Was passiert jetzt mit meinen Hunden?

vom 25.11.2010, 20:19 Uhr

Hallo,
das war der absolute Horrortag heute und ich muss mir das jetzt mal von der Seele schreiben und euch hier als Seelenmülleimer missbrauchen. Wer mir nach dem Lesen Vorwürfe machen möchte, möge sich dies sparen, die mach ich mir selber schon genug. Auch Beschimpfungen helfen mir nicht bei der Lösung des Problems. Ich hoffe, ich krieg das eingermassen verständlich geschrieben, ich steh immer noch unter Schock bzw haufenweise Beruhigungsmitteln.

Also, von vorne. Meine Mutter wollte mich heute morgen so gegen halb zehn abholen, weil wir zusammen mit meiner Tante bei einer gemeinsamen Freundin von uns zum Frühstück eingeladen waren.Also ist die unten rein gekommen und die Katze meiner Nachbarn ist mit der rein. Ich hab das aber gar nicht mitgekriegt und habe, als sie oben geklopft hat, weil sie ihren Schlüssel vergessen hattte, ohne nachzudenken die Türe aufgemacht und habe natürlich meine beiden Hunde auch nicht festgehalten. Und bevor meine Mutter mir auch nur sagen konnte, dass die Katze im Treppenhaus ist, waren die beiden auch schon an mir vorbei und sind auf die Katze los. Ich bin sofort die Treppe runter hinterher und bin dazwischen, aber da die beiden im Haus weder Halsband noch Geschirr tragen, hatte ich natürlich keine Chance, die von der Katze weg zu holen.

Ich habe dann nur noch zu Mama hochgebrüllt, sie möchte mir die Leinen und Geschirre runter werfen, aber so schnell hat die gar nicht mehr holen können. Irgendwie habe ich dann die Haustüre aufgemacht, fragt mich nicht warum, wahrscheinlich damit die Katze raus konnte. Aber die Hunde sind natürlich hinterher und ich bin dann irgendwie, weil ich Krämpfe in den Beinen hatte - ich habe Fibromyalgie und kann meistens überhaupt nicht ohne Krücken laufen, über die Mauer unseres Vorgartens geflogen und dann war's vorbei. Da hab ich dann nur noch zusehen können, wie die beiden die Katze endgültig erledigt haben. Das ging alles so wahnsinnig schnell und so habe ich meine Hunde noch nie erlebt. Die beiden sind dann auch weggelaufen, aber während Trixie kurz danach von selber zurück gekommen ist, blieb Marcela erstmal verschwunden.

Meine Mutter hat dann meine Tante angerufen, weil ich mich weder beruhigen noch aufstehen konnte, meine Nachbarin - nicht die Katzenbesitzerin - ist raus gekommen und dann haben die den RTW gerufen, weil ich wohl den totalen Nervenzusammenbruch hatte. Also erstmal ab ins Krankenhaus, jede Menge Beruhigungsmittel und dann dürfte ich wieder nach Hause. Wir haben dann erstmal meinen Sohn von der Schule abgeholt und haben uns auf die Suche nach Marcela gemacht., die wir natürlich nicht gefunden haben. Ich habe dann bei der Tierauffangstation angerufen und da wollten sie sie grade bei meinen Nachbarn um die Ecke abholen, die Marcela glücklicherweise eingefangen hatten. Ich werde wohl morgen einige Flaschen Wein und Blumesträuße hier in der Nachbarschaft verteilen, an diejenigen, die geholfen haben. Die anderen haben dann jetzt noch etwas mehr, worüber sie sich das Maul zerreissen können, hier wird ja eh schon über uns geredet.

Das allerschlimmste ist aber, dass ich jetzt Angst vor meinen eigenen Hunden habe. Ich sehe in denen nicht mehr meine verschmusten Kuschelhunde, die sie ja eigentlich sind, sondern nur noch eiskalte Killer, so lächerlich das vielleicht auch klingen mag. Was passiert, wenn meine Nachbarn Anzeige erstatten und das Ordnungsamt einschalten - die sind beide ordnungsgemäss gemeldet und Marcela fällt auch unter 20/40 - daran mag ich gar nicht denken. Wie gesagt, so kenn ich die beiden nicht, die waren wie rasend und haben auf kein Kommando und nichts mehr gehört. Normalerweise lassen die sich alles gefallen, ohne sich zu wehren. Als damals der Sohn meines Ex ständig auf die los ist, haben die noch nicht mal geknurrt. Allerdings hat er das auch nur so lange gemacht, bis ich ihm Hausverbot erteilt habe, wenn's um meine Hunde geht, werde ich ja ungemütlich, wenn denen einer was tut.

Kurioserweise ist wohl auch irgendwie, als Mama Trixie hochgebracht hat, eine andere Katze mit in unsere Wohnung rein und war da die ganze Zeit mit Trixie alleine, während ich im Krankenhaus war und Marcela gesucht habe. Der Katze hat sie nichts getan und die konnte da auch nicht mehr raus. Mit anderen Katzen machen die auch nicht so ein Theater, aber irgendwas hatten sie wohl gegen diese Katze, ich weiss aber gar nicht, was. Meine Nachbarn hatten davor eine andere Katze, das war nie ein Problem. Die hat allerdings auch nie ständig vor unserer Wohnungstür gesessen und rumgemaunzt, während diese Katze quasi im Gemeinschaftshausflur gewohnt hat. Ich hab die auch schon wer weiss wie oft aus der Waschmaschine geholt oder aus meiner Wäsche im Waschkeller. Auch meine Vermieter haben sich schon mehrfach beschwert, dass die Katze mit jedem rein kam und dann im Hausflur gesessen hat, weil sie nicht in die Wohnung rein kam oder die ganze Nacht draussen im Freien war, weil sie niemand rein gelassen hat.

Es tut mir leid, wenn das jetzt hier etwas lang geworden ist, aber kürzer hab ich es nicht hin gekriegt. Vielleicht weiss ja einer von euch, ob meinen Hunden jetzt irgendwas passieren kann, weil sie die Katzte gerissen haben. Sollte ich vielleicht besser von selber das Ordnungsamt informieren? Hier im Haus haben alle sehr verständnisvoll reagiert und auch die Leute, bei denen Marcela war, waren sehr verständnisvoll. Aber jeder Hundehasser wird jetzt sagen "Wer weiss, ob die nicht das nächste Mal auf ein Kind los gehen". Ich weiss, das würden die niemals tun, aber das hier ist ein Dorf und hier wird geredet ohne Ende.

Die Katze haben wir dann eben noch begraben auf unserem Tierfriedhof, meine Nachbarin hat nur gesagt, ihr ist es egal, was mit der passiert, Hauptsache weg.

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» celticdragon » Beiträge: 111 » Talkpoints: 37,08 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Das ist ja echt heftig, ich stelle mir das sehr unangenehm vor, so etwas mit ansehen zu müssen. Aber ich denke, du musst keine großen Sorgen haben. Deine Hunde haben schließlich "bloß" eine Katze (nehmt mir diese Formulierung jetzt nicht übel) getötet und kein Kind. Und bloß weil ein Hund auf eine Katze losgeht, heißt das nun mal nicht gleich, dass er auch ein Kind angreifen würde.

Wegen der Katze musst du dir jetzt wohl auch keine Sorgen machen. Du hast deine Hunde doch versichert, oder? Und da Katzen zwar keine Sachen sind, aber wie welche behandelt werden, wird wohl außer, dass die Versicherung den "Schaden" ersetzen wird, nichts weiter passieren.

Ich wüsste jetzt auch nicht, weswegen dich deine Nachbarn anzeigen könnten. Du hast deine Hunde ja noch versucht zurückzuhalten. Sie können halt, wie gesagt, nur den "Schaden" bei dir einfordern.

Dass du gegenüber deinen Hunden jetzt ein ungutes Gefühl hast, kann ich gut verstehen. Auch wenn sie dir als Besitzer wohl nie etwas tun würden. Vielleicht kannst du dir einen Hundetrainer holen und das Ganze mit dem durchsprechen und vielleicht auch einige Übungen machen, dass deine Hunde auch in Situationen, wenn sie aufgeregt sind noch auf deine Kommandos hören.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


So unangenehm das für dich im Moment auch ist, aber du musst deswegen keine Beruhigungsmittel nehmen - denn zumindest rechtlich sollten dich keine großen Probleme erwarten.

Was pepsi-light gesagt hat, kann ich auch bestätigen. Solange deine Hunde nicht auf deinen Befehl hin eine Katze jagen und töten, wirst du mit dem Tierschutzgesetz keine Probleme bekommen. Weil deine Hunde höchstwahrscheinlich versichert sind, bleibt so also die Sachbeschädigung beziehungsweise der Schadenersatz übrig. Üblicherweise bezieht sich dies auf die Tierarztkosten aber auch auf den Ersatz der Katze, welche rechtlich gesehen wie ein Sachgegenstand behandelt wird.

Rein rechtlich gesehen könnte einzig und alleine das Wohn- bzw. Mietrecht ein Problem bereiten, falls die Besitzer anderer Wohnungen oder dein Vermieter nun Einwände gegen deine Hunde haben.

In jedem Fall gilt: solange du auf deine Nachbarn freundlich zugehst und dich mit ihnen aussprichst, wirst du keine rechtlichen Konsequenzen haben!

Was du dann natürlich mit deinen Hunden machst, vor denen du jetzt ja richtig Angst zu haben scheinst, das ist eine ganz andere Sache. Dazu kann ich eigentlich nur sagen, dass Katzen jeden Tag von Hunden gerissen werden und es sich dabei um nichts besonderes handelt. Ausserdem ist es gar nicht gesagt, dass deine Hunde überhaupt einen Menschen angreifen würden, deine Angst verstehe ich hingegen sehr gut. So wie du deine Lage erklärst, würde ich dir dazu raten deine Hunde zu konditionieren auf ein bestimmtes Geräusch (Stichwort Fisher Discs), um sie auch dann noch unter Kontrolle zu bekommen, wenn du sie mal nicht physisch davon abhalten kannst und sie auf deine Befehle nicht mehr reagieren. Diese Art der Kontrolle kann sehr gut funktionieren und wenn man diese Schellen sparsam einsetzt, dann ist man damit in der Lage, seinen Hund aus (fast) allen Situationen zurückzurufen.

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» Reaper » Beiträge: 576 » Talkpoints: 1,11 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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