Honorarzahlung bei nicht abgesagten Arztterminen
Bei versäumten Arztterminen muß der Patient dem Arzt eine Zahlung über eine angemessene Vergütung leisten, wenn er seinen vereinbarten Behandlungstermin nicht abgesagt hat, beziehungsweise unentschuldigt nicht erschienen ist. Das ist nun gesetzlich geregelt.
Auf der anderen Seite entschuldigt sich aber kein Arzt, wenn der Patient trotz eines Termines 3 1/2 Stunden warten muß, obwohl kein Notfall dazwischen gekommen ist. Das ist mir kürzlich passiert. Dann war es noch mittwochs, wo die Praxen mittags schließen, so dass der Arzt auffallend in Eile war. Die Termine werden so vergeben, dass grundsätzlich eine Wartezeit entsteht für den Patienten und der Arzt keinen Leerlauf hat. Ist das richtig und mußte schon einmal jemand von Euch das Arzthonorar bezahlen?
Ich kenne es von einem Bekannten, der privatversichert ist. Er musste zwar noch nie ein Arzthonorar für einen versäumten Termin bezahlen, aber man hat es ihm schon einmal gesagt, dass das demnächst auf ihn zukommen könnte und er sollte doch die Termine absagen, wenn er nicht kommen könnte, was leicht gesagt ist, denn er hat wohl jedes Mal bisher den Termin schlichtweg vergessen.
Ich finde eine solche Zahlung für die Ärzte zwar in Ordnung und hätte auch kein Problem damit, weil ich selber noch nie einen Arzttermin vergessen habe, aber auf der anderen Seite hast du natürlich Recht, dass man für eine lange Wartezeit im Wartezimmer des Arztes ja nun auch keine Entschädigung, ja vielmals noch nicht einmal eine Entschuldigung bekommt, dass es so lange gedauert hat bis man an der Reihe ist.
Ich musste noch nie für einen versäumten Termin bezahlen. Ich gehe nicht allzu häufig zum Arzt und muss daher auch nicht viele Termine wahrnehmen. Die wenigen, die ich habe, trage ich in meinen Kalender ein und suche dann auch den Arzt auf. Falls ich wider Erwarten einen Termin wirklich nicht wahrnehmen kann, sage ich vorher ab. Das sollte man dann aber auch tun. Gegen das Vergessen der Arzttermine kann man ja auch etwas unternehmen, indem man die Daten einfach in einen Kalender einträgt.
Ein ehemaliger Bekannter von mir musste mehrmals bezahlen, da er seine Termine beim Psychiater beziehungsweise ärztlichen Psychotherapeuten immer wieder "vergessen" hat. Er fand das ungerecht, während ich das absolut verständlich fand. Dabei handelte es sich um Therapiesitzungen, für die sich der Arzt (der, wie gesagt, auch Psychotherapie anbot) 45 Minuten Zeit genommen hat. Dass sich Ärzte und Therapeuten diese verlorene Zeit dann eben von ihren Kunden bezahlen lassen, finde ich absolut gerechtfertigt. Anders läge die Situation vielleicht bei einem vielbeschäftigten Hausarzt, der ohnehin immer ein volles Wartezimmer hat und einfach den nächsten Patienten in sein Sprechzimmer bitten kann.
Die Patienten wollen ja normalerweise nicht übermäßig lange auf ihre Behandlung warten. In manchen Arztpraxen funktioniert das Terminmanagement so gut, dass die einzelnen Patienten höchstens zehn bis fünfzehn Minuten warten müssen. In den Fällen kann ein Arzt es sich auch einfach nicht leisten, wenn zwischendurch Leute absagen und noch kein weiterer Patient da ist, der dann vorrücken könnte.
Natürlich gibt es keine Entschädigung für Patienten, die länger als nötig im Wartezimmer sitzen müssen, nur weil der Arzt und seine Helfer ihren Terminplaner nicht im Griff haben. Ich habe ein besonders krasses Beispiel erlebt, als ich mal mit jemandem von nachmittags bis abends im Wartezimmer war - mit Termin! Dennoch muss man dabei auch bedenken, dass es den Patienten frei steht, sich jederzeit einen neuen Arzt zu suchen, sofern sie mit der Behandlung oder mit den Rahmenbedingungen (zum Beispiel eine lange Wartezeit) nicht einverstanden sind. Ein Arzt hingegen schickt einen Patienten nicht einfach weg, nur weil der Patient vielleicht unfreundlich oder einfach nur unsympathisch ist.
Ich kenne es nur von einer früheren Hausärztin, das man mit Termin morgens 8 Uhr auch mittags noch im Wartezimmer sitzen konnte. Das war damals für mich auch der Grund den Arzt zu wechseln. Bei Fachärzten ist mir das noch nie passiert, das es mehr als 30 Minuten gedauert hat, was ich länger dort warten musste.
Allerdings wurde sich dann auch für die Verspätung entschuldigt. Längere Wartezeiten kenne ich nur beim Besuch ohne Termin. Das man aber ein Honror bezahlen muss, wenn man grundlos und ohne Absage nicht erscheint, wird mir auch immer wieder bei der Terminvergabe mitgeteilt. Und bei einer gut organisierten Praxis entsteht dem Arzt ja ein gewisser Leerlauf.
Bei solchen Praxen kenne ich aber auch den Dienst am Kunden bzw. hier dem Patienten, das man versucht die Leute zu erreichen, wenn die Sprechstunde wegen Krankheit ausfallen muss. Man bekommt dann auch einen Ausweicharzt mitgeteilt, wenn wirklich etwas dringend behandelt werden muss.
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