WikiLeaks Gründer von Interpol gesucht

vom 02.12.2010, 09:50 Uhr

Seit neustem wird der WikiLeaks Gründer Julian Assange nun auch noch von Interpol gesucht. Gegen ihn liegt ein Haftbefehl wegen Vergewaltigung vor! Ansich ist es nichts ungewöhnliches, dass Straftäter wie Vergewaltiger von Interpol gesucht werden, wenn diese sich ins Ausland absetzen um sich einer Haft zu entziehen. Interpol ist in solchen Fällen für die Koordination der Polizei der jeweiligen in Betracht kommenden Länder zuständig und soll so für eine schnelle Verhaftung beitragen. Nun ist es in diesem Fall aber mehr als sonderbar, da besagter Fall bereits längere Zeit zurückliegen soll und bislang von seiten der Justiz bisher nichts unternommen worden ist!

Ist es nun so, dass hier ein Vorwand gesucht wird, den WikiLeaks Gründer aus dem Verkehr zu ziehen? In Anbetracht der neusten Veröffentlichungen von Wiki Leaks wäre das nicht auszuschließen! Oder liegt hier ein tatsächlicher Vergewaltigungsfall vor? Warum wird dann aber erst Jahre nach dem angeblichen Fall ein Haftbefehl gegen ihn erlassen? Und warum schaltet sich Interpol ausgerechnet nach den neusten Veröffentlichungen ein?

Am Rande sollte noch erwähnt werden, dass Julian Assange in Amerika nun als Staatsfeind Nr. 1 angesehen wird und nun auch der meistgesuchte Verbrecher Amerikas ist! Und das noch vor Osama Bin Laden!!! Soll er nun diffarmiert und aus dem Verkehr gezogen werden?

» AJK » Beiträge: 318 » Talkpoints: 23,03 » Auszeichnung für 100 Beiträge



AJK hat geschrieben:Ansich ist es nichts ungewöhnliches, dass Straftäter wie Vergewaltiger von Interpol gesucht werden

Ehrlich gesagt sehe ich das ein wenig anders. Hier wird nicht ein verurteilter Straftäter, welchem die Flucht gelungen ist, gesucht. Es gibt den dringenden Tatverdacht und es geht einfach darum, dass sichergestellt wird, dass diese Person dann vor einem Gericht erscheint. Wenn in der Bundesrepublik so ein Verdacht gegen Personen erhoben wird, die keinen Wohnsitz in Deutschland haben (siehe z.B. beim Hr. Kachelmann), dann ist die Untersuchungshaft die Regel! Hätte er aber einen Wohnsitz, dann ist es eben nicht selbstverständlich, hier die (Untersuchungs-)Haft zu fordern. Vielmehr wird abgewogen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit einer Flucht (ins Ausland) einzuschätzen ist.

Das jetzt die schwedische Justiz tatsächlich jede Person, welche "flüchtig" ist und der so ein Vorwurf gemacht wird, wirklich über Interpol suchen lässt, mag ich nicht so recht glauben.

Ich bin kein Freund von Verschwörungstheorien und ähnlichem Quatsch. Kann mir aber wirklich vorstellen, dass hier sehr wohl politische Gründe mit Einfluss genommen haben, wie im vorliegenden Fall vorzugehen ist!

Man denke z.B. an den Fall Polanski, in welchem ja die Schuld praktisch erwiesen war und der Täter tatsächlich "auf der Flucht" war. Hier wird kein internationaler Haftbefehl gegolten haben. Denn der Aufenthaltsort wird kein Geheimnis gewesen sein.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Als ich zum ersten mal davon hörte, dass man Julian Assange nun auf Grund von Vergewaltigungsvorwürfen sucht, habe ich wirklich gestutzt. Ich denke nicht, dass diese Vorwürfe der Wahrheit entsprechen. Ich habe eher das Gefühl, die Behörden wollen ihn aus dem Verkehr ziehen. Das Video mit dem Hubschrauber hat ja schon für großes Aufsehen gesorgt und die Geheimdokumente, welche vor kurzem an die Öffentlichkeit gelangt sind, waren auch nicht unbedingt von Vorteil für einige Staatschefs bzw. die Führungsspitze von Amerika. Das Auftauchen dieser Dokumente und der plötzliche Vorwurf der Vergewaltigung liegen, zeitlich gesehen, schon sehr eng beieinander und erwecken daher das Misstrauen von Aussenstehenden.

Ich find es wirklich mutig, dass Julian Aussänge diese Seite ins Netz gestellt hat und die Öffentlichkeit so an den geheimen Machenschaften einiger Länder teilhaben lässt. Natürlich ist das für die Ertappten nicht schmeichelhaft, aber die Öffentlichkeit hat in einigen Fällen doch das Recht zu erfahren, was wirklich passiert ist und vertuscht wird. Ich fände es sehr schade, wenn man den Gründer von WikiLeaks nun verurteilen und wegsperren würde, da er die Öffentlichkeit mit Neuigkeiten versorgt hat.

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» Sissley » Beiträge: 1131 » Talkpoints: 5,54 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Zu diesem Thema habe ich gestern einen kleinen Bericht im Fernsehen gesehen. Julian Assange wurde von zwei Frauen der Vergewaltigung und sexuellen Nötigung bezichtigt. Bemerkenswert ist, dass er tatsächlich mit beiden Frauen Affären hatte. Es ist demnach schon vorher mit beiden Frauen einvernehmlich zu sexuellen Handlungen gekommen. Nun sind beide Frauen aber Freundinnen und haben nicht gewusst, dass Assange auch mit der jeweils anderen etwas hatte. Es könnte sich also auch einfach um einen Racheakt der beiden Frauen handeln, die sich im Zuge der Anklage vielleicht zusammengetan haben könnten. Eine der Frauen veröffentlichte auf ihrer Homepage einen Beitrag, indem sie sieben Schritte zur gelungen Rache ausformulierte. Das lässt vermuten, dass an dieser Theorie möglicherweise etwas dran sein könnte.

Andererseits ist es mehr als merkwürdig, dass der Fall erst jetzt nach den neuesten Veröffentlichungen von Wikileaks wieder aufgegriffen wurde. Übrigens ist es mittlerweile schon die dritte Rechtsanwältin die sich mit der Klage gegen Assange befasst. Die beiden anderen Anwälte haben die Klage abgewiesen. Könnte es sich also vielleicht doch um eine Verschwörung handeln, um Amerikas neuen "Staatsfeind Nr. 1" aus dem Weg zu räumen. Ich halte das durchaus für möglich. Allerdings bleibt zunächst einmal abzuwarten, ob Assange, der seit Wochen nicht untergetaucht ist, überhaupt gefunden wird. Er scheint darin ein Meister zu sein. In einem Interview sagte er einmal, dass es für investigative Journalisten mittlerweile notwendig sei sich der Methoden von Geheimdiensten und Drogendealern zu bedienen. Ich wünsche Interpol jedenfalls viel Spaß beim Suchen.

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» daaldi91 » Beiträge: 389 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ist jetzt natürlich die große Frage was passiert wenn sie ihn wirklich finden sollten denn er hat ja selber gesagt wenn ihm etwas passiert oder er gefasst wird dann wird ein Passwort freigegeben mit dem jedermann brisante Dateien öffnen kann die bereits jetzt schon gesichert heruntergeladen werden können. Mich würde ja sehr interessieren was er noch für Informationen hat.

Aber das es Zufall ist, dass er ausgerechnet jetzt wieder gesucht wird glaube ich auch nicht und ich denke sie werden ihn auch so schnell nicht finden. Auch wenn er Staatsfeind Nummer 1 ist nicht. Denn der Großteil der Bevökerung wird ihn nicht verpfeifen sag ich mal und wie lange suchen sie denn die ganzen Terroristen schon und es gibt keine großen Erfolge ;)

» chica1989 » Beiträge: 297 » Talkpoints: 0,06 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Nunja dieser Fall hat einige Komplikationen, die mich zum Urteil kommen lassen, dass es sich hierbei niemals um eine Vergewaltigung handeln kann. Ob das wiederum auch rechtlich zu belegen ist, das ist eine ganz andere Sache.

Wieso ist auch ganz einfach erklärt. Der Geschlechtsverkehr war einvernehmlich, was spätestens die im Internet veröffentlichten prahlenden Meldungen der beiden Frauen belegen sollten (die aber mittlerweile wieder gelöscht wurden). Davon abgesehen haben sich beide Frauen vorher miteinander verständigt und beraten, bevor sie jemals zur Polizei gegangen sind. Auch dann haben sie keine Vergewaltigung gemeldet, sondern sich darüber nur beraten lassen. In Schweden kann man dadurch eine Ermittlung in die Wege leiten, ohne dass die beiden Frauen wegen Falschaussage belangt werden können!

Desweiteren: das ganze hat nur deswegen den aktuellen Höhepunkt erreicht, weil die schwedischen Gesetze zum Thema Vergewaltigung für uns Deutsche und Österreicher etwas seltsam sein mögen. So gilt einvernehmlicher Sex ohne Kondom als Vergewaltigung und kann mit bis zu 2 Jahren Gefängnis bestraft werden. In Assanges Fall handelt es sich dabei wohl um ein gerissenes Kondom.

Aber auch die Sache mit dem internationalen Haftbefehl finde ich höchst suspekt. Tatsache ist nämlich, dass Assange sich in Schweden mit der Polizei getroffen hat und von ihr einvernommen wurde. Das war zu einem Zeitpunkt nachdem der erste Haftbefehl fallen gelassen wurde, aber immer noch wegen Bedrohung/Belästigung ermittelt wurde. Gleichzeitig hatte Assange keine schwedische Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung erhalten die er für wikileaks benötigte, was wahrscheinlich der Grund war, dass er dann nach England gereist ist und Schweden verlassen hat. Erst danach wurde das Thema Vergewaltigung auf Grund politischen Drucks wieder in den Mund genommen und die Ermittlung darauf (erneut) ausgeweitet.

Nun hat Assange sich der britischen Polizei gestellt und ihm wurde von einem britischen Gericht auch die Kaution verwehrt. Die Begründung lautet, dass er sich nicht der schwedischen Polizei gestellt hat, was ich persönlich überraschend finde weil es gar nicht mal der Wahrheit entspricht.

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» Reaper » Beiträge: 576 » Talkpoints: 1,11 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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