Was spricht gegen einen Online Vertretungsplan?
Es ging doch gar nicht darum, dass man den Vertretungsplan nur noch online zur Verfügung stellen soll. Natürlich soll der Plan auch in Zukunft noch in gedruckter Form am schwarzen Brett aushängen. Ich würde es auch nicht befürworten, wenn der Plan ausschließlich online zur Verfügung stehen würde. Das würde schon allein deswegen nicht gehen, da sich auch einmal kurzfristig eine Änderung ergibt und auch da eben nicht jeder Schüler jeden Morgen vor der Schule die Möglichkeit hat, den Plan noch einmal zu überprüfen. Und wie schon richtig gesagt hast, hat nicht jeder Schüler die Möglichkeit ständig von zu Hause auf den Vertretungsplan zuzugreifen.
Ich habe das Ganze hier mehr als eine Art Service verstanden, sodass man eben auch einmal von zu Hause aus darauf zugreifen kann und noch einmal etwas nachsehen kann, wenn man zum Beispiel in der Schule nicht daran gedacht hat oder einfach um noch einmal nachzusehen welche Stunde, bei welchem Lehrer durch welchen Vertreter vertreten wird.
Und ich verstehe das Ganze eher als Non Plus Ultra Lösung. Sprich als erst einmal nur zusätzliche "Lösung". Aber wenn ich mir die Entwicklung und dir Art der Selbstverständlichkeit mit der manche Menschen mit neuen Medien umgehen so ansehen, wird das schnell im scheinbaren Chaos und auch Ausgrenzung Einzelner enden. Am Anfang ist das gut und schön. Und das für die Schüler die die Möglichkeit haben. Ich stelle es mir aber für die Schüler, die diese Möglichkeiten halt nicht haben als sehr unschön vor, wenn sie nun morgens in die Schule kommen, die Klassenkameraden nicht zu sehen sind, weil die bereits über das Internet informiert wurden.
Ich sehe auch so Entwicklungen wie: Am Dienstag Abend wird der Vertretungsplan für Mittwoch ins Internet gestellt. Statt Deutsch wird in der dritten Stunde halt nun Erdkunde unterrichtet. Und es wird halt einzelne geben, die halt in dem Zeitraum nicht mehr im Internet waren und das nicht wissen und folglich ihr Unterrichtsmaterial auch nicht dabei haben. Und ich sehe kommen, dass irgendwann die ersten Lehrer mit einer Selbstverständlichkeit sagen, dass war nun ja lange genug bekannt. So entsteht auch ein Abhängigkeitsverhältnis. Man ist abhängig davon, quasi jeden Abend oder auch Morgen noch mal ins Internet zu gehen und nach zu sehen. Und ja ich habe ähnliche Situationen schon erlebt. Mir ist es durchaus schon passiert, dass ich ungläubig angesehen werde, wenn ich sage, ich habe keine Handy. Scheint heute selbstverständlich zu sein.
Vor kurzem haben wir hier über Facebook diskutiert. Da schrieben viele wie sehr sie Facebook an sich ankotzt. Ein Schüler oder eine Schülerin schrieb dort auch, sie hat sich einen Facebook Account anlegen müssen, weil viele Sachen aus der Schule mittlerweile dort übermittelt werden. Auf der anderen Seite habe ich im letzten Jahr einen total verzweifelten Post einer Hartz 4 beziehenden Mutter gelesen, deren Tochter aus der Schule heim kam mit der Mitteilung, sie braucht nun einen Drucker. Einen Farbdrucker. Die Mutter hat mit Mühe und Not Internet, an einem eher baufälligen Computer und wusste beim besten Willen nicht, von was sie nun einen Drucker finanzieren soll. Für manche gehört das zur Grundausstattung. Und nein die Lehrerin ließ nicht mit sich reden. Und nun muss jeder Schüler einen Internetzugang haben um den Vertretungsplan abrufen zu können? Ich kann es ja noch verstehen, wenn gesagt wird, es muss der Malkasten von Pelikan sein, damit alle Schüler das gleiche Farbergebnis haben. Da geht es um vielleicht 10 Euro. Aber ein Computer mit Internetzugang ist nicht mit 10 oder 20 Euro zu bekommen. Und in dem Fall der Vertretungspläne kann man auch nicht einfach sagen, geh halt bei einem Freund Online oder für die paar Cent ins Internet- Cafe.
Noch scheint es ein Zusatzfeature zu sein. Aber wie sieht die langfristige Entwicklung aus? Mal davon abgesehen, ich finde die Entwicklung und die Verlässlichkeit die man da auf elektronische Systeme setzt ein wenig kritisch. Ich nenne hier nur mal Stromausfälle, ohne große Horrorszenarien ala Datenklau und so weiter.
Ich verstehe ja was du meinst und denke auch, dass es nicht sein kann und darf, dass der Plan nach der Schule nach geändert wird und dann am nächsten Tag vorausgesetzt wird, dass man sich schon darüber informiert und dann auch direkt die richtigen Sachen dabei hat. Das kann und darf nicht sein - da stimme ich dir vollkommen zu.
Ich kann aber auch aus eigener Erfahrung sagen, dass es bei uns so war, dass der Plan ganz normal am schwarzen Brett hing und eben auch am Tag des eine oder andere mal Verändert wurde und durch einen neuen ersetzt wurde. Jedoch waren dies in der Regel nur Änderungen, die den nächsten Tag betrafen, sodass man durchaus noch genug Zeit hatte um dies mit zu bekommen und sich danach zu richten. Und ich muss auch zugeben, dass ich damals den online gestellten Vertretungsplan fast nicht zur Kenntnis genommen habe. Ich wusste zwar, dass dieser vorhanden ist, jedoch hat es auch immer ausgereicht, wenn ich in der Pause einmal einen Blick auf das schwarze Brett geworfen habe. Und genauso soll es dann auch bleiben, auch wenn es diese Erweiterung geben wird.
Wie du richtig sagst, kann man nicht erwarten, dass jeder Schüler jeden Abend noch ein paar Mal online ist um zu überprüfen, ob sich noch etwas geändert hat. Ebenso schauen doch nun wirklich nicht alle Schüler, auch wenn sie die Gelegenheit haben, jeden Morgen auf den Plan bevor sie zur Schule gehen. Ich habe zum Beispiel damals niemals vor der Schule noch den Computer angemacht und nachgesehen ob ich vielleicht jetzt doch eine Stunde zu früh zur Schule komme.
Also es spricht zum einen ja dagegen, dass ihr ja schon einen Vertretungsplan HABT. Warum wollt ihr noch einen zweiten online haben? Das ist doch doppelte Arbeit, oder? Und es erhöht eben die Gefahr, dass auf einem Plan ein Fehler unterläuft und dann beide Pläne was unterschiedliches aussagen, was dann Chaos bedeuten würde. Wenn die erste Stunde ausfällt, gibt es auch so etwas wie eine Telefonkette und wenn die letzte Stunde ausfällt, muss man das nicht schon so früh wissen. Und ob ihr in der 3. Stunde nun statt Mathe Biologie habt, ist doch auch nicht so dramatisch, oder?
Ansonsten denke ich auch, dass entweder nicht jeder zu Hause Internet hat oder aber nicht morgens vor der Schule ins Internet gehen darf.Wenn ich ein Kind hätte, würde ich das nur ungerne schon vor der Schule an den PC lassen. Und von den 5.-Klässlern, die ja auch vom Vertretungsplan profitieren sollten, kann man eigentlich auch noch nicht erwarten, dass sie schon in der Lage sind, selbstständig auf diesen Online-Plan zuzugreifen. Wenn man bedenkt, dass selbst bei den 10-Klässlern, wo es Informatikunterricht gibt noch Schüler dabei sind, die gerade mal den PC ohne Hilfe anschalten können.
Außerdem müsste man dann den Plan sowohl mehrmals täglich aktualisieren und die Schüler müssten ihn auch mehrfach am Tag abrufen. Und ich denke auch, dass die Lehrer dann von den Schülern erwarten, dass sie praktisch STÄNDIG diesen Plan abrufen und wenn morgens um 7.30 drin steht, dass man in der 4 Stunde Chemie hat und jemand seine Sachen nicht dabei hat dann einen "Strich" oder zumindest Gemecker abbekommt.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-148003-20.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Calla Pflanze 2132mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Schlafendes Wiesel · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Calla Pflanze
- Tipps zur Geranien Pflege 2383mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: C97 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Tipps zur Geranien Pflege
- Kräuter auf Balkon - was ist sinnvoll und robust? 1297mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Carmili · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Kräuter auf Balkon - was ist sinnvoll und robust?
- Luftwurzeln der Monstera: Tropfenbildung/Gestank 1766mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Diamante · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Luftwurzeln der Monstera: Tropfenbildung/Gestank