, dass es gar nichts nutzt sich gehen zu lassen, weil danach eben nicht mehr viel kommt. Wenn ich anfangen würde mich runterziehen zu lassen, würde da nicht mehr besonders viel passieren in meinem Leben und das Ergebnis davon wäre eine Depression. Wenn man anfängt sich da zu sehr reinzusteigern, passiert das schneller als man denkt. Und darauf habe ich keine Lust, weil ich schon gerne Lebe und gerne Spaß daran habe.
Auch mir tun dann Kleinigkeiten sehr gut. Ich gönne mir einfach mal einen langen Schlaf und wenn ich es mir erlauben kann, dann nehme ich mir sogar einen Tag Auszeit. Das geht bei der Arbeit natürlich eher schlecht, aber an der Uni derzeit ist das hin und wieder machbar. Dann schlafe ich aus und verbringe den Tag damit zum Beispiel Urlaub zu planen oder einfach etwas Leckeres zu kochen oder zu backen. Das baut mir wieder auf und bis dahin ist die schlimmste Phase dann auch schon überstanden.
Bei mir hilft, wie du selbst schon gesagt hast, Musik am besten. Ich lege mich dann mit meinem Laptop aufs Sofa oder ins Bett und höre dann Musik. Was ich dann genau anhöre ist verschieden, es hängt davon von ab warum ich ausgepowert bin und ob ich am gleichen Tag noch etwas unternehmen will. Danach geht es mir eigentlich immer besser, ich fühle mich fitter und der Tag kann weiter gehen.
Ja solche Tage kenne ich auch. Wobei ich aber auch sagen muss, dass ich ein sehr umgänglicher Typ bin und mich nichts so schnell aus der Bahn wirft. Sollte es jedoch mal vorkommen, dass mir einfach mal nichts gelingen will, dann habe ich diverse Methoden um meine Gedanken wider sammeln zu können.
Bei mir ist es immer ganz wichtig, dass ich komplett mal von meinem Problem wegkommen kann. Das heißt, ich muss den Kopf mal abschalten und meine Gedanken in eine andere Richtung lenken.
Meist tanke ich wieder neue Energie indem ich mich völlig leer mache und dann wieder mit frischer Energie auflade. Das soll bedeuten, dass ich zum Beispiel ins Fitnessstudio gehe und mich dort richtig verausgabe. Anschließend kommt die Entspannungsphase. Meist gehe ich dafür dann in die Sauna oder zur Massage.
Abgerundet wird das ganze durch ein gutes Essen. Meist suche ich mir dann ein gutes Restaurant aus und führe meine Freundin dann mal schön zum Essen aus. Da ich auch gerne koche, kann es sein, dass ich meine Freundin dann schon mal mit einem leckeren Essen überrasche.
Wenn es mir nicht gut geht, muss ich ins Bett. Da kann man sich einkuscheln, sich vor der Welt verstecken, abtauchen und träumen. Schlaf tut gut und macht wieder fit. Jedenfalls fit genug, um sich mit dem Auslöser der schlechten Laune zu konfrontieren. Erst ausgeruht, kann ich mir wieder ernsthaft Gedanken machen und das Problem in Angriff nehmen.
Viele fragen dann Familie und Freunde nach Rat. Aber wenn ich ehrlich bin, bevorzuge ich es, meine Probleme selbst zu lösen. Wenn man mies gelaunt ist, will man sowieso niemandem Glauben schenken bzw. Recht geben. Da verletzt man nur die Gefühle anderer und es kann zu Streit kommen. Das finde ich richtig schlimm - Ich will ja nicht Leute anschnauzen, die mir helfen wollen. Jedenfalls habe ich in meiner 'Black-phase' überhaupt nicht die Geduld dazu, mit anderen Menschen zu reden. Den Anderen ist lieber Abstand geraten.
Viel mehr hilft mir das schreiben und Musikhören. Vor allem das Schreiben. Vor dem Schlafen schreibe ich meinen Ärger nieder, ruhig mit Rage und unkontrollierten Gefühlen. Dann ab ins Bett. Nach dem Erwachen zum Fenster und etwas frische Luft holen. Tief Ein- und Ausatmen. Das macht den Kopf echt wieder etwas leichter. Erst dann kann ich mir alles noch mal durchlesen und reflektieren. Was das Problem ist. Ob die Schuld bei mir liegt oder nicht. Was ich in Zukunft besser machen kann. Meine Conclusion schreibe ich dann unter den ersten Text. So habe ich mein eigenes Büchlein mit Lebensweisheiten. Es ist sehr unterhaltsam später zu lesen, über was man sich so früher aufgeregt hat. So manches Problem stellt sich nämlich im Nachhinein als echt lächerlich heraus.
Schlafen, Schreiben, und Musik hören. Das ist, was ich brauche, um wieder aus dem 'schwarzen Loch' herauszukommen. Ein Stückchen Schokolade kann dabei auch nicht schaden...
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