Ist der Realschulabschluss noch etwas wert?

Meine Nichte geht auf die Realschule und bald steht für sie die Suche nach einer Lehrstelle an. Ich habe das Gefühl, dass die Voraussetzungen für eine Ausbildung immer höher werden besonders was den Schulabschluss anbelangt. Vie Unternehmen bevorzugen Abiturienten. Was sind eure Erfahrungswerte - ist man mit einem Realschulabschluss überhaupt noch gefragt?

Als meine Tochter ihre Ausbildungsstelle gesucht hat, wurde sie in dem Betrieb nur angenommen, weil sie Fachabi hatte. Mit Realschulabschluß hätte sie keine Tischlerausbildung machen können. Früher, zu meiner Ausbildungszeit hätte für Tischler ein Hauptschulabschluß gereicht. Du hast also vollkommen Recht, wenn du sagst, dass die Vorraussetzungen immer höher gesetzt werden.

Ich habe schon oft gehört, dass für eine Ausbildungsstelle, wo man früher nur einen Hauptschulabschluß brauchte mindestens Fachabi verlangt wird. Als die Tochter meiner Freundin eine Ausbildungsstelle zur Zahnarzthelferin machen wollte, musste sie auch mindestens ein Fachabi vorweisen. Auch da hätte früher ein guter Hauptschulabschluß gereicht.

Sicher wird es immer noch Ausbildungsplätze geben, die auch Realschulabschlüsser nehmen, aber die sind wirkliuch rar gesäht und man sollte sich wirklich vorher erkundigen und ggf. wenigstens das Fachabi durch erweiterte Schulen nachholen, wenn man seinen Traumjob anders nicht bekommt.

Also aus eigenen Erkenntnissen, kann ich sagen, dass der Realschulabschluss auf jeden Fall minderwertiger geworden ist. Es ist heutzutage schon der Fall, dass Unternehmen immer mehr Ausschau nach Abiturienten halten. Mir ist das besonders bei Schifffahrtsunternehmen und Banken aufgefallen. Diese verlangen immer häufiger ein Abitur und wenn nicht das, dann einen ziemlich guten Realschulabschluss. Daher würde ich auch jedem, der einen guten Realschulabschluss hat, empfehlen, das Abitur hinterherzuschieben.

Hallo!

Selbstverständlich werden die Anforderungen immer höher. Letztendlich kommt es meiner Meinung nach immernoch darauf an, wie sich der Bewerber dem Arbeitgeber gegenüber präsentiert. Ein gutes Zeugniss ist gerade beim Haupt. oder Realschulabschluss unabdingbar, aber es zählt immer noch die Persönlichkeit!

Ich denke, dass besonders mittelständische Unternehmen vielmehr auf eine gute Eingliederung in den Betrieb bedacht sind und nicht auf die Art des Abschlusses. Jedoch kann auch ich nicht leugnen, dass mit dem Fachabitur oder dem normalen Abitur vielmehr Türen offen stehen.

Bei diesem Thema fällt mir immer wieder der Fall einer guten Freundin von mir ein. Sie hat vor einem guten Jahr die Ausbildung zur Physiotherapeutin beginnen wollen und hatte diesbezüglich ein Vorstellungsgespräch. Dort wurde ihr dann gesagt, dass ihr Realschulabschluss von 2,6 doch schon in Richtung 4 gehen würde (diese Begründung habe ich bis heute nicht verstanden) und man ihr nur eine Ausbildung zur Medizinischen Bademeisterin anbieten könne. Das Angebot hat sie dann auch angenommen, war allerdings trotzdem etwas geschockt.

Alle Abiturienten wurden übrigens gleich genommen, egal was sie für einen Durchschnitt hatten. Dabei muss ich immer etwas schmunzeln, denn das hieße, dass sogar ich, die ihr Abitur hat, eine Physiotherapeutin werden könnte, obwohl mir das eigentlich überhaupt nicht liegt. Andere müssen dafür darauf verzichten nur weil sie kein Abitur haben, aber vielleicht sonst alle Anforderungen erfüllen und den Job viel besser ausführen würden. Das ist leider so ein allgemeines Problem unseres Landes.

Was man außerdem nicht vergessen werden darf, ist, dass sich das Abitur von Bundesland zu Bundesland total unterscheidet. So muss man bei uns zum Beispiel das Matheabitur mitschreiben, egal ob man will oder nicht, während das in anderen Bundesländern nicht nötig ist. Auch müssen wir bei uns 4 Abiturprüfungen schreiben und eine mündliche Prüfung ablegen, was auch nicht überall der Norm entspricht. Ich durfte nicht einmal in meinem besten Fach (Kunst) eine Prüfung schreiben, was mir eigentlich einen viel besseren Durchschnitt verschafft hätte.

Ich selber habe einen Realschulabschluss und es gibt mehr als genug Berufe für die der reicht. Klar kann man mit Abitur noch mehr Berufe erlernen und vor allem auch studieren aber es ist ja auch logisch denn Leute die Abitur haben sind nun einfach mal besser gewesen in der Schule und ich möchte beim Zahnarzt z.B. auch keinen neben mir haben der nicht richtig rechnen kann oder so und mir dann die Narkose vielleicht falsch verabreicht.

Es gibt auch genug Betriebe die absichtilich keine Leute mit Abitur wollen, weil die Abiturienten auch oft höhere Gehaltsvorstellungen haben. Daher denke ich wenn man einen guten Realschulabschluss hat findet man immer etwas und man weiß ja auch vorher was man mal machen möchte und wenn man dafür Abitur braucht muss man sich halt auf seinen Hosenboden setzen und mehr lernen damit man sein Abitur noch schafft.

Ein Realschulabschluss ist ja nicht gleich schlecht. Die Schüler haben dort eben bessere Leistungen. Man wird auch mit einem Realschulabschluss in das Arbeitsleben gut aufgenommen. So kenne ich das nämlich von vielen Bekannten. Mit einem Hauptschulabschluss hätte man es nicht so gut. Wenn deine Nichte gut lernt und aufpasst sollte sie keine großen Probleme haben.

Also so ist das nun auch wieder nicht. Ich selber habe mich dieses Jahr mit meinem Realschulzeugniss beworben, bei großen Firmen und habe schon Ausbildungsstellen angeboten bekommen. Ich hatte halt in allen Sozialnoten 2, alle Hauptfächer 2 und Nebenfächer 2 Einsen und 3 Dreier, aber der Rest war alles Zwei. Es kommt wirklich sehr stark auf die Bewerbung an, denn diese zeugt von deinem Ich und zeigt, ob du zu dumm bist einen Brief vernünftig zu schreiben, oder eben alles in Ordnung ist.

Dann wurde man oft zum Test eingeladen, wo man nur Grundwissen benötigt, was nicht allzuschwer ist. Ich habe jetzt die Option, bei Ford Industriekaufmann zu werden, wo man ziemlich großen Erfolg haben kann, da der Industriekaufmann als bester kaufmännische Beruf gilt, oder zur Bundesknappschaft, wo ich einen soliden einfachen, aber einen gu bezahlten Job hätte.

Man muss sich nur Mühe machen und weite Wege gehen, denn die Ausbildung findet 40 km weit weg statt, was für manche Leute ein unheimlich langer Weg ist. Ich mit meinem Realschulabschluss hätte nie gedacht, dass ich bei Ford, einem Riesenunternehmen, mit einer Bewerberanzahl von c.a. 5000 Leuten mithalten kann, vorallem da ich einer von ca 20 noch Jugendlichen war. Also mein Motto ist, der Weg ist das Ziel und so hoffe ich, dass deine Nichte etwas vernünftiges kriegt.

Natürlich gibt es nach wie vor Betriebe, die auch Leute mit Realschulabschluss einstellen. Allerdings sind das mittlerweile immer weniger. Inzwischen wird von Ausbildungsbetrieben ein höherer Abschluss gefordert also vor 15 oder 20 Jahren.

So würde ich sagen, der Abschluss an einer Realschule ist nach wie vor etwas wert, jedoch sicherlich nicht mehr so viel wie damals. Selbst mit einem Hauptschulabschluss kann man noch etwas mach und eine Ausbildungsstelle finden.

Ein Realschulabschluss ist schon etwas wert. Es kommt allerdings aber auf die Noten an. Das Problem bei den Suchenden für eine Lehrstelle ist, das viele eine miserable Rechtschreibung haben und beim Rechnen versagen. Aber das betrifft auch einen Teil der Abiturienten. Ein gutes Realschulzeugnis ist besser als ein schlechtes Abitur.

In den meisten Handwerksberufen wie zum Beispiel Tischler oder Schreiner muß man gut rechnen können, sonst paßt am Ende nichts zusammen. Ich meine, da kommt es auf die persönliche Vorsprache an und die Ergebnisse der Tests, die mittlerweile überall üblich sind. Wenn sowohl das Zeugnis gut ist, die Vorstellung gut verlaufen ist, und die Tests positiv waren, paßt alles.