Deospray statt Eisspray bei Verletzungen?

Eine Freundin hat mir erzählt, dass man bei Verletzungen, bei denen man normalerweise Eisspray verwendet (also wohl hauptsächlich bei Sportverletzungen oder unterwegs, wo man kein Coolpack dabei hat) statt dem Eisspray genauso gut auch ein Deospray verwenden könnte. Das fand ich jetzt doch etwas abenteuerlich, stimmt das denn wirklich? Hat man bei dieser „falschen“ Verwendung denn irgendwelche Nachteile (außer, dass das Deospray eben nicht den gewünschten Effekt erzielt)?

Vorstellen könnte ich mir das ja schon, weil man sich ja mit Deospray ja auch verletzen kann und dann Brandwunden von der Kälte davon trägt. Außerdem kühlt Deospray ja wirklich etwas, wenn auch nicht wirklich so gut wie ein richtiges Eisspray. Allerdings finde ich die Vorstellung etwas unbehaglich, mir ein Deospray auf eine verletzte Stelle zu sprühen, selbst wenn die Haut keine offensichtliche offene Verletzung hat. Ist das wirklich unbedenklich und ein guter Tipp? Preiswert wäre das ja schon, da es ja sehr billige Deos gibt.

Wenn keine offene Verletzung vorliegt, kann man da sicherlich auch Deospray nehmen. Denn, wie du selbst schon schreibst, hat es eine kühlende Wirkung. Ausser das man eben entsprechenden Duft hat, sollte es da keine Nachteile geben.

Eisspray gehört auch nicht auf offene Wunden, somit sind die Vorraussetzungen für die Verwendung beider Sprays ja die selben. Und wenn man unterwegs ist, dann hat man auch nicht immer kaltes Wasser zur Verfügung um zu kühlen. Ein Deospray hat Frau eben eher zur Hand.

Nachteile in sofern kann ich mir nur vorstellen, das beim Deospray etwas drin ist, was man auf der Haut nicht verträgt und es somit zu Reizungen oder Ausschlag kommt. Was dir aber auch bei Eisspray passieren kann.

So einen Vorschlag habe ich bisher noch nicht gehört. Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass das Deo auch nur annähernd die gleiche Wirkung hat, wie ein Eisspray. Das kommt ja letztlich wirklich von den völlig verschiedenen Anwendungen, zu denen diese Produkte hergestellt wurden.

Nateilig bei einem Deo könnten übrigens die ganzen Bestandteile sein, die dieses Spray enthält. Damit meine ich nicht nur die sog. Duftstoffe. Die Hersteller lassen sich ja letztlich immer mehr einfallen, so dass die Flüssigkeit möglichst lange auf der Haut klebt. Schließlich wird damit ja kein Schweiß verhindert, sondern der Geruch nur die Duftstoffe überdeckt. Und genau da sehe ich Bestandteile, welche ich mir nicht auf verletzte Stellen geben wollen würde.

Die kühlende Wirkung eines Deosprays ist nur sehr kurz und vorübergehend. Außerdem sollte dann auch in dem Deospray Alkohol enthalten sein, damit der Kühleffekt aus der Verdunstungskälte zum Tragen kommt.

Generell glaube ich nicht, dass man mit einem Deospray eine nur entfernt vergleichbare Kühlung hinbekommen kann, so dass ich von diesem zweckentfremdenden Gebrauch nur abraten kann.

Solange es sich um keine offene Wunde handelt und sich die Verletzung nicht in der Nähe von Schleimhäuten befindet (wo man auch ein Eisspray nicht anwenden darf), spricht prinzipiell nichts gegen die Verwendung von Deodorants in Spraydosen als Ersatz für Kältesprays. Aber man muss auch die möglichen Nebenwirkungen bedenken, die durch die massenhafte Besprühung durch ein Deo auftreten können wie beispielsweise Hautreizungen.

Die Gase in der Sprühdose sind komprimiert und stehen somit unter hohem Druck. Wenn diese Gase in die Umgebung freigesetzt werden, dehnen sie sich aus, verlieren an Energie was einen Temperaturabfall bedeutet - das nennt man Verdunstungskälte. Nach demselben Prinzip funktionieren auch Kühlschränke sowie alle anderen Druckbehälter.

Der einzige Unterschied zwischen Kältesprays und Deodorants liegt in der Zusammensetzung der Gase sowie im Überdruck in der Spraydose. Während man von Kältesprays eine Temperatur von -30 bis -40 Grad Celsius erwartet, kann das bei Deo-Sprays ganz anders sein. Die zu erwartende Effizienz von Deos würde ich generell als niedriger einstufen, allerdings kann es sich dabei trotzdem um eine gute Alternative handeln, wenn gerade keine andere Kühlmöglichkeit (Kältepacks, Kältekompressen, Wasser) vorhanden ist.

Wer schon mal Eispray bei stumpfen Verletzungen gebraucht hat, weiß, dass dieses Spray mit der Wirkung von Deodorants nicht zu vergleichen ist. Deodorant hält nur kurze Zeit diese Kühlung und da muss man schon lange auf einer Stelle sprühen um überhaupt eine Wirkung zu spüren, die wenigstens ein paar Sekunden anhält. Eisspray hält definitv länger und da muss man nicht lange auf diese Stelle sprühen.

Als Ersatz für Eispray ist Deodorant absolut nicht gedacht. Für eine kurze kühlende Wirkung ist es eventuell möglich, aber nicht effektiv genug, um auch eine Wirkung zu erziehlen, die anhaltend ist. Schaden tut es garantiert nicht, wenn, wie die anderen User schon schreiben, keine offene Hautstelle da ist. Ich kann mir nur vorstellen, dass es nicht angenehm riecht, wenn man doch die Dosis von dem Deo dermaßen hoch ansetzt.

Das würde ich auf keinen Fall machen. Okay, Deospray riecht super, aber man müsste sich das nur mal auf eine offene Wunde sprühen, und schon weiß man warum es für solche Fälle extra Eisspray gibt. Naja, außerdem wird der Effekt wohl absolut minimal sein!