Wegen evtl. Ansteckung mit Kind zu Hause bleiben?
Vor einigen Wochen habe ich mich hier schon erkundigt, wie Feuchtblattern / Windpocken generell ablaufen, da eben die Möglichkeit bestand, dass sich mein Sohn angesteckt hat. Die Chance war damals allerdings sehr gering. Mein Sohn hat gemeinsam mit einem Mädchen gespielt und dieses Mädchen hat zwei Tage davor mit einem anderen Mädchen gespielt, das dann eben die Feuchtblattern bekommen hat.
Laut Kinderarzt und auch laut mehreren Internetseiten ist die Inkubationszeit für diese Kinderkrankheit zwischen 10 und 28 Tagen. Es gibt da also doch einen recht großen zeitlichen Rahmen. Letzte Woche am Freitag Nachmittag hat sich mein Sohn wieder mit diesem Mädchen gespielt. Weder meine Freundin noch ich haben da an die Feuchtblattern gedacht, weil dazwischen eben schon 4 Wochen vergangen sind.
Wie der Zufall es nun scheinbar so wollte, hat dieses Mädchen nun am Sonntag tatsächlich die Feuchtblattern bekommen! Falls sie sich in der Zwischenzeit nicht woanders angesteckt hat, hätte bei ihr die Inkubatinszeit 30 Tage gedauert! Nun sind die Feuchtblattern scheinbar zwei Tage vor Ausbruch der Krankheit am ansteckendsten. Genau in diesem Zeitraum hat nun eben mein Sohn mit diesem Mädchen gespielt. Die Chance, dass er sich nun tatsächlich angesteckt hat, ist also diesmal doch erheblich größer.
Nun ist es so, dass am 6. Dezember ja Nikolaustag ist und im Rahmen des Babytreffens war geplant, dass an diesem Tag der Nikolaus zu uns nach Hause kommt. Die anderen drei Kinder waren natürlich auch eingeladen. Da der 6, Dezember nun aber eben 10 Tage nach dem Tag der möglichen Ansteckung ist, habe ich die Eltern dieser Kinder darüber informiert. Die haben inzwischen auch alle abgesagt. Sie kommen also nicht, weil sie eben das Risiko einer Ansteckung nicht eingehen wollen. Das ist auch in Ordnung, deswegen habe ich es ihnen auch erzählt, damit sie eben entscheiden können, ob sie kommen wollen oder nicht.
Es kann natürlich keiner sagen, ob sich mein Sohn nun tatsächlich angesteckt hat oder nicht. Die Inkubationszeit beträgt eben 10 bis 28 Tage. Der Ausbruch der Krankheit ist demnach zwischen dem 6. und 26. Dezember möglich. Wobei es bei dem anderen Kind eben eventuell sogar 30 Tage gedauert hat.
Nun hat mich eine Freundin von diesem Babytreffen angerufen und gemeint, dass sie mir gerne einkaufen geht, wenn ich etwas brauche, weil ich kann mit dem Kleinen ja nun nicht raus. Ich habe daraufhin gesagt, dass er die Feuchtblattern ja noch nicht hat und eben nur die Möglichkeit besteht, dass er es hat. Deswegen kann ich durchaus noch selber einkaufen gehen. Sie war daraufhin total entsetzt, wie ich mit meinem Sohn ncoh aus der Wohnung gehen kann, weil ich so die Krankheit ja nur noch mehr verbreite.
Ich sehe das Argument zwar durchaus ein. Allerdings ist es eben so, dass es auch sein kann, dass er die Feuchtblattern erst Ende Dezember bekommen wird und vielleicht ist er ja auch gar nicht angesteckt! Ist ja auch möglich, auch wenn die Chance eher gering ist. Das können ja eben bis zu 4 Wochen Inkubationszeit sein und dann noch 2 Wochen die tatsächliche Heilung der Krankheit. Ich kann jetzt doch bitte nicht 6 Wochen zu Hause bleiben, nur weil er sich eventuell angesteckt hat.
Wenn er die Feuchtblattern wirklich hat und die Krankheit ausgebrochen ist, bleibe ich selbstverständlich mit ihm zu Hause, aber soll ich tatsächlich jetzt schon nur noch zu Hause bleiben? Das kann man einem Kind (und mir) ja nun auch nicht wirklich zumuten. Allerdings sehe ich das Problem schon irgendwo ein, dass er ja auch zwei Tage vor Ausbruch ansteckend für die anderen ist.
Meine Kinder sind auch in den Kindergarten gegangen, als sie noch nicht die Windpocken hatten, aber im Kindergarten die Windpocken umhergingen. Wenn es so wäre, dann müsste ein Kindergarten ja schließen, sobald ein Kidn die windpocken hat. Mein Sohn hat als erstes in unserer Familie die Windpocken gewhabt. Meine Tochter war noch nicht im Kindergarten. Aber als sie dann 14 Tage später die Windpocken hatte ist mein sohn auch wieder im Kindergarten gewesen.
Mach dich mal nicht verrückt und lasse dein Kind das machen, was er immer gemacht hat und wenn er sich gut fühlt während er die Windpocken hat, dann kannst du auch mit ihm spazierengehen. Windpocken sind keine schlimme Kinderkrankheit. Sie sind nur schlimm, wenn Erwachsene die Windpocken bekommen.
Ich war alleinerziehend. Hätte ich dann wochenlang nciht rausgehen dürfen, weil mein Sohn mit einem Windpockenkind zusammen gespielt hat? Ich musste einkaufen gehen. Ich hatte keinen, der auf meine Kinder schaute. ich bin auch beim Kinderarzt gewesen, wo andere Kinder gewesen sind. Wenn man es so nimmt, dann hätte ich mit meinen Kindern ja nicht mehr rausgehen dürfen, als das erste Kind im Kindergarten krank wurde und hätte erst dann wieder rausgedurft, als meine Tochter wieder gesund war. Das wären locker 8-10 Wochen gewesen.
Ja, so sehe ich das auch. Ich bin auch alleinerziehend und meine Eltern wohnen 130 km entfernt. Sie helfen mir so gut es geht, aber sie können nun auch nicht kommen, weil mein Sohn sich eventuell angesteckt hat und mit zwei Jahren kann ich ihn zum Einkaufen auch nicht alleine lassen.
Wenn ich nicht mehr in Karenz wäre, müsste ich ihn ja auch in den Kindergarten bis zum Ausbruch der Krankheit geben. Kein Chef würde verständlicher Weise wohl akzeptieren, dass ich zu Hause bleibe, weil mein Sohn eventuell krank werden könnte. Da wäre meine Kündigung berechtigter Weise wohl nicht weit entfernt.
Da diese Freundin aber derart entsetzt reagiert hat und ich noch keine Erfahrung im Umgang mit ansteckenden Kinderkrankheiten habe, wollte ich sicherheitshalber einmal auch hier um Rat fragen. Aber es ist ja auch für ein Kind unzumutbar, so lange nur in der Wohnung zu bleiben. Mein Sohn hat derzeit auch wieder eine ziemliche Verkühlung. Trotzdem gehen wir ein wenig raus, weil wenn ich wegen jedem Husten oder Schnupfen zu Hause bleiben würde, müsste ich es mir wohl bis Juni in meiner Wohnung gemütlich machen.
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