Beengtes Sitzen im Flugzeug mit Kleinkind
Wir, mein Mann und ich, fliegen in etwa einer Woche das erste Mal mit unserem bis dahin 18 Monate alten Sohn auf die kanarischen Inseln in den Urlaub. Wir fliegen mit der Air Berlin, die den Service für Babys unter 2 Jahren (also eigentlich für Kleinkinder) anbietet, dass man sich die Sitzplätze im Flugzeug reservieren kann. Dabei wird für Babys unter 12 Monaten die Sitzreihe 1 frei gehalten, für Babys unter 2 Jahren stehen dann die Reihen 2 und 3 zur Verfügung.
Da wir für unseren Sohn nichts für den Flug bezahlen müssen, haben wir aber auch keinen extra Sitzplatz für ihn. Das heißt dann, dass wir zu dritt auf zwei Sitzplätzen sitzen müssen, was ich mir doch recht unbequem vorstelle, da der Flug auf die Kanaren doch immerhin 4,5 Stunden dauern wird und unser Sohn sicherlich allerhöchstens eine halbe Stunde lang stillhalten wird. Sollte zum Zeitpunkt des Eincheckens noch die Reihe 1 frei sein, dürften wir in diese Reihe, was mehr Beinfreiheit und mehr Platz für unseren Sohn bedeuten würde, so dass er auch einmal stehen kann und sich bewegen kann. Aber ob bis dahin nicht ein Baby unter 12 Monaten mitfliegt bleibt eben ungewiß.
Wer von euch ist ebenfalls schon mit einem Kleinkind zwischen 1 und 2 Jahren geflogen und kennt diese beengte Situation im Flugzeug? Wie kann man sich die Reise so bequem wie möglich machen? Welche Möglichkeiten gibt es da? Wie habt ihr das gemacht, damit ihr am Urlaubsort nicht gleich gestresst angekommen seid?
Ich hatte die gleiche Situation im Juni, als ich mit meinem damals ebenfalls 18 monate alten Sohn ebenfalls auf die kanarischen Inseln geflogen bin. Wir sind mit Condor geflogen. Beim Hinflug saßen wir in der ersten Reihe und hatten somit fußfrei. Beim Rückflug saßen wir in Reihe 18 also mitten drinnen. Als ich das gesehen habe, habe ich mir auch gleich gratuliert und war schon auf einen spannenden Flug gespannt.
So habe ich mit beiden Varianten Erfahrung gemacht und muss sagen, dass beide Varianten ihre Vor- und Nachteile haben. Sitzt man in der ersten Reihe hat man allgemein ein wenig mehr Platz vor sich, da ja keine Sitzreihe davor ist, dafür starrt man direkt eine Wand an und das ist gefühlsmäßig auch einengend, weil man nicht "in die Ferne" blicken kann. Auch mein Sohn dürfte sich da eher unwohl gefühlt haben, weil er saß eigentlich durchgehend auf meiner Schoß und traute sich kaum herunter.
Beim Rückflug waren wir wie gesagt mitten drinnen und es war erstaunlicher Weise gar nicht so unangenehm. Durch die Vorderreihe hatte man zwar schon weniger Platz vor sich und war dadurch eingeschränkt, dafür konnte man seine eigenen Füße mehr ausstrecken, da man die Füße ja unter die vordere Sitzreihe ausstrecken konnte, was nicht geht, wenn man in der ersten Reihe sitzt. Da kann man die Füße durchgehend nicht ausstrecken. Dafür kann dein Sohn notfalls jedoch schon ein wenig stehen, das kann er jedoch auch ein wenig im Mittelgang, wenn nicht gerade Essen oder Trinken serviert wird.
Ich muss sagen, dass beide Flüge sehr stressig waren, das lag aber wohl auch daran, dass die Neurodermitishaus meines Sohnes beim Flug jeweils regelrecht aufgeblüht ist vor Aufregung, weil ein 18 Monate altes Kind einen Flug natürlich äußerst aufregend und spannend findet. Noch dazu hat er dadurch auch kaum während dem Flug geschlafen. Selbst beim Rückflug, als die Haut nach dem Urlaub sehr schön war, sind wir total blutig aufgekratzt in München angekommen.
Von Seiten der Fluglinie wurde jedoch alles gemacht um einen möglichst angenehmen Flug mit Kleinkind zu haben. Man kann bis zum Einsteigen in den Flieger den Buggy mitnehmen, im Flugzeug wurde auch ein Breigläschen extra für meinen Sohn gewärmt, da er das normale Essen wegen einer Diät nicht essen durfte, die Leute mit Kleinkindern durften als erstes in den Flieger hinein, wobei ich dazu sagen muss, dass ich das eher unpraktisch empfunden habe und so sind wir bewusst als letzter hinein gegangen.
Sehr unpraktisch war für mich die Essenssituation. Dadurch dass mein Sohn auf meiner Schoß gesessen ist, konnte man in keiner Weise, also auch nicht mit irgendwelchen Tricks, den Tisch aufklappen. Wir haben das dann so gelöst, dass mein Essen auch noch auf dem Klapptisch von meinem Papa gewesen ist, der neben mir saß, aber das war dann echt schon sehr eng und auch gewagt, weil vor allem auf die Getränke musste man sehr aufpassen, die bei jeder Bewegung von meinem Sohn schnell fliegen hätten können. Zum Glück ging aber alles gut.
Ich empfehle dir ein wenig Spielzeug mitzunehmen, welches nicht so leicht aus der Hand fällt, weil heruntergefallenes Spielzeug aufzuhaben ist mit vorderer Sitzreihe auch nicht so lustig. Dann wäre auch eine kleine Decke nicht so unpraktisch. Ich hatte den Fensterplatz und da kann die Wand schon sehr kalt werden. Als mein Sohn wenigstens für ein paar Minuten geschlafen hat, war da eine kleine Decke sehr praktisch. Ansonsten viel Geduld und einfach an den bevorstehenden Urlaub denken, irgendwie vergehen auch die 4,5 Stunden wie im Flug!
@tournesol
Danke dir für die vielen Anregungen und Tipps. Das mit dem Fernblick habe ich mir noch gar nicht so vorgestellt gehabt. Ich habe bei der Sitzreihenwahl bisher eigentlich immer nur an die Beinfreiheit und den fehlenden Freiraum für meinen Sohn gedacht. Aber es stimmt. Ständig auf eine beinahe kahle Wand schauen zu müssen ist sicherlich auch nicht besonders schön.
Dass Mütter mit Kleinkindern als erstes ins Flugzeug einsteigen dürfen, weiß ich von früheren Flügen. Das finde ich recht praktisch, weil man dann schon vor allen Leuten im Flugzeug sitzt und sich nicht zu seinem Platz vorkämpfen muss. Allerdings dauert es ja dann auch eine Weile bis der letzte Fluggast seinen Sitzplatz eingenommen hat. Wie wir es machen werden, werde ich vermutlich ganz spontan vor dem Einstieg entscheiden.
Seither dachte ich, dass man den Buggy immer bei der Gepäckaufgabe abgeben muss. Bei dir war das wohl nicht der Fall. Aber was passiert denn dann mit dem Buggy, wenn du ihn mit ins Flugzeug genommen hast? Passt der dann in die Gepäckfächer oder kann man den Buggy einfach so vor bzw. unter die Sitze legen? Das stelle ich mir sehr schwierig vor, da der Buggy ja doch etwas sperrig ist.
Spielzeug werde ich für meinen Sohn auf jeden Fall mit ins Handgepäck nehmen. Dabei werde ich aufgrund deines hilfreichen Tipps darauf achten, dass ich etwas dabei habe, das nicht so schnell auf den Boden fällt bzw. was groß genug ist, um es wieder leichter nach oben befördern zu können..
Du kannst den Buggy entweder bei der Gepäcksaufgabe aufgeben oder bis zum Flugzeug mitnehmen. Ich habe ihn bis zum Flugzeug mitgenommen. Mein Sohn war zwar viel zu überdreht um darin zu sitzen, aber wir hatten darin dann das ganze andere Handgepäck transportiert und zwischendurch ist er dann auch ein wenig darin gesessen. War also recht praktisch und würde ich dir auch empfehlen.
Beim Einsteigen in das Flugzeug gibt es ja zwei Möglichkeiten. Entweder du wirst mit einem Zubringerbus zum Flugzeug gebracht und gehst dann über Treppen in das Flugzeug, oder du gehst durch einen Schlauch vom Flughafengebäude direkt in das Flugzeug. Bei der Busvariante übernimmt ein Mann mit gelber Weste den Buggy kurz bevor du die Treppen hochsteigst. Bei der Schlauchvariante gehst du mit Buggy bis zur Flugzeugtür, dort wo dich die Flugbegleiterin empfängt. Vor der Tür steht ebenfalls ein Mann mit gelber Warnweste und dem gibst du dann den Buggy.
Selbst wenn du den Buggy nach der Gepäcksaufgabe nicht wirklich brauchen solltest, würde ich dir empfehlen, mit dem Buggy bis zum Flugzeug zu fahren, einfach weil es auch viel schonender für den Buggy ist, da er nicht die ganzen oft unsanften Förderbänder mitfahren muss, wie es bei den Koffern der Fall ist. Außerdem muss er dann öfters herumgeschuupft werden, eben vom Förderband zum Gepäckstransporter, dann wieder runter und in den Flieger rein. Die Gefahr, dass da durch das Herumschupfen irgendwas kaputt geht ist doch um einiges höher, als wenn ihn ein Mitarbeiter direkt vor dem Flieger einzeln in die Hand nimmt und als letztes in den Gepäcksraum gibt.
Beim Aussteigen aus dem Flieger ist es dann jedoch meistens schon so, dass er mit dem normalen Gepäck am Förderband zu holen ist. Achtung! Manchmal kommt er direkt am Förderband mit den anderen Koffern, manchmal gibt es aber auch ein eigenes Förderband für Sperrgut und da kann es auch sein, dass dein Buggy landet! Also keine Panik, wenn dein Buggy nicht auf dem Kofferförderband ist!
Bei unseren ersten Flügen mit unserem Sohn war er 14 Monate alt und wir hatten Plätze mittendrin. Etwas gutgläubig gingen wir davon aus, dass er schlafen wird, da die Flüge zu seiner Schlafenszeit am Vormittag stattfinden sollte. Denkste! Von daher waren die Flüge schon etwas anstrengend, wir waren mit drei Erwachsenen unterwegs, so hatte jeder etwa eine Stunde das "Vergnügen" ein quirliges Kleinkind zu beschäftigen.
Die zweite Flugreise war ein halbes Jahr später, da habe ich mich um die Familienreihe ganz vorne bemüht und sie auch bekommen. Auf dem Hinflug waren wir alleine mit zwei Erwachsenen und dem Kind in der Dreierreihe, auf dem Rückflug saß eine 86-jährige Dame neben uns, die früher Kindergärtnerin war und ganz vernarrt in unseren Sohn war. So waren diese Flüge richtig toll, wir hatten mehr Platz, viele Bücher dabei und auf dem Rückweg eine nette Unterhaltung durch die Dame, auch für unseren Sohn.
Die erste Reihe würde ich trotz der Wand immer wieder vorziehen, es ist einfach etwas mehr Platz dort und das Kind kann auch mal aufstehen, ohne an den Rückenlehnen vom Vordermann zu klemmen.
Da die Familie meines Mannes in Irland lebt fliegen wir auch öfter mit Aer Lingus. Ich muss aber dazu sagen das ich nie im Leben auf einen Platz für meinen Sohn verzichten würde, wir haben schon als er noch in der Babyschale war einen extra Sitzplatz für ihn mit gebucht da war es egal das es was kostet denn es geht einfach nicht das Kind den ganzen Flug auf dem Arm zu haben und schon gar nicht wenn er über 1 Jahr ist und schon recht zappelig sein kann. beim letzten Flug saß er in der Mitte von uns und wir haben Bücher geguckt und eine DVD.
Beim take off und der Landung habe ich ihn bei mir gehabt uns ihm seine Flasche trinken lassen, damit das mit den Ohren nicht so schlimm ist. jedoch hatte das nicht wirklich was gebracht, denn der kleine hat wie am Spieß geschrien, aber eben nur beim Take off und Landung. Da es nun das 2. mal war das so so schrie haben wir beschlossen, dass Finn nicht bevor er 4 Jahre alt ist nochmal nach Irland fliegt dann muss Granny halt her kommen.
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